TRANSIBIRISCHE EISENBAHN
ABENTEUER TRANSSIB
Die Transsibirische Eisenbahn ist die auf Geheiß des Zaren Alexander III gebaute Strecke von Moskau nach Wladiwostok. Eröffnet wurde sie offiziell 1905 und mit ihr begann die Erschließung Sibiriens. Die Bahnlinie ist mit 9.288 Kilometern die längste Bahnstrecke der Welt, überquert zwei Kontinente und durchquert sieben Zeitzonen.
WANN?
Egal zu welcher Jahreszeit die Transsibirische Eisenbahn ist immer eine Reise wert. Ob durch die verschneiten Landschaften Sibiriens, das zu Hause von Väterchen Frost oder mit vielen Zwischenstopps in sehenswerten Städten, in denen Kathedralen zum Staunen und Cafés zum verweilen einladen. Hauptreisezeit ist der August, da zu dieser Jahreszeit in Russland, der Mongolei und in China angenehme klimatische Bedingungen herrschen. Dementsprechend voll sind Züge und Hotels.
WELCHER ZUG?
Einige Züge befahren die Transsibirische Magistrale auf ihrer gesamten Länge, andere nur auf Teilabschnitten. Einstellige Zugnummern bezeichnen Züge mit hohem Komfort, neuem Wagenmaterial und kurzen Fahrzeiten. Die Ankunfts- und Abfahrtszeiten sind so getaktet, dass sie den Bedürfnissen von Touristen entgegenkommen. In Zügen wie dem Zugpaar 1 und 2 „Rossia“ oder dem „Peking-Express“ Nummer 4 und 5 sind Touristen meist unter sich und das echte Russlandfeeling wird sich hier nicht einstellen. Aber auch hier muss jeder für sich selbst entscheiden was er mag. Wir entschieden uns ein Vierbettabteil in der 2. Klasse zu kaufen und empfanden das komfortabler als die 1. Klasse.
WELCHE KLASSE?
Vorteile der 1. Klasse: sauberere und modernere Wagen, mehr Stauraum und einmal ein Abendessen, Tee, Zucker, Schokolade, Softdrinks inklusive, Steckdosen im Abteil, Betten länger als in der 2. Klasse
Vorteile der 2. Klasse (wenn man das ganze Abteil zu zweit bucht): oben schlafen unten sitzen, genug Stauraum für Gepäck und genug Platz sich auszubreiten
Vorteile der Großraumwagen: günstiger als 1. Und 2. Klasse sonst keine
HIGHLIGHTS
Russland und die Transsib geizen nicht mit Superlativen! Auf seinem Weg gen Osten überquert der Zug einige der größten Flüsse der Erde und steuert zahlreiche Städte mit klangvollen Namen, wie Jekaterinburg oder Irkutsk an. Einer der beeindruckenden Höhepunkte der Reise ist der Baikalsee. Dieser tiefste und wasserreichste See des Planeten inmitten einer intakten Natur ist für sich schon eine Reise wert. Hier kann sich auch einen mehrtägige Unterbrechung lohnen.
DIE 15 WICHTIGSTEN TIPPS FÜR DIE TRANSSIB
- Zeit für die Visaerteilung 6-10 Wochen
- in den Speisewagen gibt es nur Instandspeisen (Kartoffelbrei mit Fleisch, oder mit Huhn) und verschiedene Backwaren: Wer sich unterwegs im Zug selbst verpflegen will braucht:
Besteck, Tee, Kaffee, Trinkschokolade, Zucker, Tasse und natürlich die Lebensmittel die man mag. - an den Bahnhofskiosken gab es auf den 9.288 Kilometern immer das identische Angebot an Fertignahrung (Suppen, Schokolade, Kekse, Cola und Co.) und ab und zu gibt es frisches Brot
- ACHTUNG: wer in der 1.Klasse seine im Fahrpreis inkludierte einmalige Mahlzeit, die Softdrinks, Schokolade und Tee nicht am ersten Abend angeboten bekommt sollte mit Nachdruck bei der Zugbegleiterin danach fragen (einige unterschlagen es einfach)
- die Möglichkeiten im Abteil für 4 Personen Gepäck zu verstauen sind sehr begrenzt -> Cabin-Trolleys, Stofftaschen und Rucksäcke sind besser geeignet als Hartschalen- oder große Soft-Trolleys
- auf Bahnhöfen gibt es offiziell weder alkoholische Getränke noch Zigaretten.
- Jogginghose und Latschen (in der 1. Klasse werden Latschen gestellt)
- Toilettenauflagen und Desinfektionsmittel, Toilettenpapier, Feuchttücher, Ohrenstöpsel
- Mehrfachverteiler (1. Klasse Abteil hat drei 220 V Steckdosen)
- in der 2. Klasse und den Großraumwagen ist es fast unmöglich einer der Steckdosen zu ergattern. Eine volle Powerbank kann da sehr hilfreich sein
- WLAN soll auf der Transsib durchgängig verfügbar sein, eine russische Telefonkarte ist daher eine Option für Internet auf der Reise
- erstaunlich wenig Russen und das betrifft auch die jungen Menschen sprechen englisch. Daher sind Russischkenntnisse von Vorteil. Hilfreich ist es schon wenigstens die Buchstaben und ein paar Zahlen drauf zu haben. Wer gar kein Russisch spricht sollte sich einen guten Translator zulegen, der offline von Deutsch in Russisch und umgekehrt übersetzt und dabei das russische auch in arabischer Schrift anzeigt. Noch besser ist ein Tool mit Spracherkennung.
- die free Apps fürs Smartphone liefern kaum brauchbare Ergebnisse!
- Karte der Russischen Föderation (z.B. von EMB Verlag) auf der man sehen kann wo man sich gerade befindet
- wer aus dem Fenster fotografieren oder filmen möchte ist gut beraten Fensterputztücher und einen ausziehbaren Fensterputzer dabei zu haben
- die Zugbegleiterinnen leiten die Abläufe in ihren Wagen zumeist mit harter Hand – individuelle Präsente bringen ihnen ein Lächeln und lassen auch manchmal einen Sonderwunsch in Erfüllung gehen
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