POLAR BEAR ALLERT
Ein verwackelter Film aus einem Hubschrauber zeigt weiße Punkte im Meer. Hier und da eine Eisscholle. Die Kamera zoomt heran und versucht die Objekte genauer zu zeigen. “ Es ist extrem besorgniserregend, so viele Eisbären auf einmal im offenen Meer zu sehen, da dies ein Zeichen dafür sein kann, dass das Packeis auf dem sie normalerweise leben und jagen, immer weiter schmilzt. Wenn der Klimawandel weiterhin die Arktis zerstört, dann werden die Eisbären gezwungen, immer weitere Distanzen zu schwimmen, um ihre Nahrung zu finden“, sagt der Sprecher einer Umweltorganisation in das Mikrofon, dass ihm der Reporter hält.“ Diese und ähnliche Reportagen finden sich immer wieder im Fernsehprogramm. Eine dieser Reportagen berichtete über den kleinen Ort Churchill in der Region Manitoba im Norden Canadas. Ein Ort von dem man sonst wohl nie gehört hätte. So begann ich mich damit zu beschäftigen, ob man da hinkommen kann und was man da so machen kann. Keine zwei Jahre später gab es in unserem Reisekalender einen Lücke für einen Canada Quicky. Während wir in Churchill weilten, hat es das einst so ausgefallene Reiseziel mit einem Artikel in die November Ausgabe der GALA Zeitschrift geschafft.
About: Eisbären paaren sich zwischen März und Juni. Das Weibchen ist acht Monate schwanger. Acht Wochen vor der Geburt gräbt die Bärin im Tiefschnee eine Geburtshöhle. In dieser Höhle herrschen um die Null Grad Celsius. Für Menschen zu kalt. Für Eisbären jedoch ideal. Bis zu acht Monate bleibt die Bärin mit den Jungen in der Höhle. In der Zeit, in der sie ihren Nachwuchs ernährt, isst und trinkt die Bärin nicht. Sie zehrt ausschließlich von ihren Fettreserven.
Man schätzt die Zahl der Eisbären 2013 auf etwa 25.000 Tiere. Eisbären verbringen die Winter und wenn möglich auch das Frühjahr auf dem Packeis. In dieser Zeit jagen sie hauptsächlich Robben und fressen sich große Fettreserven an. Wenn das Packeis von Süden her zu schmelzen beginnt und sich auch die Robben zurückziehen, folgen ihnen auch die Bären nach Norden. Doch meist sind die Bären nicht so schnell wie das schmelzende Eis und „stranden“ dann auf Inseln oder dem Festland. Bis zum nächsten Winter müssen sie nun fasten und zehren dabei den Großteil ihrer Fettreserven auf. In dieser Zeit ernähren sie sich gelegentlich von kleinen Säugetieren und Vögeln sowie von Gras, Moos, Beeren aber auch Müll aus der Nähe von Siedlungen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Eis um Spitzbergen sehr früh von den Küsten und Fjorden zurückgezogen und war bereits im Winter dünn und brüchig gewesen. Schwindet das Eis der Arktis in dem Tempo weiter, wie in den vergangenen zehn Jahren, wird die Arktis in etwa 15 Jahren im Sommer eisfrei sein. Eisbären sind aber auf das Eis angewiesen, sie jagen hier im Winter Robben und fressen sich Fett an, um den Sommer an Land überleben zu können. Geht das Eis zurück, können die Bären erst später mit der Jagd beginnen und müssen früher aufhören.
Der Eisbär ist das Symbol des Klimawandels in der Arktis geworden. Er steht damit in einer Reihe mit dem Orang Utans in Indonesien, den Tigern in Asien und Indien und dem Panda in China. Bei all der Symbolik wird nur zu leicht vergessen, dass mit dem Klimawandel nicht nur einzelne Arten, sondern das ganze Ökosystem bedroht ist.
Churchill – keine Straße führt hierher. Eine Eisenbahnlinie und ein Flughafen verbindet die Stadt, die eigentlich gar keine ist mit der kanadischen Zivilisation. Im Sommer beherrschen Trilliarden von Moskitos die bodennahen Luftschichten und im Winter ist es so bitterkalt und windig, dass man sich darüber wundert, dass in dieser Ödnis seit Jahrtausenden Menschen leben, die es sich hier mehr oder minder gemütlich gemacht haben. Doch sechs Wochen im Jahr steppt in Churchill der Bär. Dann wird Churchill zur „Welthauptstadt der Eisbären“.
Die Hudson Bay im kanadischen Bundesstaat Manitoba, gehört zu den polaren Regionen, in die sich Eisbären im Sommer zurückziehen. Zwei Flüsse, die hier Süßwasser in die Hudson Bay leiten, tragen dazu bei, dass die Bucht früher gefriert als das Wasser an anderen Orten. Aus diesem Grund wählen viele Bären diesen Ort, um zu „übersommern“. Bis zu 950 Bären warten hier im November, dass sie endlich auf der erstarrten Bucht zur Robbenjagd aufbrechen können. Direkt an der Hudson Bay liegt das Städtchen Churchill. Hier befand sich eine im zweiten Weltkrieg errichtete Militärbasis. Als die Basis Ende der 1970er Jahre geschlossen wurde und mit dem Fell von Robben und Eisbären kein Geld mehr zu verdienen war, ging es in Churchill wirtschaftlich bergab. Viele Einwohner verließen die Stadt, die eine Geisterstadt zu werden drohte. Doch dann entdeckte man die Eisbären für den Tourismus und organisierte erste Fahrten für die Bärenbeobachtung. Auf den damaligen Touren wurden die Touristen zur Müllhalde in Churchill gefahren. Der Gestank der Halde zog die Bären an, die zu dieser Jahreszeit ständig hungrig und auf Futtersuche waren. Somit haben die Eisbären indirekt die Stadt Churchill gerettet.
Bis heute hat sich Churchill den Charme einer Militärbasis erhalten können. Das Städtchen selbst bietet außer den Souvenirläden und Restaurants und einem Museum keinerlei Abwechslung und bedarf auch keiner weiteren Beschreibung. In den Monaten Oktober und November, in denen die Eisbären das Festland belagern, lassen die Bewohner in jedem Auto die Zündschlüssel stecken und die Haustüren bleiben unverschlossen, damit man sich im Falle einer Begegnung mit einem Bären in ein Haus oder Auto retten oder wegfahren kann. Die Hotels der Stadt sind etwas in die Jahre gekommen und eher als einfache Pensionen zu beschreiben. Das Tundra Inn, in dem wir wohnten, bekommt von uns einen Stern, da es innen wärmer war als draußen und es nicht rein schneite.
Die Touristen, die heute nach Churchill kommen, sind Teil einer perfekt durchorganisierten Tourismusmaschinerie, die versucht, so viele Menschen wie möglich pro Saison durch dieses Gebiet zu schleusen. Selbst das Personal ist so professionell freundlich, dass es kaum aufgesetzt wirkt. Riesige Tundra Buggys, mit bis zu 40 Plätzen, sind die Gefährte mit denen man für schlanke 525 CA Dollar pro Tag und pro Person auf den Wegen des ehemaligen Militärareals unweit der Stadt auf „Bärenjagt“ geht. Alternativ kann man sich auch einen Hubschrauber mieten und in einer „Fly Inn“ Lodge in der Einsamkeit übernachten. Während der kurzen Eisbären Saison sind die Restaurants so ausgelastet, dass die Besucher in Schichten essen müssen. Zeit für Individualität ist weder beim Essen noch bei den Touren gegeben. Um etwas Abwechslung in den Ablauf zu bringen, wechseln die Gruppen die Restaurants zum Abendessen im Rotationssystem. Alles folgt einem strengen Zeitplan, was man jedoch nur dann wirklich spürt, wenn mal etwas schief geht. So wie bei uns, als an nur einem Tag, einschließlich unserem Buggy, drei Tundra Buggys auf der Strecke blieben. Einer war mit der Hinterachse ins Eis eingebrochen, so dass die Fahrgäste evakuiert werden mussten. Ein anderer war mit technischen Problemen liegen geblieben und Schlussendlich hatten wir uns in einer Senke so festgefahren, dass zwei Tundra Buggys nötig waren, uns da wieder rauszuziehen.
Etwas verwunderlich war, dass auf unserer Tour viel über Eisbären erzählt wurde, jedoch auf die prekäre Situation der Tiere in der Arktis nicht eingegangen wurde. Erst auf gezielte Nachfragen und unter vier Augen sprudelte die Forscherin los. Vielleicht soll den Besuchern ja eine intakte Eisbärenpopulation in Manitoba vorgespielt werden. Doch auch wenn es für den Besucher so scheinen mag, die Welt ist auch hier schon lange nicht mehr in Ordnung. In der Hudson Bay ist die Eisbären Population bereits um 22 Prozent in den letzten 10 Jahren zurückgegangen. Selbst die US-Regierung, nicht gerade bekannt für Umweltschutz, hat die Eisbären wegen der globalen Erwärmung und abschmelzender Polkappen als bedrohte Tierart in das nationale Artenschutzgesetz aufgenommen. Ausschlaggebend für die Entscheidung war die Befürchtung, die Tiere könnten in 45 Jahren vor dem Aussterben stehen. Auch Meeresverschmutzung, die zunehmende Schifffahrt, mehr Touristen sowie die Erforschung und die Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis gefährden die bestehenden Eisbärpopulationen. Seit dem Jahr 2006 wird der Eisbär deshalb in der Kategorie „gefährdet“ auch auf der Roten Liste der IUCN geführt.
Reisereport: „Haben Sie Ihre Koffer selbst gepackt? Waren die Koffer auf dem Weg zum Flughafen unbeaufsichtigt? Wo haben Sie die Flüge gebucht? Was haben die Flüge gekostet? Hatten Sie mit Ebola Infizierten Kontakt oder haben Sie selbst Symptome, die auf Ebola hinweisen?“ Diese und viele ähnliche Fragen sind nun schon länger Teil der Reiserealität. Doch ich werde es nie verstehen. Sitzt da irgendwer in irgendeiner Behörde und glaubt wirklich, dass Terroristen diese Fragen ehrlich beantworten? „In unseren Koffern sind keine Bomben, aber ich habe ein Teppichmesser in der Tasche und wir werden ins World Trade Center fliegen und in die Weltgeschichte eingehen“. Hätte Mohamed Atta dies geantwortet, wenn es diese Fragen schon vor 9-11 gegeben hätte? Würdest Du Dich als eventuell Ebola Infizierter der davon weiß oder auch nicht, am Ein- oder Ausreiseschalter selbst in die Isolierstation einweisen?
Von Berlin Tegel ab 6:00 Uhr fliegen wir nach Amsterdam Shipol an 7:30 Uhr Von Amsterdam Shipol 10:05/delay 10:30 Uhr dann nach Minneapolis, an 12:55 Uhr Central Time. Die planmäßige Umsteigezeit wäre 1h59 Minuten gewesen. Da aber zwei Stunden gefordert sind, hat ein Schimpanse oder ein Computerprogramm entschieden, uns auf den nächsten Anschlussflug zu buchen. Das war der Grund, warum wir fünf Stunden in Minneapolis saßen. Von Minneapolis fliegen wir um 17:25 Uhr mit einer Embajer ETJ 145 nach Winnipeg, wo wir um 18:55 Uhr ankommen. Wir treffen im Hotel Sheraton Airport auf die Reisegruppe, erhalten die gemieteten Winterstiefel und übernachten auch dort.
09.11.2014 Heute wird der Tag des Wartens, was zumindest mich nicht überrascht, denn bei Gruppenreisen erwarte ich nichts anderes. . Nach dem wirklich guten Frühstück im Sheraton, warten wir in der Lobby, dass wir zum Flughafen gefahren werden. Von Winnipeg sollen wir mit einer Convair 580 der NOLINOR planmäßig um 7:30 Uhr nach Churchill fliegen.
Es ist ein aschgrauer frostiger Morgen auf dem Flugfeld des Winnipeg Airport, als die Motoren der betagten Convair 580 anlaufen. Die in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebauten Maschinen, sind bei der NOLINOR in Canada noch im täglichen Personen- und Frachtflugverkehr eingesetzt. Analoges Fliegen, dass man das noch erleben darf! Die Maschine rollt über die Startbahn, doch irgendwie werden wir nicht schnell genug. Dann der Startabbruch. Minuten später steigen wir wieder aus. Ein Problem mit einer Ölpumpe, dass erst von einem Mechaniker, während wir in der „Presidental Lounge“ warten, überprüft werden muss. Nach einer Stunde dreht die Convair eine Testrunde. Nachdem sie dann wieder betankt wurde, dürfen wir wieder einsteigen. Diesmal klappt es mit dem Start und nach einer Stunde und fünfzig Minuten landen wir in Churchill. Die zwei Stunden Verspätung werfen uns in keiner Weise zurück, denn jetzt folgt das Mittagessen, für das ganze eineinhalb Stunden eingeplant sind. Danach geht es mit dem Bus wieder aus der Stadt raus zur „Wakutsi Adventure Farm“. Etwa 40 Leute freuen sich hier auf das Fahren mit Schlittenhunden. Doch zunächst müssen alle in die Hütte vom Big Dog und einen Vortrag über ihn und seine Schlittenhunde hören. Immerhin ist er mit seinen Schlittenhunden von Winnipeg 1200 Meilen bis Churchill gefahren, was ja dann doch eine erwähnenswerte Leistung ist.
Dann heißt es wieder Warten. Drei Schlitten fahren je zwei Touris etwa einen Meile durch die Tundra. Das dauert etwa fünf Minuten. Das war´s! Dann wird kollektives Puppy Streicheln veranstaltet, bevor es wieder zurück nach Churchill geht. In Churchill halten wir am Souvenir Shop, den Big Dog für seine Frau gebaut hat. Um uns mal wenigstens zehn Minuten bewegen zu dürfen, laufen wir zurück zum Hotel wo wir einchecken und dann darauf warten, dass die Uhr kurz nach Sechs anzeigt und wir die Straße zum Tundra Inn Restaurant überqueren dürfen. Dort warten wir dann auf das Dinner.
Dass es in Churchill zum Frühstück im Tundra Inn frische Erdbeeren, Ananas und verschiedene Sorten Melone gab, hat mich wirklich überrascht. Die riesige Auswahl an Toast, Croissant, Brötchen, Marmeladen, Müsli, Kuchen, Kartoffeln, Würstchen, Speck und Ei in allen Zubereitungsvarianten hatten wir so ebenfalls nicht erwartet.
So, jetzt wollen wir aber endlich wissen wie das mit den Eisbär Touren genau abläuft? Um 8:00 Uhr besteigen 50, mehr oder weniger wie Raumfahrer gekleidete Menschen, den gut beheizten Bus, der sie von Churchill zum etwa 20 Kilometer entfernten „Tundra – Buggy – Dock“ bringt. Hier werden die Leute auf die Tundra – Buggys aufgeteilt. Dabei gilt es die 20 Meter zwischen dem Bus und dem Tundra – Buggy, in der mit -13 Grad Celsius extrem lebensfeindlichen Umgebung zu überstehen. Die Tundra Buggys sind die, speziell für das Eisbär – Spotting gebauten überdimensionalen Busse, die mit selten mehr als Schrittgeschwindigkeit das Gelände er ehemaligen Militärbasis durchqueren. Die Tundra Buggys verfügen über einen improvisierte Pantry, eine Toilette und eine Gasheizung, die den Buggy dermaßen einheizt, dass man den Tag auch in Bikini oder Badehose überstanden hätte. So waren wohl die meisten, wie auch wir, viel zu dick angezogen. Effektiv sind die Fahrzeuge sechs Stunden für die Eisbär Beobachtung auf dem Gelände unterwegs. Unterwegs gibt es Lunch, Kaffee oder Tee und Kekse. Gute Vorrausetzungen also um je nach Aufenthaltsdauer ein paar Kilo zuzunehmen, denn für Bewegung gibt es kaum Gelegenheit. Von den fünf Möglichkeiten dieses Gebiet zu mehr oder weniger intensiv zu erkunden wählen wir die „Churchill Town & Tundra Specialist“ Tour– 4 Tage Tundra Buggy und Begleitprogramm, jedoch mit begrenzter Teilnehmerzahl und geführt von einem professionellen Fotografen. 14 Teilnehmer teilten sich den Platz in unserem Tundra – Baggy mit 40 Plätzen. Um 15:00 Uhr tritt der Buggy langsam die Rückfahrt an, um gegen 16:00 Uhr wieder am Tundra – Buggy – Dock anzukommen. Dann beginnt die Busreise zurück nach Churchill. Zurück in Churchill wird man dann organisiert zum Abendessen gefahren, darf aber auch wahlweise laufen.
Wir waren vier volle Tage im Tundra Buggy unterwegs und sichteten am 1 Tag 10 Eisbären, am 2. Tag 13 Eisbären, am 3. Tag 14 Eisbären und am 4. Tag 19 Eisbären, allerdings viele aus weiterer Entfernung. Doppelungen bei den Sichtungen sind dabei raus gerechnet.
Am letzten Abend in Churchill wollten wir noch etwas im Souvenirshop kaufen, haben uns dann aber dagegen entschieden. Die Souvenirs sind, wenn handgemacht total überteuert und auch nicht in jedem Fall needful, zu meist aber aus China.
Als wir zum Hotel laufen peitscht uns ein schneidender Wind entgegen und wir laufen eingemummelt und steif wie Pinoccio die paar hundert Meter bis zum Hotel. Es ist mit -23° Celsius spürbar kälter geworden.
Bikini im Tundra Buggy war vorgestern. Heute scharen sich alle um den Ofen im Tundra Buggy und die Fenster sind von innen zugefroren. Nach einem schönen Sonnenaufgang ist es jetzt nicht nur bitterkalt, sondern auch bedeckt mit waagerechtem Schneefall, wahlweise von rechts oder links, je nachdem aus welcher Seite man aus dem Buggy schaut.
Die Hudson Bay ist jetzt in ganzes Stück weiter zugefroren und die Bären beginnen nun auf das Eis zu gehen, um Robben zu jagen. Spürbar macht sich nach und nach bei allen eine gewisse Eisbären Sättigung breit. Schemenhaft zieht die Landschaft der Tundra im Schneetreiben an den Fenstern des Buggy vorbei, während wir zurück fahren. Es fröstelt uns schon beim aus dem Fenster schauen. Polare Regionen sind einfach nicht unseres. Werden wir die Bären wohl je wiedersehen?
Nolinor Historische Verkehrsmittel mag ich wirklich gern. Eisenbahnen sowieso, Busse, Autos, Schiffe und Flugzeuge. Doch bei letzteren werde ich manchmal doch unsicher. Wie zum Bespiel bei der Convair 580, die im Jahr 1954 gebaut wurde und heute bei der lokalen kanadischen Fluggesellschaft NOLINOR im Dienst steht. Aus genau dieser Maschine mussten wir schon vor dem Hinflug in Winnipeg, wieder aussteigen weil dann doch noch eine Stunde an der Technik geschraubt werden musste, bis man endliche einen Testflug machen konnte. Vor dem Rückflug von Churchill sitzen wir in genau diesem Flugzeug und warten gespannt darauf dass die Motoren gestartet werden und wir in einem Stück in Winnipeg ankommen. Doch durch ein technisches Problem können die Motoren nicht gestartet werden und wenig später sitzen wir wieder in dem blechernen Flughafengebäude und warten darauf, dass man das Problem hoffentlich lösen kann. Wäre ich eine der Stewardessen, die aussehen als wären sie kaum älter als 20, ich würde meinen Job noch vor dem nächsten Start kündigen. Wir haben dann doch noch am selben Abend Winnipeg erreicht. Als wir aus Winnipeg abreisten, stand die Convair immer noch auf dem Flughafen, die Gangway runter geklappt, die Startzeit schon über eine Stunde verpasst. Vielleicht ist das ja Teil des Programms? So ein bisschen Adrenalin für die betagten Gäste, die dann zu Hause noch eine abenteuerliche Geschichte zum Besten geben können.
Winnipeg Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Person…nein so rum: Auf einzelnen Wunsch einer besonderen Person haben wir noch einen Stoppover in Winnipeg eingelegt. So galt es der Hauptstadt Manitobas noch ein paar Highlights abzuringen. „The Forks“ heißt das Gelände am Zusammenfluss von Red River und Assiniboine River, an dem man sich am ehesten die Zeit vertreiben kann. Auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs sind ein Park und eine Shoppingmeile entstanden, den die Einwohner von Winnipeg als Treffpunkt nutzen. Im Park kann man spazieren gehen, skaten oder im Boot auf dem Fluss herum rudern. Im Winter kann man im Park Snowboarden oder den gefrorenen Fluss mit Kufen zerkratzen. In der Osborn Street kann man ebenfalls shoppen und snacken. Bis auf die Waren im „David Rice“ Store, scheinen die meisten Waren aus China oder Indien zu kommen. Das Restaurant „Cornerstone“ ist mangels Alternativen das wohl beliebteste. Der Zoo hat eine Attraktion zu bieten, die es so nirgends gibt. Wer in Churchill war oder auch nicht, kann hier aus einer Röhre unter Wasser Eisbären über sich schwimmen sehen. Leider war diese Röhre bei unserem Besuch geschlossen. Zuletzt waren wir noch im Polo Park, der sich als Shopping Mall entpuppte. Meine Wertung: „Haste einen gesehen, haste alle gesehen“. Solltet ihr in eurem Leben keine Zeit finden, Winnipeg zu besuchen – ihr habt nichts versäumt – versprochen.
Quellen: www.diewelt.de
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