Kenia Safari und Diani Beach

Afrika Löwe nah

Während die Dämmerung sich über der Savanne ausbreitet kommt einer der Angestellten, vermutlich der Mutigste, springt über die niedrige Mauer und klettert auf das Gerippe einen abgestorbenen Baumes, den man nahe der Terrasse aufgestellt hat. Wir hatten schon erfahren, dass man in dieser Lodge, mit der Methode des Anfütterns, versucht einen der seltenen Leoparden anzulocken. Während wir beobachten, wie der Mutige einen rohen Fleischbrocken auf einem eigens waagerecht angebrachten Brett auf dem Baum drapiert, gellt der Schrei einer der Besucherinnen über die Terrasse. Wir begreifen zunächst nicht den Grund. Es dauert einige Sekunden bis die Translation auch bei uns angekommen ist. Aufgeregt zeigt die Frau immer in eine Richtung, in der sie einen Leoparden gesehen haben will. Ja klar – die Ängstlichen die sich vor ihrem eigenen Schatten erschrecken, denke ich aber trotzdem starren wir nun ebenfalls in die Richtung in die ihr Finger zeigt. Wenn man nur lange genug auf eine Stelle starrt, beginnt man ja zu glauben, das zu sehen was man zu sehen erwartet. Doch dort im Gras hat sich jetzt doch irgendwas bewegt. Die Marabus und das Stachelschwein sind schon lange weg wird uns plötzlich bewusst. Im gleichen Moment schreit eine Angestellte: „Com on hurry hurry up, the leopard is here!“ Besorgnis breite sich in den Gesichtszügen des Mutigen aus und er beginnt vom Baum zu klettern. „Com on, hurry up“ gellt es von der Terrasse. Er springt und beginnt zur Mauer zu rennen. Die Besorgnis in seinem Gesicht ist nun der Panik gewichen. Der Leopard kommt aus der Deckung des Dickichts und beginnt seinen Spurt. Der Jagtinstinkt ist geweckt. Für Sekunden rennen Mensch und Tier um die Wetter. Einer für Futter, der andere um sein Leben. Es waren nicht mehr als drei Meter zwischen Leopard und Beute, als der Mutige sich mit einem beherzten Sprung auf die Mauer rettet und sich auf die Terrasse plumpsen lässt. Afrikaner werden vor Angst nicht blass, sie werden grau. „That must not be true“ keucht er mit einer Mischung aus Empörung und Erleichterung. Der Leopard indes wendet in einer Staubwolke und sucht angesichts der aufgeregten Menschen das Weite.

Als sich die Dunkelheit über der Wildnis Kenias ausgebreitet hat, siegt der Hunger und der Leopard kommt zurück. Elegant und geschmeidig erklimmt er den Baum und macht sich über seine Mahlzeit her. Auch während er das Fleisch zerteilt und verschlingt, verliert er seine Eleganz nicht.

WO DIE STRAUSSE ZU HAUSE SIND

Afrika Schirmakazie Sonnenuntergang

11.09.1999-03.10.1999 Tag 1 „Was man nicht alles auf sich nimmt, um an Orte zu kommen die kaum jemand kennt, geschweige denn, dass ein Tourist auf die Idee käme sie zu besuchen. Was einige wenige Menschen 1999 nach Bulawayo lockt? Es sind die täglich bis zu zehn Dampflokomotiven der Sonderbauart Garrat, die in Bulawayo, und Hwange … Continue reading WO DIE STRAUSSE ZU HAUSE SIND

MALLORCA

Mallorca Strand Sonnenuntergang

Rekord für den Flughafen auf Mallorca. An einem Sonnabend im Juli 1997 wurden 744 Flüge und 118.000 Reisende abgefertigt. Nahezu alle zwei Minuten landete eine Maschine auf dem Flugfeld. Allein im August 1997 werden 2,5 Millionen Touristen erwartet. Im ganzen Jahr sind es sechs Millionen. Über die Hälfte davon kommt aus Deutschland. Wir waren in … Continue reading MALLORCA

LETZTE EISENBAHN IN ECUADOR

Ecuador Eisenbahn Dampflok

Bei strahlenden Sonnenschein und stahlblauem Himmel rattert unser Zug durch die saftig grünen Täler. Ich sitze mit einigen anderen wieder auf dem Wagendach. In die kristallklare Morgenluft mischen sich ab und zu Abdampfwölkchen der Lokomotive. Gemächlich ziehen Berge Ortschaften und Indios, die ihre Felder bewirtschaften vorbei. Eine der spektakulärsten Streckenabschnitte auf dem südamerikanischen Kontinent ist der Abschnitt zwischen Alausi und dem Bahnhof Sibambe, vorbei an der Teufelsnase. Sibambe liegt tief in einer Schlucht am Rio Chanchán umgeben von tausend Meter hoch aufragenden Bergen. Da die Bahn eine reine Adhäsionsbahn ist, bedarf es zweier Spitzkehren und einer spektakulären Streckenführung um die Bahn aus dieser Schlucht herauszuführen.

Kuba – Castros Antillen-Reich

Ernesto Che Guevara

1492. An Bord seiner Caravelle „Santa Maria“ erblickt Christoph Columbus am 28. Oktober Land. In seinem Logbuch schreibt er von dem „schönsten Platz, den er je gesehen hat“. Er entdeckt Kuba. 1995. Auf Cuba leben etwa 11,5 Mio. Einwohner, mehr als sechzig Prozent davon in Städten. Seit 1953 hat sich die Bevölkerung nahezu verdoppelt. Die … Continue reading Kuba – Castros Antillen-Reich

CHINA 1994 – STEAM & STEEL

Chin- Stahlwerk Transport

  EASTBOUND Anfang der neunziger Jahre war König Dampf auf vielen Strecken der Volksrepublik China noch allgegenwärtig. Eisenbahnfans, oder besser militante Anhänger der Dampftraktion, aus aller Welt begannen durch das Reich der Mitte zu reisen, um stundenlang in der feuchten Hitze Südchinas an Strecken zu warten oder sich in der klirrenden Kälte Nordchinas die Zehen abzufrieren. … Continue reading CHINA 1994 – STEAM & STEEL

INDIEN TRAIN RIDE – 1994

Indien Railway Steam

Wer in Indien mit dem Zug fährt, sollte ein grundsätzlich positiver Mensch sein. Fahrpläne werden von Optimisten gemacht und man kann sagen, die Züge sind nicht immer pünktlich. Wartezeiten können absurd lang werden. Am Nachmittag des 02.02.1994 warteten wir in Bareilly auf den Zug, der uns nach Gorakhpur bringen sollte. Die meisten der Züge sind … Continue reading INDIEN TRAIN RIDE – 1994

TÜRKEI – DAMPF UNTERM HALBMOND

Türkei Eisenbahn Desert

11.09.1993 – 18.09.1993 Im Sommer 1990 erloschen die Feuer in den letzten planmäßig eingesetzten Lokomotiven auf türkischem Boden. Bis zu diesem Zeitpunkt, vier Jahre nach dem offiziellen Ende des Dampfbetriebes in der Türkei, hatten sich noch viele der Ferrofossilien als Rangierlokomotiven halten können. Mit diesen Dampfloks blieb auch die nötige Infrastruktur, wie Wasserkräne, Ausschlackgruben und … Continue reading TÜRKEI – DAMPF UNTERM HALBMOND

PAKISTAN – Khyber Pass & Karachi

Pakistan Khyber Pass

Als vor fast 10 Jahren die Pakistan Railways den Betrieb auf ihrer wohl schönsten Eisenbahnlinie, dem Khyber-Pass von Peshawar nach Landi Kotal an der afghanischen Grenze, nach zahlreichen Zwischenfällen aus Sicherheitsgründen einstellten, glaubte wohl niemand, dass hier jemals wieder ein Zug fahren würde. Schon in den siebziger Jahren beschränkte sich der Verkehr ohnehin auf nur … Continue reading PAKISTAN – Khyber Pass & Karachi

Prag 1993

Telefon Radio Stillleben

Intro: Die Stadt der tausend Türme mit der Josephstadt, der Vysehrad, dem Hradschin sowie weiten Teilen der erhalten gebliebenen mittelalterlichen Gebäuden der Kleinseite, bilden ein 800 Hektar umfassendes Denkmalschutzgebiet mit einzigartiger Silhouette. Die steinernen Zeugen waren Heimat für Künstler wie Smetana, Antonin Dvorak, dem bedeutenden gotischen Maler Böhmens, Theoderich, Hofmalers des sächsischen Kurfürsten, Lucas Cranach … Continue reading Prag 1993