EMPIRE OF SUN

DELTA Airline

12. Januar 2020

USA Amerika Florida Delta Everglades krokodile Tour Kennedy Space Center18.07.2010 – Bereits auf dem Flughafen Berlin Tegel, die ersten schlechten Anzeichen. Die Angestellten beim Check Inn fragen jeden wie flexibel man ist. „Wir sind nicht flexibel! „Ja aber drei Tage in Berlin, im Hotel, die Fluggesellschaft zahlt…“ „Ich wohne in Berlin!“ Er gibt auf. Im Esta Antrag meines Neffen ist eine falsche Passnummer eingetragen. Für nur fünf Euro sechzig bekommen wir zwei neue Anträge mit der richtigen Passnummer ausgedruckt und wir dürfen in den Sicherheitsbereich. In fünfer Gruppen werden Namen von Einzelreisenden aufgerufen, die ich an der Sicherheitsschleuse melden sollen. Sie wurden von uns nie wieder gesehen. Fünfzig Minuten vor der eigentliche Ankunftszeit landet die Maschine in New York JFK. Die Einreise verläuft unerwartet unkompliziert, doch nun erfahren wir, dass unser Anschlussflug nach Orlando zwei Stunden Verspätung hat. Das bedeutet für uns vier Stunden Wartezeit. Nach drei Stunden Wartezeit verkündet eine Lautsprecherstimme, dass der Flug nach Orlando gestrichen wurde! Wie auf Kommando stürzen die Massen zu den Serviceschaltern der DELTA AIRLINES. Bevor wir realisieren was passiert, steht schon eine hundert Meter lange Menschenschlange vor uns. Meine Cousine hält in der Schlange aus, während mein Neffe und ich zum Gate laufen, an dem am Abend noch ein Flug nach Orlando gehen soll. Am Gate angekommen stehen nur sieben Leute vor uns, wäre ja zu schön um wahr zu sein. Mein Neffe jagt quer durch das Terminal zu der Schlange in der meine Cousine den Platz sichert. Am Ende Ihrer Kräfte kommen sie an dem Gate an, an dem ich bereits mit der Nachricht warte, dass wir erst morgen um 10:57 Uhr von „La Guardia“ weiter nach Orlando fliegen können. Die „freundlichsten“ Mitarbeiter von DELTA sorgen nun dafür, dass alle Gestrandeten in das „Doubletree Airport Hotel“ gekarrt werden. Man presst alle in einen zehnsitzigen Kleinbus in den erstaunlicherweise dreizehn Leute hinein passen. In einem gesichtslosen Betonklotz im Stadtteil Jamaica, verkehrgünstig an dem Autobahnknoten Long Island gelegen, betten wir unser Haupt zu Ruhe. Vor dem Einschlafen spukt uns immer eine Frage durch den Kopf. Where is our luggage?

19.07.2010 – Um sechs Uhr klingelt der Wecker. Zahnbürste in den Mund und wieder rein in die stinkenden Klamotten, denn unser Gepäck ist ja noch irgendwo. Die zwanzigminütige Fahrt wird zum Gewissenskonflikt für den Fahrer. Er möchte ja gern den Voucher für die Fahrt, erklärt uns aber, dass der Voucher nur zwanzig Dollar wert ist und die Fahrt zum Airport „La Guardia“ vierzig Dollar kostet. Wir sollen also noch zwanzig Dollar dazu bezahlen. Ich schlage vor, den Voucher zu behalten und die vierzig Dollar gegen Quittung selbst zu bezahlen, da ich sie ja von der Fluggesellschaft wiederbekomme. Das bringt ihn ins grübeln. Aber mit der Quittung würde sicher auch die Fluggesellschaft merken, dass er den doppelten Preis abgerechnet hat. Sichtlich hin und hergerissen akzeptiert er den Voucher. Wir sind nicht wirklich überrascht als wir am Check Inn wieder auf eine Mauer aus tausenden Menschen treffen. Ich stehe in jedem Fall nicht um sechs Uhr auf, um Stunden in einer Schlange zu warten und am Ende dann zu erfahren, dass es vielleicht heute auch wieder nicht weitergeht, da man die Maschinen grundsätzlich und vorsätzlich überbucht. Ich gehe vorn an den Schalter, werde zum nächste geschickt, wo ich auf den vorigen Mitarbeiter verweise, bei dem ich ja schon war und der für unseren Check Inn nicht zuständig war. Fünf Minuten später sind wir auf den 10:57 Uhr Flug nach Orlando gebucht. Doch es bleibt spannend. Wir haben nur Boarding Pässe aber noch keine Plätze. Zunächst suchen wir aber unser Gepäck. Das Personal ist der Meinung, dass unser Gepäck schon von JFK nach Orlando unterwegs ist. So we allowed ourselves to be surprised! Nun stehen wir vier Stunden am Gate rum, was sicher alle gefreut hätte, denen wir in der Schlange am Check Inn zu einer längeren Wartezeit verholfen haben. Beim Boarding, wir haben immer noch keine Plätze, werden unsere Namen aufgerufen und dann…..ja dann …FIRST CLASS TICKETS! In der ersten Reihe. Als wir über dem Hudson River auf Meer rausfliegen, sehen die beiden New York Neulinge die Stadt wenigstens noch von oben. In Orlando gibt es ein platonisch herzliches Wiedersehen mit unseren Koffern. Bei ALAMO holen wir einen Midsize SUV Ford Escape und fahren zum Hotel. Den Nachmittag gestalten wir amerikanisch, shoppen in der Mall of Millennium, wo ich meine Cousine in die Welt von A&F und Hollister einführe. Während die Klimaanlage uns immer weiter runterkühlt, essen wir Pizza und trinken Cola dazu. Den stilechten Abschluss bildet um zweiundzwanzig Uhr der Besuch im WALL MART SUPER STORE. Blaue Torten, rosafarbener Sprühkäse, diverse undefinierbare Speisen, Handfeuerwaffen und motorisierte Einkaufswagen von denen ausladende Gesäßhälften herunter hängen.

20.07.2010 – Um sechs Uhr dreißig schraube ich mich aus dem Bett und wecke die Schlafmützen damit wir das Frühstücksbuffet stürmen können. Breakfast not includet but only fourtyseven Dollar for three persons. Das feine Intercontinental Breakfast mit Mickey Mouse Waffeln. Heute steht TOTALBESPASSUNG auf dem Programm. Bei gefühlten fünfzig Grad latschen wir über das Gelände der UNIVERSAL STUDIOS. In dem Preis von 116 Doller pro Person ist auch das Island of Adventure inclusive. Zuerst wollen wir in die 4D Welt von „Shrek“ eintauchen. Ein Leuchtschild vor jedem Eingang zeigt die aktuelle Wartezeit an. 90 Minuten! Da das Schlange stehen bei 103 Grad Farenheit nicht wirklich schön ist, lassen wir uns für weitere 56 Doller pro Person auf Expressstatus upgraden. Mit dem Expressticket zieht man souverän an jeder Schlange vorbei und schafft so auch mehr Spaß in kürzerer Zeit. Naß, durchgerüttelt, gut unterhalten und durch die Klimaanlage runtergekühlt, treten wir in die sengende Hitze hinaus um die SIMPSONS zu besuchen.
Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades Dort gibt es jedoch nicht nur die Figuren zu sehen, sondern eine effektüberladene Bahnfahrt durch Simpsontown bei der mir nachhaltig übel geworden ist. Mein Neffe und meine Cousine machen danach die „Jaws“ Tour mit den Effekten aus dem „Weißen Hai“. Da mir immer noch übel ist setze ich mich unter einen Baum und schreibe Reisetagebuch, wovon mir aber nich besser wird. Zum Mittag essen wir ganz amerikanisch Hot Dog. Man könnte ja glauben, dass zumindest so eine uramerikanische Speise wie der Hot Dog zelebriert wird und nirgends so gut schmeckt wie in den USA. Nein! Hier wird die Wurst einfach in eine trockenes Riesenbrötchen gedrückt. Das wars! Gurkenscheiben, Röstzwiebeln, Senf, Ketchup oder gar Geschmack – Fehlanzeige! Gestärkt machen wir uns auf zu „Fear Factor Live“ Show. Der Megahype im derzeitigen amerikanischen Fernsehen. Freiwillige aus dem Publikum können sich dort untereinander mit zweifelhaften Übungen oder „Mutproben“ messen. Zum Beispiel in dreißig Sekunden einen Topf mit einem Brei aus Würmern, Fischen und Käfern runterschlingen. Bei der Abschlussprüfung springt man an einem Seil hängend auf die Motohaube eines durch die Luft „fliegenden“ Autos und muss dabei eine Bazuka abfeuern. Wer dass alles meistert verlässt den Park als „Held“. Im deutschen Fernsehen ein Megaflop doch in Amerika der Quotenbringer – was sagt uns das? Als nach zehn Minuten die Darsteller anfangen sich mit Tintenfischen zu bewerfen, ist uns das zu geschmacklos und wir verlassen die Show. Wir gehen lieber bei „Ben & Jerry´s“ ein Eis essen. Auf dem Weg in den zweiten Park besuchen wir noch die „DESASTER“ und die „TWISTER“ Show. Im zweiten Park wird das Fun und Entertainment Level noch einmal erheblich gesteigert. Empfangen wird man durch eine Welt aus Zuckerguss und Zuckerwatte, in der alles zum anbeißen aussieht. Man hat Mühe es von den „normalen“ amerikanischen Süßspeisen zu unterscheiden. In einer Art Tasse fahren wir durch das Haus von „The Cat in the Head“ bevor wir zu „Poseidon“ gelangen, wo eine wirre Geschichte über Zeuss, Poseidon und Atlantis dargestellt wird. Doch obwohl die Lautstärke der Soundanlage kaum zu steigern ist, können wir dieser Geschichte weder inhaltlich folgen, noch ihr etwas abgewinnen. Bei „Harry Potters and the Forbidden Journey“ sind so viele Menschen, dass man sich auf dem Gelände kaum bewegen kann. Würde man eineinhalb Stunden Schlange stehen, könnte man auch noch das Schloss von innen besichtigen. Doch das gibt unsere Geduld nicht her und wir erleben lieber das „Jurassic Park River Adventure“. Frisch geduscht steige ich aus und meine Cousine und mein Neffe nehmen auch noch die zweite Wildwasserbahn mit – zweimal geduscht ist ja auch wohltuend bei der Hitze. Nachdem beide jetzt bis auf den Schlüpfer durchnässt sind, begeben wir uns nun nach neuneinhalb Stunden Spaßterror in unser Hotel zum aufhübschen. Abendessen im TGI Fridays und danach noch ein paar hochwertige Tshirts im WAL MART shoppen.

Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades Wonderworks21.07.2010 – Um sieben Uhr steige ich aus dem Bett und eine halbe Stunde später wecke ich die Schlafmützen. Heute erwartet uns ein amerikanisches „all you can eat“ Frühstücksbuffet im GOLDEN CORAL für eight Dollar ninetynine Cents pro Person und die Erwartungen sind groß. Zumindest das staunende Auge wird dort nicht enttäuscht, denn das GOLDEN CORAL wird von Menschen bevölkert, die Essen als Beruf auszuüben scheinen. Dies ist zwar nur eine böse Vermutung, doch wenn man sieht welche Kalorienberge sie in sich hineinschaufeln und welche Ausmaße sie haben, liegt diese Vermutung sehr nahe. Nach dem Frühstück bestaunen wir das „Wonder Works“ Haus, welches so gebaut ist, dass es scheint, als hätte es jemand auf den Dachfirst gestellt. Im Wonder Works Haus läuft man durch eine Rollende Tonne, kann sich in Zerrspiegeln betrachten und viele andere kindergerechte Attraktionen erleben. Auch hier gibt es natürlich ein 4D Kino in dem wir in einer Luftbahn durch die Canyons jagen. Warum die reale Welt draußen erleben, wenn man das auch bequem und sicher aus dem Kinosessel machen kann!

Auf dem Weg von Orlando nach Titusville stoppen wir am Prime Outlet und shoppen Schuhe. In Titusville angekommen suchen wir einen Pizza Hut, finden jedoch nur Pizza Hüte for mitnehmen, so dass die Entscheidung zu Gunsten eines Diners fällt, der Burger, Pommes und sogar Salate anbietet. Die kleinste Cola die es gibt, hat die Größe einer Vase und die Cola schmeckt nach Chlor. Wir checken im BEST WESTERN SPACE SHUTTLE INN ein und fahren nach Christmas, einer Stadt in der seit 55 Jahren 365 Tage im Jahr Weihnachten ist. Auf dem Weg dort hin sehen wir am Straßenrand die ersten plattgefahrenen Krokodile, Schildkröten und Waschbären. Aber auch einige lebende Krokodile und Schlangen sehen wir aus dem sicheren Auto heraus. Bevor wir uns am Abend zu Nachtruhe betten, kehren wir noch im Waffelhouse ein und holen uns Waffeln mit Chocochips.

22.07.2010 – Beim Frühstück im BEST WESTERN denke ich darüber nach, zurück in Deutschland, BEST WESTERN schriftlich meine Meinung über Pappteller, Plastikbesteck und Styroporbecher mitzuteilen. Den ökologischen Standpunkt mal ganz außen vor gelassen, sollte ja sowas für jedes Hotel ein absolutes NO GO sein. Vielleicht dachte man aber auch, dass ein so unterirdisch schlechtes Frühstück eine Beleidigung für richtiges Geschirr wäre…keine Ahnung was die sich dachten. Möglicherweise dachten sie ja gar nicht? Wir machen uns auf nach Cape Canaveral. Das KENNEDY SPACE CENTER kostet 43 Dollar Eintritt pro Person.
Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades WonderworksMit einem Shuttle Bus geht es dann zweieinhalb Stunden mit drei Stopps über das Gelände. Das ganze ist zumindest für Nichtastronauten etwas langweilig. Besonders wenn die Spacemänner keine Rakete am Start haben. An den drei Stopps muss man eine sechs minütige Videoshow über sich ergehen lassen. In den Texten klingt immer wieder das Trauma durch, dass die Amerikaner nicht die ersten im All waren. Am Eingang treffe ich dann eine sehr gut deutsch sprechende Frau, der ich unsere Reisepläne für den Shuttlestart im September schildere. Die Winkt nur ab. Alles abgesagt, verschoben und überhaupt weiß man nicht viel. Man munkelt, dass noch das gesamte Jahr 2011 hindurch die letzten Shuttles im Dienst bleiben. Eines ist jedoch sicher. Eine reale Chance einen Start zu erleben hat man nur, wenn man ein Shuttle bereits auf der Rampe stehen sieht. Ein tolles Gespräch, jetzt können wir alles umbuchen oder tatenlos in der Öde von Orlando rumhängen bevor wir nach Venezuela weiterfliegen.
Nach soviel Technik, Geschichte und Überraschung wollen wir an den Strand. Auf dem Weg nach Cocoa Beach halten wir am Pizza Hut und am „Ron John Surf Shop“. Surfer die wir nicht sind, kaufen wir ein Base Cup, eine Bulli Bus Spardose, ein Shirt und ich kaufe mir eine Kette und einen kleinen Plastikflamingo. Cocoa Beach, nennt sich das Juwel der Space Coast. Es liegt auf einer Landzunge zwischen dem Atlantischen Ozean und der Banana River Lagoone. Weißer Sand, blaues Meer und hohe Wellen – wie auf einer Postkarte. Ständig hat meine Cousine Durst und muss was trinken. Ein Schluck eine Dose. Sie trinkt deutlich mehr als unser Auto. Wie ich so in der Sonne liege, denke ich darüber nach, wo wir so einen Tankwagen für Sprite herbekommen, den wir an unser Auto anhängen und dann immer hinter uns her ziehen können. Wir latschen klatsch nass und sandig zum nächsten 7ELEVEN und schleppen Tüten mit Getränken ins Auto. Ich hatte noch nicht mal bezahlt, da hatte sie schon die erste bottle Chocomilk in sich hineingekippt. Ohne abzusetzen versteht sich. Dann eine Flasche Coca Cola Light obendrauf und nun heißt es einige Minuten warten. „Ohh mir ist sooo schlecht“. Bis zum Abend hat sich ihr Zustand jedoch wieder gebessert und nach einer Grundreinigung im Hotel können wir dann im „Dixies Crossroad Inn“ Krabben essen gehen. Als Appetizer gibt es für uns dreißig Kugeln Schmalzgebäck mit Puderzucker. Ja, wir sind noch nicht weit weg von Christmas.

Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades Wonderworks

Miami

23.07.2010 – Das Plastikfrühstück lassen wir ausfallen und fahren zum WALL MART einiges umtauschen und Moskitospray kaufen. Dann zur Post, Grüße an die Heimgebliebenen absenden. Der Postmen mag Deutsche und zeigt uns ein Bild von sich und seiner Deutschen Dogge. Ganz weich in den Knien geht es jetzt endlich zum Frühstück ins „Cracker Barral Bakery“. Das war auch abartig. Wir bekommen die Pancakes und den Johgurt mit Blaubeeren, Erdbeeren und einen Muffin, allerdings nicht nur für uns drei, sondern portioniert für eine Kolonne ausgehungerter Waldarbeiter.
Auf dem Weg nach Palm Beach halten wir am Krokodil Sworny und klettern in das Maul. Den Rest der Strecke nach Palm Beach fahren wir durch, denn es regnet wie aus Eimern. Wir fahren in Palm Beach ein und meine Cousine leitet mich mit dem Navi in eine dreißig Fahrminuten von unserem Hotel entfernt liegende Nobelwohngegend. Der zweite Versuch bringt uns dann zum „Garden View B&B“. Diese wunderschön gelegene, privat geführte fünf Zimmer Unterkunft wir von zwei super netten Typen geführt, welche perfekt deutsch sprechen. Nach dem wir die Zimmer verwüstet haben, fahren wir Downtown Palm Beach. Wie in Europa gibt es gleich am Parkhaus eine weitläufige Fußgängerzone. Rund um den zentralen Platz, auf dem ein riesiger „Smoothy King“ steht hat man versucht eine Art Altstadt aus der Retorte entstehen zu lassen. In der Garden Mall kaufen wir Postkarten und essen unser täglich Smoothy Eis.

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Miami Beach

24.07.2010 – Strandtag! Wir fahren zum Lake Worth Municipal Beach und schmieren uns Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 auf den Leib. Nach dem wir zweieinhalb Stunden in der Sonne geröstet wurden, wechseln wir an den Hotel Pool im „Garden View B&B“. Während wir dort am Pool liegen, serviert uns einer der Inhaber geschnittene Melone. Ein Service den man als Deutsche gar nicht gewohnt ist und den man aus diesem Grund auch nicht wirklich vermisst. So ungewohnt dies für uns ist, so sehr wissen wir es aber zu schätzen. Das Ergebnis dieses ausgedehnten Strandtages ist ein Sonnenbrand bei meinen beiden Reiseteilnehmern. Zum Essen fahren wir wieder in die klimatisierte Mall und essen bei „Salat Sensation“. Es fällt schon schwer zu glauben, dies sei eine amerikanische Erfindung. Aus einer reichlichen Auswahl von Gemüsen kann man sich seinen eigenen Salat kreieren. Dazu gibt es eine Auswahl an Soßen und Dressings. Mit einem großen Softeis am Pool klingt der Tag aus.

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The World Biggest Crocodile

25.07.2010 – Zum Frühstück im B&B sollte man mal jemanden von BEST WESTERN delegieren. Das Frühstück ist nacheifernswert und wird auf Geschirr von Villeroy & Boch serviert. Doch wir müssen leider packen und Abschied nehmen, denn heute geht es weiter nach Miami. Auf dem Weg dorthin halten wir in Fort Lauderdale an der „Sawgrass Mills Mall“, die wie viele Malls in Amerika das Prädikat, das größte Outlet der Welt zu sein, für sich in Anspruch nimmt. Es ist ein gigantischer Shoppingkomplex mit über 350 Geschäften in dem meine Cousine dem Shopping verfällt. Als das Tagesbudget aufgebraucht ist, fahren wir weiter zu unserem Hotel EDEN ROC direkt am Strand in Miami Beach. Wir staunen wirklich über die Ausstattung des Hotels mit vier beheizten Infinity-Pools, zwei Whirlpools und einem Diner Area mit Meerblick. Meine Neffe und ich gehen an den Strand aber meine Cousine bleibt auf dem Zimmer.
Sie kann sich kaum noch bewegen, so schmerzt ihr Sonnenbrand. Ihr Rücken hat eine Blase, über die gesamte Rückenfläche. Wir baden im Atlantik, lassen uns von Wind und Sonne trockenen und beobachten knackige Beachboys und Siliconwunder. Dann gehen wir in Miami Beach auf Nahrungssuche, was sich als ausgesprochen schwierig erweist, da auf den Straßen trafficjam herrscht und wir keine Parkplätze finden. Wir fahren über den Oceans Drive und danach breche ich die Suche genervt ab und fahre zum Hotel zurück. Für die Rückfahrt allein brauchen wir anderthalb Stunden. Im Hotel gibt es ein italienisches Restaurant, doch nach italienische Küche steht uns nicht der Sinn. Wir bestellen uns drei Burger auf das Zimmer. Für 54 Dollar gibt es je ein Brötchen, ein Stück gebratenes Formfleisch, Gurke, Tomate, und eine Salatblatt im Pappkarton als Bausatz.

Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades Wonderworks26.07.2010 – Das T-Shirt und das Laken meiner Cousine ist heute Morgen vollgeeitert. Eine ganz schön ekelige Angelegenheit und wir glauben so geht es nicht weiter Eiter. Zunächst jedoch widmen wir uns dem Frühstück. Bei zwei Personen ist das Frühstück inkludiert, die dritte zahlt siebenundzwanzig Dollar. Da gehen wir doch nur zu zweit frühstücken und stopfen uns für die dritte Person die Taschen voll. Eineinhalb Stunden fahren wir von Miami Beach mit dem Auto über die State Road 9336 in die Everglades. Zehn Dollar kostet der Eintritt in den „Everglades National Park „. Den Begriff National Park assoziiert man ja mit Natur- und Umweltschutz. Doch der National Park schützt nur die südlichen Gebiete der Everglades und erstreckt sich nur über zwanzig Prozent der ursprünglichen Fläche der Feuchtgebiete. Wir gehen den Anhinga Trail der etwa einen Kilometer lang ist und für seine Tierreichtum bekannt ist. Wir sehen aber nur einen einzigen Aligator unter dem Steg liegen. Genau an dieser Stelle fällt mir natürlich die Sechzig Euro teure Sonnenblende ins Wasser. Das es meiner Cousine immer schlechter geht, beschließen wir die Airboot Tour heute ausfallen zu lassen und statt dessen ein Krankenhaus von innen zu besichtigen. Am südlichen Ende der Everglades besuchen wir die Stadt Flamingo. Doch Flamingos gibt es hier nirgends. Die Flamingos die man mit Florida verbindet, sind lediglich die von UNION PRODUCTS über fast fünfzig Jahre gefertigten Plastik Flamingos. Diese Plastik Flamingos von denen etwa zwanzig Millionen Stück verkauft wurden waren eines der Symbole für den Ende der fünfziger Jahre beginnenden Florida Boom. Sie sollen im Süden der USA das gewesen sein, was in Deutschland Gartenzwerge sind oder waren. Wie ihre lebenden Vorbilder haben wir jedoch auch die Plastik Flamingos nicht gesehen.
Nun auf zu Dr. House ins General Hospital in der Stadt Homestead. Wir klären die Zahlungsmodalitäten und warten eine dreiviertel Stunde auf den Arzt. Der Arzt stelle fest, was nur allzu offensichtlich ist. Sie ist well done und hat Verbrennungen zweiten Grades. Unter Tränen bekommt sie eine Tetanusimpfung und eine Salbe für den Rücken. Die Behandlung kostet 426 Dollar! Ab jetzt bin ich ihre Krankenschwester. Ausgerüstet mit Handschuhen und Desinfektionsmittel muss ich das Shirt von ihrem Rücken ablösen und Salbe auftragen. Ausgehungert sitzen wir um 19 Uhr in Florida City am Dixie Highway im „Applebee’s Neighborhood Grill & Bar“. Nach dem Abendessen machen wir ganz und gar amerikanisch noch einen Stopp im Dairy Queen und gönnen uns jeder eine Portion leckeres Eis. Im Autobahngewirr von Miami lande ich wieder auf dem Expressway und muss zwanzig Meilen durch Miami fahren bevor ich wieder wenden kann. Um 22 Uhr erreichen wir dann aber doch das Hotel.

Amerika USA Florida Miami Kennedy Space Center Everglades Wonderworks road-trip27.07.2010 – Der letzte Tag! Früh aufstehen und nichts verpassen. Die zwei hassen mich sicher als ich um sechs Uhr die Nachtruhe beende. Um 8:30 Uhr verlassen wir das Hotel und stürzen uns in den Spaghettihaufen aus mehretagigen Highways, die wenn sie nicht übereinander verlaufen, sich ineinander verschlingen um ihre eigentliche Richtungen dem Autofahrer nicht zu offenbaren. Aber wie durch ein Wunder schlängeln wir uns durch die Rushhour und finden auch den richtigen Weg, während wir rechts und links gleichzeitig von zwei Ferraris überholt werden die sich ein Rennen liefern. An den Anblick von Lamborghinis, Porsches, Hummer, Maseratis und Vipers haben wir uns schon gewöhnt. Mein Gott sind wir arm! Vorbei an Yachthäfen und Villen fahren wir heute noch einmal in die Everglades. Unterwegs halten wir an der „Everglades Alligator Farm“ in Florida City, damit wir die Echsen einmal richtig sehen können.
Im Preis enthalten ist auch eine fünfundzwanzig minütige Fahrt mit einem Airboot. Sechsunddreißig Personen werden in das Boot gepfercht. Immer sechs in einer Reihe. Die Tour läuft wie folgt ab: Fünf Minuten Gequatsche: „Letztens ist ein Alligator ins Boot gesprungen und hat einer Frau den Arm abgebissen, Vorsicht also Lady im gestreiften Shirt.“ “ Dies ist nur ein Onewayticket, sehen sie zu wie sie zurückkommen, hahaha“. Dann tuckern wir durch einen Kanal an dem man rechts und links Schildkröten und Alligatoren liegen, bei denen man den Eindruck hat sie werden mit Futter bestochen, um in dieser Gegend zu bleiben. Dann müssen wir riesige Kopfhörer aufsetzen und jagen mit ohrenbetäubenden Lärm über das Wasser. Kein Wunder, dass alle Tiere abhauen, denn die Boote sind noch Kilometer weit entfernt auf den Trails zu hören. Nach etwa zehn Minuten ist der Spaß vorbei und wir fahren zurück zu der Station.
Gegen 11 Uhr fahren wir weiter Richtung Key West, kommen aber aus Zeitgründen nur bis Islamorada. Heute speisen wir zu Mittag typisch amerikanisch in dem Restaurant zur goldenen Möve. Meine Cousine plagt sich jetzt nicht nur mit eitrigen Blasen auf dem Rücken sondern hat jetzt auch noch einen Klumpfuß, der sich später als Entzündung entpuppen wird. Wir machen uns auf den Rückweg zum Hotel, um noch ein letztes Mal Pool und Strand zu genießen. Meine Cousine darf nicht in die Sonne und muss auf dem Zimmer bleiben. Am Strand gibt es Liegen und Cabanas für 20 Dollar und Schirme für 15 Dollar auszuleihen. Danke, dann begnügen wir uns mit unseren Strandtüchern. Wir schwimmen noch eine Runde im Pool, bevor wir gemeinsam zum Miami Port fahren, am dem heute aber leider kein Kreuzfahrtschiff liegt. Wir laufen rüber zur Bayside, bestaunen die Yachten und schlendern über den Tourimarkt.
Sehen und gesehen werden ist das Motto im „OCENAS DRIVE“. Sehenswert ist dieses Art Deco Gebäude auf jeden Fall. Ein letzter Blick auf den makellosen Strand und ein letztes Abendessen im TGI Fridays und morgen früh heißt es Abschied nehmen.

 

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