MADAGASKAR TEIL II

27. Januar 2025 joerg
Madagascar Teil II 14.09.2024 – 05.10.2024
Achtzehneinhalb Stunden Anreise von zu Hause liegen hinter mir, als ich am Kassenhäuschen den Eintrittspreis von 35 Euro für Madagaskar entrichte. Unbehelligt von der Einfuhrkontrolle verlasse ich den internationalen Flughafen von Antananarivo und gehe zum Transfer-Bus. Zwei deutsche Mädchen und ein Junge, so etwa Anfang zwanzig, gesellen sich zu mir in den Bus zum Hotel. Natürlich gebe ich mich nicht zu erkennen. Es ist viel interessanter den Gesprächen zu lauschen, als einen Small-Talk anzufangen. Der Eine oder die Andere war schon in Asien, Kanada und Südafrika – Capeau! Sie vergleichen die Infrastruktur, die Fahrzeuge, die Menschen und Gebäude mit all dem, was sie schon gesehen haben. Da ist auch gar nichts Naives dabei, sondern jugendliche Neugier und die Lust darauf fremde Länder kennenzulernen. Sie werden eine andere Welt entdecken als wir in den vergangenen Dekaden. Schon heute sind wir konfrontiert mit CO² Steuern, exorbitant steigenden Reisekosten, Kriegen, Extremwettern, Umweltzerstörung und der Monetarisierung der letzten Ecken dieses Planeten. Daher stimmt es mich froh, Menschen zu treffen, die trotz aller Widrigkeiten und verlockender „All-Inn“ Angebote, noch die Abenteuerlust haben, wie wir dereinst. In mir kommt da auch oft ein Quantum Neid auf, dass junge Menschen noch frei sind von der Abgeklärtheit, die ständig versucht meine Abenteuerlust zu verdrängen.
Das mir manchmal die Abenteuerlust vergeht liegt hauptsächlich daran, dass es kaum noch Orte gibt an denen Touristen nicht als wandelnde, mit Geld gefüllte Piñatas gesehen werden, auf die man so lange draufschlägt, bis sie leer sind. Ein Beispiel gefällig? Beim Check-In am nationalen Flughafen in Antananarivo wird mein Handgepäck gewogen. Der gut gefüllte Fotorucksack hat seine zwölf Kilo. Das Mehrgewicht über den erlaubten fünf Kilo muss ich zahlen. Ich hole zwei zwanzigtausender Scheine raus und bin noch ganz entspannt. Bis die nette Dame mir den Preis von 190.000 Ariari nennt. Nun bin ich schockiert. 39,54 Euro für acht Kilo Übergepäck. Das entspricht dem durchschnittlichen Monatslohn in Madagaskar! Von den Madagassen, mit ihren Handgepäckkoffern, die sicher nicht alle nur fünf Kilo wiegen, habe ich keinen gesehen, der zum Nachzahlen zur Kasse musste. Einen denkbar ungünstigen Moment hat da mein Begleiter vom Flughafenpersonal abgepasst, der dann auch noch Trinkgeld haben möchte.

Beim Reisen in Madagaskar kann ein Gebet nicht schaden.
Reisen in Madagaskar
Reisen in Madagaskar bleibt ein Abenteuer! Auch wer sich einer teuren Gruppenreise anschließt, kann sich nicht vor Flugausfällen, Fahrzeugpannen und unpassierbaren Straßenabschnitten schützen. Ein Beispiel: Im Mai 2024 wurden für die Verbindung von Antananarivo nach Morondava und zurück die Flugtage Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag angegeben. Einer der Flüge wurde sogar auf der Plattform „Kiwi“ angeboten. Buchbar war der Flug allerdings nicht. Die Flüge der Fluggesellschaft „Tsaradia“ sind grundsätzlich nicht in internationalen Portalen zu finden. Das ist der Tsaradia zu teuer. Man kann sie nur direkt vor Ort oder online auf der Seite von Madagascar Air buchen.
Mein Kontakt vor Ort war dann im Mai 2024 am Flughafen und konnte nicht mal direkt im Büro von Tsaradia (Madagascar Air) Flüge buchen. Nach seiner Aussage hatte Tsaradia zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei einsatzfähige Flugzeuge. Eines, so berichtete er, nutzte der Präsident um durchs Land zu fliegen. Es fällt mir allerdings mir vorzustellen, dass der Präsident mit einer abgeranzten und eng bestuhlten Linienmaschine zufrieden ist. Seiner Schilderung nach, strandeten hunderte Fluggäste in Tulear. Die Glücklichen unter ihnen, die Touristen, aus den Strandgebieten rund um Tulear (Anakao, Salary Bay) wurden von den Veranstaltern früher zurückgeholt, um sie in die Hauptstadt zu fahren.
Im August 2024 bietet Tsaradia immer noch Flüge nach Morondava, am Dienstag und Donnerstag an. 411 Euro beträgt der Preis hin und zurück. Umgerechnet auf die Flugstrecke entspricht das einem Flugpreis von 6728 Euro für einen Flug Berlin New York in der Touristenklasse.
Im September 2024 habe ich dann am Vormittag drei Linienmaschinen vom Inlandsflughafen starten sehen. Als ich am Flughafen wartete, ging auch ein Flug nach Tulear. Einen der Angestellten fragte ich dann ob es auch Flüge nach Morondava gäbe. Selbstverständlich, so antwortete er, gibt es bis zu vier Mal in der Woche eine Verbindung nach Morondava. Wer sich die Mühsal einer Überlandreise ersparen möchte, bei der man mehrere Tage auf der Straße verbringt versucht es bei „Madagaskarhaus“.
Nosy Be
Zweiter Anlauf Nosy Be und willkommen im Strandhotel Chez Senga. Das Chez Senga hat einen unschlagbaren Vorteil. Das Büro von „Baleines Rand’eau“, dem Tourveranstalter, der Boots- und Tauchausflüge, sowie Räder und Kräder anbietet und auch von dem Hoteleigentümer betrieben wird, liegt direkt neben dem Hotel. Von Juni bis September locken Buckelwale und von September bis März Walhaie die Touristen aufs Wasser und die Touren sind oft ausgebucht.
Auf Nosy Be verschwimmen die Grenzen zwischen Einheimischen und Franzosen. Auffallend viele Madagassen haben einen französischen Partner. Nicht nur die gemeinsame Amtssprache macht es den Franzosen einfacher als dem liebesdürstenden Deutschen. Franzosen gehen im Durchschnitt mit 62 Jahren in Rente und erhalten etwa 80 Prozent ihres letzten Gehalts. Während deutsche Rentner mit 48 Prozent des Gehalts der letzten Arbeitsjahre auskommen müssen, können es sich Franzosen in der Sonne gutgehen lassen. So bevölkern französische Silberrücken mit einheimischen Mädchen um die Zwanzig die Strände, die Bars und Restaurants. Klar, ein Vorurteil! Aber desto länger man sie beobachtet desto offensichtlicher wird die Beziehung. Eine Geschäftsbeziehung. Ich gebe dir straffe Haut und meine Jugend und du mir dein Geld. Bei vielen Paaren sind es aber auch die Frauen in allen Altersklassen, die hier zumindest für die Urlaubszeit einen dankbaren Lover haben. Warum auch nicht? Horizontale Völkerverständigung ist besser als gar keine.
Nosy Iranja
Nun beginnt die zweitägige Bootstour mit einer Übernachtung auf Nosy Iranja.
Der Törn verspricht mehr Zeit auf See um Wale, Walhaie, Delphine und grüne Meeresschildkröten zu sehen. Es beginnt auch sehr vielversprechend. Schon nach einer knappen Stunde Fahrt entdecken wir zwei Walhaie. Wir gleiten ins Wasser und dicht unter der Wasseroberfläche kommen die beiden Fische auf uns zu geschwommen. Als wir wieder glückselig an Bord sind und weiterfahren, tauchen vor uns zwei Buckelwale auf, die wir eine Weile verfolgen. Das Schwimmen mit den Tieren ist jedoch auf Madagaskar nicht gestattet und für die GoPro sind sie zu weit entfernt. So fahren wir weiter als plötzlich eine Gruppe Delphine unseren Weg kreuzt. Wieder gleiten wir leise in Wasser und können die Tiere für Sekunden unter Wasser beobachten. Inzwischen ist es Mittagszeit und niemand hat etwas dagegen Nosy Iranja anzulaufen. Dort beziehen wir aus Bambus und Palmwedel errichtete Hütten direkt am Strand, in denen es sogar elektrisches Licht gibt, dass man dimmen kann. Am Nachmittag machen wir einen Ausflug zum rostigen Leuchtturm, von wo aus man einen schönen Ausblick über das Meer und die umliegenden Inseln hat. Auf den Treppen hinunter zum Strand offenbart sich die wahre Natur von Nosy Iranja. Stand an Stand beidseits des Weges, die versuchen Touristen mit Schnitzwerk, Bildern und Tuchwaren zu verlocken. Der Fischfang der hier noch betrieben wird, dient nur dem Eigenverzehr und der Beköstigung der Touristenmassen. Von denen haben wir noch nicht so viel mitbekommen, da die Tagestouristen meist nach dem Mittag die Insel wieder verlassen. Eine Übernachtung auf Nosy Iranja hat den einzigen Vorteil, dass man am Morgen und am Abend die Insel nur mit den Einheimischen teilt. So organisiert unser Guide Stephan zum Sonnenuntergang ein Dinner am Stand. Dabei mixt er auch Caipirinhas, wobei er sehr großzügig mit dem madagassischen Cachaca umgeht. So versinkt die Sonne hinter Palmen und dem Horizont und mir ist es nach dem zweiten Caipirinha scheißegal ob ich davon ein Foto mache oder nicht. Leider ist man als einziger Deutscher in einer Gruppe Franzosen ziemlich verloren. Als ich meinen dritten Caipirinha zur meiner Hütte balanciere, scheint der volle Mond so intensiv, dass die Bäume Schatten werfen und man keine Taschenlampe braucht. So klingt der Abend einsam mit Caipirinha und Pfeife aus.
Es war eine harte Nacht. Ich hatte meine Ohrenstöpsel vergessen und so schön ein Strandbungalow ist, so laut ist auch die Brandung. Noch vor dem Frühstück mache ich noch einmal den Rundgang hoch zum Leuchtturm und dann wieder runter zur Sandbank. Bis auf ein paar Frühaufsteher sind kaum Menschen unterwegs. In diesen Stunden am Morgen kann man die Magie dieses Ortes, aus der Weite, dem smaragtfarbenen Meer und dem, zu dieser Tageszeit noch nahezu unberührten weißen Sand, in sich aufsaugen. Nach dem Frühstück geht unsere Gruppe auch noch einmal zur Sandbank. Das ist dann jedoch schon kurz vor zehn Uhr am Morgen. Genau zu dieser Zeit landen dort unzählige Motorboote und kippen ihre touristische Fracht an den Strand. Alles dabei – Solarpanel, Musikboxen, Matten und Taschen voller wer weiß was. Gut das wir nun hier wegkommen. Unser Boot bringt uns jetzt zu einem Platz an dem man mit Schildkröten schnorcheln kann. Ich bin schon jetzt gespannt, traf ich doch beim Frühstück ein Pärchen, dass mir begeistert von den riesigen Schildkröten in der Bucht von Sakatia berichtete. Schildkröten gibt es auch um Nosy Iranja, haben die beiden erzählt. Nur uns hat das bisher niemand erzählt. Das Pärchen hatte am Morgen das Glück, eine junge Meeresschildkröte zu filmen, die eiligst ins Meer strebte, um sich vor Vögeln und der brennenden Sonne in Sicherheit zu bringen.
So fahren wir mit unserem Boot los und stoppen hundert Meter von dem Strand entfernt, wo die vielen Motorboote liegen. Ich kann es nicht glauben. Doch in dem, von aufgewirbelten Sand trüben Wasser, schnorcheln wir jetzt zwei Schildkröten hinterher. Es fällt mir schwer zu verbergen, wie blöd ich das finde. Nach etwa zehn Minuten ist das dann auch vorbei. Wir tuckern um die Insel herum und erspähen Delphine. Doch niemandem gelingt es sie unter Wasser vor die Taucherbrille zu bekommen. Vielleicht liegt es ja daran, dass die meiste Zeit während solcher Stopps der Motor läuft. Aber was weiß ich schon. Wir tuckern weiter zu einem Felsen wo wir nach kleinen Fischen schnorcheln können, wenn wir wollen. Ich habe nicht zurückgeschaut aber ich glaube ich war der einzige der das gemacht hat. Als ich dann wieder an Bord bin, fahren wir weiter und ich bekomme ein Déjàvu. Wir fahren doch tatsächlich zurück zum dem Strand wo die Hütten stehen. Während sich draußen auf dem Meer zu dieser Zeit Wale, Walhaie, Delphine und grüne Meeresschildkröten tummeln, verbringen wir hier abermals über zwei Stunden um zu Mittag zu essen, bevor wir dann geradewegs nach Nosy Be zurückfahren. Vielleicht war es ja eine Gourmet-Tour und ich habe das überlesen.
Overturtlelism
Während andere Touristen mit ihren Smartphones oft auf Anhieb Top-Fotos machen, brauche ich mit meinem tonnenschweren Equipment oft mehrere Anläufe um halbwegs was hinzubekommen. Um meine Chancen zu verbessern habe ich noch zwei Ausflüge gebucht. Allerdings geht es heute in die andere Richtung, nach Nosy Tanikely, wo man wohl noch keine Wale oder Walhaie gesichtet hat. Wir besuchen insgesamt drei Schnorchelspots, wobei zwei nur einhundert Meter voneinander entfernt sind. Somit sind es nur zwei. Overturtlelism! Warum musste ich erst fast 60 Jahre alt werden um endlich mal Meeresschildkröten vor die Linse zu bekommen? Echte Karettschildkröten und Grüne Meeresschildkröten, die den verächtlichen deutschen Namen Suppenschildkröte trägt, können wir an diesem Tag spotten. Bis auf die Nebensächlichkeit, dass mich der Guide am ersten Schnorchelspot vergessen hat und ich erst nach einem Anruf von einem anderen Boot, auf das ich mich gerettet hatte, abgeholt hat und die unnötig lange zweistündige Mittagspause war das eine gelungene Tour.
Wenn einem Kindergeschrei, laute Musik und das Gebell von streunenden Hunden auf die Nerven gehen, ist das vermutlich ein Indiz dafür, dass man nun alt wird. All diesen Lärm gibt es im Chez Senga bis tief in die Nacht. Meist sind es die selben Gäste die man hier täglich trifft. In der Mehrzahl Pensionäre aus Frankreich aber auch Menschen die hier ein Business betreiben oder dort angestellt sind. Man kennt sich, man grüßt sich und man sitzt jeden Tag bis spät in die Nacht zusammen, okkupiert die Tische im WLAN Bereich und unterhält sich so laut, dass man kein Gedanken fassen kann. Ein wenig nervt mich das und ich suche nach einem alternativen Restaurant, entscheide ich mich dann doch wieder zur Umkehr ins Chez Senga, da es woanders genau so laut, dafür aber doppelt so teuer ist. Ergo – ich bin ich ein alter Geizhals.
So wie an diesem Abend, kann es selbst im touristischen Epizentrum Nosy Be vorkommen, dass es für Stunden kein Wasser gibt oder der Strom ausfällt. Daher füllt man immer einen Eimer in der Dusche und hat idealerweise LED-Lampen griffbereit.
Mittagessen am Dirt Beach
Am Morgen gibt es zwar wieder Wasser und Strom aber kein Internet, da keiner da ist der in der Lage wäre den Router neu zu starten. Egal. Ich nehme mein karges Frühstück aus zwei Pancakes, einem Saft und einer Tasse Kaffee ein und bin dann wieder viel zu früh am Boot, zur wahrscheinlich letzten Exkursion auf Nosy Be in meinem Leben. Wir fahren aber erst noch andere Teilnehmer abholen, was uns eine dreiviertel Stunde Zeit kostet. Dann geht es raus aufs Meer, während in mir Pessimismus und Hoffnung miteinander ringen. Wie die einmeterfünfzig kleine Lea den Walhai im dunklen Blau des Meeres gefunden hat, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Panisch wie bei einer Evakuierung machen sich alle fertig zum Schnorcheln und wir gleiten ins Wasser. Nur für Sekunden haben wir die Chance dem zwanzig Meter langen Fisch hinterher zu schnorcheln. Wenig später erspäht Lea zwei Gruppen Delphine, mit denen wir ebenso schnorcheln können. Doch sind Delphine leider sehr scheu und lösen sich alsbald im endlosen Blau des Wassers auf. Was bleibt sind die langen Finger der Sonne die versuchen das bodenlose Blau zu erhellen und doch von der Tiefe verschlungen werden, so wie alles das hier draußen nicht zu Hause ist. Nachdem wir noch das Glück hatten zwei Buckelwalen ein Stück zu folgen, fahren wir wieder in die Bucht von Sakatia, die ich „Dirt–Beach“ taufe. Brackiges Wasser mit braunen Schaumkronen und heruntergekommene unbequeme Unterstände, unter denen die Tagesgäste ihr Mittag einnehmen. Das ist aber nur meine Wahrnehmung, denn einige Besucher nutzen die heruntergekommenen Strandliegen und gehen sogar in der Brühe baden. Ich würde mich selbst nicht als anspruchsvoll einstufen aber das hier ist mir zu räudig und ich würde es niemandem empfehlen. Zwei Stunden muss ich hier wieder verbringen. Weil es mich wirklich interessiert frage ich ob es Timeslots für den Besuch der Schildröten auf den Seegraswiesen gibt. Nein, ist die Antwort. Man kann dort solange bleiben wie man will. Obwohl ich weiß, dass sie spätestens in zwei Sekunden zu denen gehören wird, die mich nicht mögen, sage ich zu Lea mit einem Lächeln im Gesicht: „We spend one and a half hour for lunch but just thirty minutes for snorkel with the turtles?“ Die Natur lässt sich nicht buchen. Man hat Glück oder eben nicht. Es gibt schönere Orte an denen man Urlaub machen kann und es gibt bessere Plätze an denen man Wale und Walhaie spotten kann. Das Potenzial der angebotenen Touren wird nicht ausgeschöpft, doch die Mehrheit der Teilnehmer ist sicher begeistert.
In Gesellschaft der krakeelenden Stammkundschaft, gönne ich mir am letzten Abend im Chez Senga zum Sonnenuntergang einen Caipirinha und schaue nicht mal hin wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet.
Madagascar Airlines hat seit meiner Buchung im Mai die Abflugzeit fünf Mal geändert. Gestern ist sie von 13:30 Uhr auf 13:15 Uhr vorverlegt worden. Bei 31° Celsius öle ich eine Stunde vor dem Terminal, bis der Check-In öffnet. Nun heißt es das Check-In Personal zu überlisten. Die Kamera habe ich umgehängt, ein weiteres Objektiv ist im Proviantbeutel und alles was nicht in die Kabine muss ist im Koffer. Zwar sind jetzt beide Gepäckstücke etwas zu schwer aber der nette Madagasse drückt ein Auge zu. Mesotscha bezaka – Vielen Dank. Um 13:38 Uhr heben wir dann ab und fliegen nach Antananarivo. Für die Übernachtungen in Antananarivo checke ich jeweils im Hotel „Relais des Plateaux“ ein. Eine Oase mit Klasse inmitten des dreckigen und chaotischen Antananarivo.
Voasine ist ein dreiundzwanzigjähriger Jüngling und mein Fahrer für die nächsten zwei Wochen. Englisch hatte er drei Monate in der Schule und hat sich dann selbst etwas beigebracht. In der gegenseitigen Verständigung ist das dann doch schon anspruchsvoll. Auf dem Weg nach Antsirabe müssen wir Antananarivo durchqueren und brauchen für die ersten 40 Kilometer zwei Stunden.
Reise durch die Eisenzeit
Staub und Abgase die man auf dieser Reise inhaliert, entsprechen wahrscheinlich dem Konsum von zwei Stangen madagassischer Zigaretten. Das was am Fenster vorbeizieht hat für mich seinen Reiz schon lange verloren und die Zeit, da ich dreckige Wimmelstädte als spannend und interessant empfunden habe, liegt wohl hinter mir. Wo ein Flusslauf ist, wir Müll hineingekippt, wo ein Hang ist, wird der Müll runtergekippt. Unmittelbar unten am Hang eine kleine Straße durch ein Wohngebiet und angrenzend die Häuser. Die Gehsteige, so vorhanden sind zugestellt mit Waren und Verkaufsständen, in denen viele Menschen entlang der Straßen versuchen irgendein ein kleines Business zu betreiben. Kann man den Madagassen dafür einen Vorwurf machen? Ganz sicher haben die Madagassen elementarere Probleme, aber für mich ist das, was es in den Städten zu sehen gibt die Postapokalypse. Draußen auf dem Land ist die Eisenzeit, da ja zur Feldarbeit schon Pflüge und Schaufeln genutzt werden. Wer keinen Ochsen hat, der bestellt das Feld mit Muskelkraft. Frau Ursula von der Leyen sollte den madagassischen Bauern einen Orden verleihen, da diese schon heute oder heute immer noch klimaneutral wirtschaften. Die Ziegel der Häuser backen in der Sonnenglut und die Fensterläden sind geschlossen. Auch wenn es drinnen ein paar Grad kühler ist, ich will dort nicht sein. Das eine oder andere Mal hatte ich schon Gelegenheit einen Blick in das Innere zu erhaschen. Wäre dies hier meine Perspektive, ich würde mir das Leben nehmen.
Es ist die Mischung aus mangelnder Bildung und der tägliche Kampf im Alltag, der die Menschen davon abhält über die Ursachen der Missstände und deren Beseitigung nachzudenken. Immerhin wird man ja noch satt und nennt eine bescheidene Habe sein Eigen. So nimmt man weiter die Vernachlässigung des Landes durch die Regierung und die Ausbeutung der Bodenschätze und Ressourcen durch fremde Nationen hin. Der Tag, an dem sie aufwachen, weil das Land sie nicht mehr ernährt, wird der Tag sein an dem es zu spät ist um etwas zum Guten zu wenden. Bei uns in Europa ist das ja nicht wirklich anders nur eben auf einem höheren Niveau des Lebensstandards. Auch ich tue ja nicht wirklich etwas um den Menschen oder der Natur in Madagaskar zu helfen. Lediglich mein Geld für solche Reisen gelangt ausschließlich in die Hände der lokalen Bevölkerung.
R 34
Dichte Wolken hängen schwer am Himmel als wir aus Antsirabe losfahren. Es ist so kalt, dass ich Socken, Schuhe und eine dicke Jacke brauche. Weit kommen wir nicht, denn etwas an dem Auto macht sehr eigenartige Geräusche. Ich fahre mit dem Hyundai langsam um den Bahnhofsvorplatz, damit Voasine, die Ursache der Geräusche besser lokalisieren kann. Etwas mit der hinteren Bremse ist nicht in Ordnung. „Is not a big problem“, sagt er. Ich frage: „Can you fix it in Morondava?“ „Yes“, ist die knappe Antwort. Wie er das zwischen der Ankunft in Morondava am Sonntag um 17:00 Uhr, dem Treffen mit seiner Freundin und der Abfahrt am Folgetag um 07:00 fixen will ist mir unklar. Aber was weiß ich schon.
Als wir die Bergkette, die die Wolken über Antsirabe gestaut haben, hinter uns gelassen haben, wird es spürbar wärmer. Erbarmungslos brennt die Sonne auf die entwaldete Landschaft, die Felder und die Dörfer nieder. So unsichtbar wie die trockene Hitze, liegt die bleierne Schwere der Armut und Perspektivlosigkeit über dem Land. Es gibt kaum etwas, dass mich zu einem Foto animiert. Wer hier geboren wird, geht schon im Kindesalter raus auf die Felder um den Eltern bei der schweren Arbeit zur Hand zu gehen. Sind die Mädchen dann 18 Jahre alt, haben sie meist schon mindestens ein oder gar drei Kinder. Wenn sie Glück haben, bauen sie sich ein Haus aus Ziegeln, doch oft sind es nur Hütten aus dünnen Hölzern, beplankt mit Schilfmatten und gedeckt mit Palmenwedeln. Sie ernähren sich von kargen Feldern und haben oft nicht einmal Zugang zu Geld. Irgendwann sind es dann schon zehn Kinder und schon die Kleinsten lernen, vorbeifahrenden Autos Feldfrüchte hinzustrecken, in der Hoffnung etwas verkaufen zu können.
Die Hitze zerschmilzt auf der Straße. Sie klebt an den Hufen eines Ochsen, der sich weigert, weiterzugehen. Müde prügelt der Treiber auf ihn ein. Schritt um Schlag dem Ende des Weges entgegen*. Die 487 Kilometer ziehen sich wie ein Gummiband immer länger dahin aber nach der Überquerung der letzten Bergkette kommt endlich die Küstenebene in greifbare Nähe. Ein Tuch aus dem Rauch unzähliger Holzkohlefeuer, den qualmenden Ziegeln, die unter freiem Himmel gebrannt werden und schwelenden Müllhaufen liegt über der Ebene vor Morondava. Landschaft und Orte zeichnen sich nur als Schattierungen aus blassen Blautönen ab. Nach einer viertel Stunde über nahezu unpassierbare Wege erreichen wir das Kimony Resort. Es gibt keinen Grund hier zu übernachten, es sei denn man hat die Entscheidung zu der Unterkunft in Morondava in fremde Hände gelegt. Es gibt ab und zu Strom und Internet, so fair muss man sein. Die Zimmer sind muffig und die Beleuchtung erfordert eine Taschenlampe, gekühlte Getränke gibt es keine, aus der Dusche tropft das Wasser nur, der Pool ist dreckig und in der Küche sowie im Kühlschrank, der ja nicht in Betrieb ist, haben die Kakerlaken die Herrschaft übernommen. Ich will nur weg hier aber mein Fahrer kommt mich leider erst am Morgen abholen.
Mein Spiegelei und den Crêpe konnte ich noch essen. Dann rette ich meinen Kaffee, denn die Sifakas fallen in den offenen Frühstücksraum ein und übernehmen Früchte, Honig und den Kuchen. Dabei geht einiges zu Bruch und die Angestellten des Kimony Resorts bemühen sich die Schäden zu beseitigen und den geplünderten Frühstückstisch zu säubern. Von mir aus können die Sifakas den Laden niederbrennen ich bin weg hier.

Baumlose Steppe wo vor wenigen Jahren der Nationalpark Kirindy-Mitea bis zum Meer reichte.
Staub zu Staub und Asche zu Asche
Von der asphaltierten R34 biegen wir nun ab ins blattlose Gebüsch. Wir durchqueren die Baobab Allee, schaukeln über die Sandpiste zum Kirindy Village, und durch den Nationalpark Kirindy-Mitea. Auf der linken Seite, wo der Kirindy Nationalpark einst bis zum Meer reichte ist alles abgeholzt und niedergebrannt. Einzig die Baobabs, die sich nicht für Bauholz und Holzkohle eigenen, sind verschont geblieben.
Seit Jahrzehnten plündert die Holz-Mafia die verbliebenen Waldbestände Madagaskars sowie deren Nationalparks. Regierungsbeamte nutzen den Handel um sich selbst zu bereichern und stellen sicher, dass internationale Reedereien das Holz von Madagaskar verschiffen können. Heute sind Madagaskars Wälder zu über neunzig Prozent gerodet. Dennoch gehört die Insel immer noch zu den artenreichsten Gebieten der Erde. Den Artenreichtum gibt es jedoch fast nur noch in den meist kleinen Nationalparks zu sehen. Doch obwohl viele der verbliebenen Waldgebiete unter Schutz stehen, kann der Raubbau an den Rändern der Schutzgebiete nicht verhindert werden.
Seit im Jahr 2009 die Regierung stürzte, herrscht unter dem Übergangspräsidenten Andry Rajoelina Chaos und Gesetzlosigkeit im Land. Freie Bahn für die Holzmafia! Die Händler schicken tausende von jungen Männern in die Nationalparks, um Rosen- und Ebenholz zu schlagen. Im politischen Vakuum versuchte die madagassische Nationalparkbehörde zu retten, was zu retten ist. Mit Hilfe der Umweltorganisationen Global Witness und Environmental Investigation Agency (EIA), will man die illegale Plünderung der letzten Regenwälder Madagaskars dokumentieren. ** Doch wozu soll diese Dokumentation gut sein?
Alles ringsumher ist grau und rot von Staub. Der Staub durchdingt jede Ritze und setzt sich in jede Pore. Ab Mittag hat man das Gefühl eine Erkältung zu bekommen, so gereizt sind die Schleimhäute in Mund und Nase. Freiwillig setze ich meine FP2 Maske auf aber trotzdem schnaube ich später Dreckklumpen. Wir erreichen Belo sur Tsiribihina. Auf selbstgebauten und selbst für sicher befundenen Ponton-Fähren werden Autos und Lastwagen über den River Mania geschifft. Zwei der stählernen Boote, über die Holzplanken gelegt sind, dienen als Motor und Steuereinheit. Während die Motoren ohrenbetäubend knattern, füllen die Maschinisten Kühlwasser in offene Behälter nach. Im, vom Ruß der Abgase geschwärzten Inneren, sind die dunkelhäutigen Männer kaum auszumachen. Eine Szene wie aus „Mad Max“. In Belo sur Tsiribihina gibt es endlich mal ein Mittagessen für europäische Geschmäcker. Die Preise sind für madagassische Verhältnisse zwar gediegen, dafür aber können die Fahrer und Guides hier gratis speisen. Eine gute Lösung wie ich finde. Wir fahren weiter den staubigen Weg, den man wohl kaum als Straße beschreiben kann. Es ist einfach der Weg den die Einheimischen seit Jahrhunderten nutzen um vor Dorf zu Dorf oder nach Beokapa zu gelangen. Ob wir dahingelangen ist noch nicht sicher, denn nicht weit hinter Belo sur Tsiribihina bricht eine der Klauen unserer Kardanwelle. Doch widererwarten übersteht der Antriebsstrang die 70 Kilometer bis zur Fähre in Beokapa, wo die Fahrzeuge auf ebenso abenteuerlichen Fähren über den River Manambolo geschifft werden. Wenig später checke ich im Hotel „Olymp de Bemaraha“ ein. Wenn man die Touristenmassen sieht, die sich hier sammeln, müssen die „Tsingy de Bamaraha“ wohl einer der schönsten Plätze des Planeten sein.

Tsingy de Bemaraha
Tsingy de Bemaraha
Es bleibt spannend, denn es ist noch mehr als eine Stunde Fahrt bis zu den Tsingy de Bemaraha. Nicht etwa, weil es weit ist, sondern da der Weg durch den Dschungel nur aus zwei Fahrspuren besteht, die nur mit einem 4X4 Fahrzeug zu bewältigen sind. Der Parkplatz ist mit 35 Fahrzeugen schon voll, als wir an den Tsingy de Bamaraha ankommen. Natürlich ist es erlaubt eine Drone zu nutzen und die Genehmigung dafür bekommt man ganz einfach im Büro der Parkverwaltung in Beokapa. Man muss nur eben bereit sein zwei Millionen Ariari (400 Euro) dafür auf den Tisch zu legen. Das zeigt, dass zumindest den Leuten von der Parkverwaltung jedwedes Gefühl für eine Verhältnismäßigkeit abhandengekommen ist.
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir die Tsingy de Bemaraha eindrucksvoller vorgestellt. Ob es lohnt nur dafür die dreitägige und wirklich beschwerliche Anreise nur dafür auf sich nehmen, bezweifele ich. Aber das war meine Entscheidung. Die vierstündigen Klettertouren, von denen es drei verschiedene Routen gibt, sind ein guter Fitnesstest und spannend, wenn man noch nie mit Sicherungsleinen an steil abfallenden, scharfkantigen Felsen herumgekrakselt ist. Man sollte auch frei von Klaustrophobie sein, da man sich durch mehrere enge Felspassagen zwängen muss. Zu dieser Jahreszeit macht das besonders viel Spaß, da die Tagestemperaturen bis zu 38° Celsius erreichen. Auf den unterschiedlichen Routen eröffnen sich immer neue Perspektiven aber die überwiegende Mehrzahl der Besucher aus aller Welt entdeckt nur eine Route. Am Ende der Tour erspäht Satina, meine Führerin, einen Sportive Lemur Bemaraha, der dann wohl den fotografischen Höhepunkt des Tages bildet. Auf dem Rückweg stehen Kinder am Wegesrand, die uns ihre Blähbäuche entgegenstrecken. Ich frage Satina, ob die Parkverwaltung hier auch die Gemeinden unterstützt. Natürlich! 50 Prozent der Einnahmen gehen an die lokale Bevölkerung und wird zu Instandhaltung der Wege im Park verwendet. Was soll sie auch anderes antworten!? Es gibt im Park keine Wege die instandgehalten werden. Es gibt nur Trampelpfade und die Instandhaltung der paar Kletterabschnitte kostet in Madagaskar kaum etwas. Nicht einmal der Zufahrtsweg wird nach der Regenzeit glattgezogen. Ist er nicht mehr befahrbar suchen sich die Fahrzeuge einen anderen Weg. Die Tsingy de Bemaraha gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe und bekommen daher nicht geringe finanzielle Zuwendungen. Schaut man sich die Infrastruktur vor Ort an, wird offenbar, dass ein großer Teil der Gelder in staatlichen Behörden abgezweigt wird.
Zurück im Hotel hat man Glück, wenn man noch eine kalte Cola bekommt. Der Strom reicht nicht für die Kühlboxen und auf den Zimmern gibt es Strom nur am Morgen und von 17:30 Uhr bis 10 Uhr am Abend. Fehlendes WiFi ist genauso ein Luxusproblem wie eine Zimmerereinigung. Die Gäste haben doch genug Zeit und sollen selber den Müll wegbringen und die Terrasse fegen.

Alles aus Holz
gen Antananarivo
Wir verlassen die zweit bedeutendste touristische Attraktion in Madagaskar und nehmen den zehrenden Weg nach Morondava auf uns. Belo sur Tsiribihina mutet an wie eine Wüstenstadt. Wenn es nicht der heißeste Platz in Madagaskar ist, so ist es doch der staubigste. Der rötliche Sand ist so feinkörnig, dass man nur durch einen Furz eine solche Staubwolke erzeugt, dass man die Umgebung minutenlang nicht sehen kann. Wir setzen mit der Fähre über. Am Ufer baden Kinder, die kleinen Einbaumboote der Fischer liegen am Ufer und ein Bus ist in den Fluss gestürzt. Auf der Straße zum Kirindy Nationalpark durchqueren wir wieder die baumlose Landschaft, die nun zur rechten liegt. Der Wind der ungehindert über die baumlose Ebene weht ist so aufgeheizt, dass es sich anfühlt als würde jemand einem einen Fön auf höchster Heizstufe in Gesicht halten. Als die Sonne untergeht, durchqueren wir die Baobab Alle, in der sich zu dieser Jahreszeit über hundert Menschen drängen. Als die Sonne am Horizont verglüht ist, hat Morondava uns wieder.
Antsirabe
Ich könnte jetzt zur Party gehen. Mich unter die Gäste mischen. So als der Stargast aus Europa. Mit madagassischen Schönheiten auf der Tanzfläche rumspacken. Wenn ich doch bloß nicht so menschenscheu wäre.
Im Garten des altehrwürdigen „Hotel des Thermes“ in Antsirabe, in den ich heute Abend eine Suite bezogen habe, ist ein Livekonzert. Die Band ist gar nicht mal schlecht. Mit der Lautstärke könnten sie in jedem Fall das Olympiastadion in Berlin beschallen! Wer will das schon in das spießige Couleur Cafe, wo es so still ist, dass man vor Langeweile um neun Uhr am Abend schon eingeschlummert ist. Na gut ein bisschen Schlaf und ein Frühstück hätte schon mal gutgetan, nach den vergangenen Tagen. Ein paar Müslirigel sind ja noch in der Notration und den Schlaf kann ich nachholen. Irgendwann.
Die Fahrt von Beokapa nach Antsirabe ist noch lange nicht aus dem Kopf, auch wenn der Staub oberflächlich zumindest weggeduscht ist.
So unfassbare Armut. Kaum ist mir das irgendwo sonst in diesem Ausmaß aufgefallen. Kinder wie Knochengerippe stehen an der Straße. Selbst auf den Dörfern ist Hunger für einige ein normales Körpergefühl. Kindheit schnell zu Ende. If you can walk – you can work! Kinder an der Nationalstraße. Eine kleine dreckige Wasserflasche und ein Spaten. Sie werden von ihren Eltern dorthin hingeschickt. Sie stopfen Löcher im Asphalt mit Sand. Den ganzen Tag. Egal wie erbarmungslos die Sonne auf sie niederbrennt. Sie hoffen auf etwas Geld und sie kennen es nicht anders. Gibt man ihnen kein Geld ist es ein Versagen. Gibt man ihnen Geld, werden die Eltern sie dazu treiben mehr Geld zu bringen und das immer weiter zu machen. Kinder oder Erwachsene, viele stehen an den zerlöcherten Nationalstraßen. Die einzige Möglichkeit irgendwie an Geld oder Essen zu kommen. Viele sehen nie eine Schule oder kommen aus dem näheren Umkreis raus. Ungebildet, unwissend, allein gelassen von Regierung und Gesellschaft. Es gibt für sie kein Entkommen aus diesem höllischen Kreislauf des Lebens.
Die R 34 führt uns weiter nach Antananarivo. Kaum ein Fahrzeug, dass beim Fahren keine schwarze Rauchfahne, die nach unverbranntem Öl stinkt, ausstößt. Besonders wenn es bergauf geht, könnte man meinen die Fahrzeuge verbrennen Schweröl. Oft geht es nur im Schritttempo voran. Wenn nicht Schlaglöcher umfahren werden müssen, kriecht man hinter überladenen Lastwagen her. Dazwischen auch die typischen hölzernen Einachser, vor die je zwei Zebus gespannt sind, mit denen die Bauern raus auf die Felder fahren. Herzzerreißend ist der traurige Ausdruck in den großen Augen der Zebus, die sich zwischen den Fahrzeugen über die Straße quälen. Können sie eines Tages ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, dürfen sie auch auf einem der Lastwagen mitfahren. Angebunden dicht an dicht auf dem Weg ins Schlachthaus.
Antanarivo
Antanarivo hat seine eigene Atmosphäre. Von weitem schon gut sichtbar ist die bläuliche Glocke aus Abgasen der Autos, die sich in Staus durch die Hauptstadt schieben, wie wir sie selbst aus unseren Städten nicht kennen, dem Qualm aus ungezählten Garküchen, unter dessen Töpfen Holzkohlefeuer glühen, den Ziegelbrennereien die unter freiem Himmel qualmen und schwelenden Abfallhaufen. Häuser, errichtet aus Lehm und Ziegeln, direkt an der Straße. Zwischen den Häusern hängt Wäsche zum Trocknen. An der Hauswand sitzt ein Mann. Apathisch in dreckiger und zerlumpter Kleidung. Männer schieben, alle ihre Kräfte aufbietend, einen schweren Holzkarren vorbei. Vieles hier ist eine Szene aus Mad Max. Bevor die Sonne den Horizont erreicht, wird sie im Dunst Antananarivos zu einem konturlosen Glimmen heruntergedimmt.
Auf dem Weg zurück zum Hotel hält uns die Polizei an. Der Polizist hat sein schönstes Lächeln aufgesetzt und ist unerwartet freundlich. Er spricht mit meinem Fahrer, der ihm sagt, dass ich kein französisch spreche und kontrolliert noch nicht mal die Papiere. „Was ist denn?“, frage ich Voasine. „He want money“, antwortet er. Die Polizei fragt die Leute auf der Straße, bei Verkehrskontrollen ganz ungeniert nach Geld?! Wenn hier in Madagaskar jemand sehr gut verdient, dann doch wohl die Angestellten der staatlichen Behörden und der Polizei. Die Polizisten müssten den Leuten bei Kontrollen auf der Straße jeweils mindestens 20.000 Ariari zustecken! Zu Voasine sage ich, antworte ihm: Ich bin in Morondava überfallen worden und habe viel Geld und meinen Pass verloren. Ich muss jetzt auf meine Ausgaben achten und wenn ich dann auf der Botschaft erzähle, dass ich mit dem Rest meines Geldes die Polizei unterstützt habe, werden die das wohl nicht so amüsant finden. Das was Voasine dem Polizisten übersetzte, klang kürzer. Wahrscheinlich ist die Angst vor der Polizei zu groß, als dass man sich trauen würde, in die Antwort eine Anspielung auf eine Denunzierung einzuflechten.
Die Fossile von Antananarivo
Nicht wenige Besucher suchen nach Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Madagaskars. Einige Königsresidenzen und der alte Bahnhof von dem schon lange keine Züge mehr fahren, sind die einzigen Plätze die bei einigen Besuchern auf dem Plan stehen. Die wahren Schätze sind die Relikte der französischen Autoindustrie, die in unseren Breiten schon lange aus dem Straßenbild verschwunden oder gar zu nostalgisch verklärten Sammelobjekten avanciert sind. Noch heute begegnen einem oft die Modelle der Marken Renault R4, R5, Renault 2CV „Ente“ und der Nachfolger Dyane 6, Renault 12, Citroen M 35, Peugeot 404 und andere Raritäten, wie der legendäre Citroen DS. Das Vergnügen in einem dieser Fahrzeuge mitzufahren, die oft auch als Taxi unterwegs sind, sollte man sich gönnen, wenn man schon einmal in Tana weilt. Das beige Blechkleid hat so einige Blessuren, das Stoffdach vorne leicht geöffnet, darüber ein prangt das ausgeblichene Taxi-Schild. Ebenso abgenutzt wie das Äußere ist auch das Interieur, doch das tut dem Charme einer solchen Fahrt keinen Abbruch. So lasse ich mich, auf ein einem Sitz, der einem Campingstuhl sehr ähnlich ist, gemächlich durch Antananarivo schaukeln.
nach Osten
Wir verlassen das liebreizende Tana, was sich allerdings als sehr zäh erweist, denn selbst morgens um sieben Uhr sind die Straßen so vollgestaut, dass man zum Fotografieren aussteigen kann, ohne befürchten zu müssen, den Anschluss zu verlieren. Dann werden die Siedlungen lichter und die Straße windet sich in die Berge hinauf. Bald ist die Nationalstraße R 2 so schmal, dass gerade zwei Lastwagen aneinander vorbeipassen, wenn sie langsam fahren. Grün sind die Berge und Täler. Der Schein trügt jedoch. Schaut man genauer hin, sieht man viele Pinien und Eukalyptusbäume, die hier nicht hergehören und zur schnellen Holzgewinnung gepflanzt wurden. Den Lemuren hilft das nicht, denn sie sind nicht dafür bekannt sich ein Kiefernnadel-Duftbad zu gönnen, noch sich von Eukalyptusblättern zu ernähren. Nur in den kleinen Reservaten (Réserve Peyrieras, Parc Forestier d’Angavokely et Angavobe, Anjozorobe Angavo Protected Area, Andasibe-Mantadia National Park, Maromaniry Nature Park, Réserve spéciale d’Analamazoatra) entlang der Route, finden die Tiere eventuell noch unberührten Lebensraum. Es wird kalt und dann wieder warm. Es beginnt zu regnen und dann kommt die Sonne wieder hinter den Wolken hervor. Jedes Tal und jeder Berg hat hier sein eigenes Mikroklima. Endlose Schlangen von Lastern mühen sich über die Berge während die Bahnlinie parallel zu Straße verläuft. Doch selbst wenn die Bahnlinie von Brickaville nach Antananarivo normalspurig ausgebaut und bestens in Stand gehalten wäre, könnte sie diese Massen an Gütern die hier über die Berge gefahren werden kaum bewältigen. So bleibt alles wie es ist und Reihen von Lastkraftwagen, die entlang der Straße liegengeblieben sind drosseln die Durchflussmenge. Ein Hund liegt auf der Straße, der von einem Lastwagenreifen ausgeweidet wurde. In einer Kurve ist ein Lastwagen von der Straße abgekommen und umgestürzt. Der Container hat eines der kleinen Baumbushäuschen dem Erdboden gleichgemacht. Ob es Tote gab wissen wir nicht. Die Einheimischen nutzen die Straße mit Ochsenkarren und mit aus Holz selbstgebauten Lastkarren, deren Räder entweder Holzscheiben oder auch Kugellager sind. Not macht erfinderisch. Je näher man Ambinaninony kommt, desto weniger ist zu erkennen das die Straße überhaupt mal einen Fahrbahnbelag hatte. Doch ein Schild kündigt an, das hier mit Hilfe der europäischen Union demnächst die Straße instandgesetzt wird. Die Chinesen werden sich freuen.

Mit einer Körpergröße von bis zu 90 Zentimetern, ist der Indri der größte Lemur in Madagaskar.
Palmarium
Trotz aller Widrigkeiten kommen wir pünktlich in Ampanotoamaizina an, um das Boot zu erreichen, das uns zum Palmarium bringt. Eineinhalb Stunden fahren wir zum Palmarium, denn wir laden am weiter entfernten Palmarium erst noch eine Lieferung französisches Gammelfleisch ab, bevor wir wieder zurück zu unserem Refugium fahren. Es gibt zwei Lodges die den Namen Palmarium tragen, das wusste ich bisher auch noch nicht. Zu spät für den Sonnenuntergang und auch zu spät um sich für die „Aye Aye Tour“ am Abend anzumelden. Ich schmeiße meine Sachen in meine Hütte und renne wieder runter zum Anleger, wo die Tour startet. Gerade noch rechtzeitig um noch dabei zu sein. Sechszehn Teilnehmer sind schon dort und spätestens nach der Überfahrt zur Insel, auf der die acht Aye Ayes leben, wo schon zwei andere Boote liegen, habe ich die Befürchtung das dies eine Massenveranstaltung wird. Zielsicher strebt der Guide auf einem gut präparierten Waldweg durch den Dschungel, bis wir zu einer Fütterungsstelle für die nachtaktiven Tiere kommen. Nun ist klar es gibt eine Sichtungsgarantie! Gut ausgeleuchtet mit einem LED Scheinwerfer sind am Ende zwei Aye Ayes aus nächster Nähe zu beobachten. Es dauert nicht lange und erfordert lediglich eine zeitgemäße Technik um hier zu wirklich guten Bildern oder Videos zu kommen. Nach einer halben Stunde ist die Show vorüber und wir tuckern durch die Nacht über den Canal de Pangalanes, dem Abendessen entgegen.
Am Morgen hat sich eine Gruppe der mutigen „Common-brown-Lemuren“ in den Bäumen vor meinem Bungalow eingefunden, um Blätter und kleine Früchte zu frühstücken. Sie haben auch keine Scheu sich auf der Terrasse niederzulassen und in meine Hütte zu spähen. Es kommt einem vor, als wäre es in der freien Wildnis. Doch so ganz stimmt das nicht, denn die Lemuren werden vom Personal angefüttert und sind an Menschen gewöhnt. Acht verschiedene Lemuren, wie den Braunen Lemur (Eulemur fulvus), Coquerel Sifaka (Propithecus coquereli),Indri (Indri indri), Kronenlemur (Eulemur coronatus), Mausmaki (Microcebus rufus), Mohrenmaki (Eulemur macaco), Kragenlemur (Varecia variegata) und nicht zuletzt den nachtaktiven Aye Aye, kann man hier begegnen.
So können die Besucher in ihrer Komfortzone, die leicht zu erreichen ist und nichts mit der madagassischen Lebensrealität zu tun hat, zu jederzeit hautnah mit den endemischen Arten in Kontakt kommen. Abenteuer leicht gemacht für zahlungswillige Klienten. Inzwischen kann man um den Globus jetten und für ein entsprechendes Entgelt jede ikonische Art mit Sichtungsgarantie vor die Kamera oder das Smartphone bekommen. Auch ich bin Teil dieses Trends und belästige heute Abend noch einmal den Aye Aye.
Fischerdorf Andranokoditra
Mit der Hoffnung auf bessere Fotomöglichkeiten habe ich mir heute eine Privat-Tour in das Fischerdorf Andranokoditra gebucht. Doch zunächst vergisst man mich. Nachdem ich dann mehrmals nachgefragt habe, werde ich mit einem Boot, dass sowieso in diese Richtung fährt mitgenommen und dort am Strand ausgesetzt. Ein Einheimischer, der kaum ein Wort englisch spricht, führt mich dann durch das Dorf mit etwa 400 Einwohnern. Da es hier natürlich auch Kinder gibt wie Sand am Meer, hat das Dorf drei Schulen. Er zeigt mir die Enten, die Hühner, den ehemaligen Bahnhof und den Strand. Nach einer halben Stunde ist die Führung vorbei und ich warte am Strand des Canal de Pangalanes eine Stunde auf ein Boot, dass mich zurückbringt. Das Boot ist das Boot, dass eine Gruppe Franzosen bringt, die ebenfalls das Dorf besuchen. Von einer Privattour für 22,22 Euro, in Madagaskar ist das ein Haufen Geld, hätte ich mehr erwartet. So kann einem die Zeit im Palmarium schon ganz schön lang werden, wenn man da so alleine rumhängt.
So kommt es auch, dass ich alleine das Umfeld erkunde und mir ungewollt die Frage beantworte, was mit dem Müll passiert, der hier anfällt. Wo es möglich ist, wird im Dschungel ein Loch gegraben und das Zeug hineingekippt. Keine Ahnung wie viele Löcher davon schon existieren. Wo doch täglich mehrere Boote zwischen den Lodges und dem Festland pendeln, könnte man ja je ein oder zwei Säcke zum Festland mitnehmen, anstatt den Dschungel mühsam mit Schippen zu durchlöchern. Aber was weiß ich schon.
Gestern Abend, als ich ins Bett ging, fing es an zu regnen. Meine Hose und die Unterhose habe ich für den nächsten Tag ordentlich über einen Stuhl gehängt. Dumm nur, dass genau darüber das Dach ein Loch hatte. Noch immer ist es bewölkt und ungewohnt kalt. Lange Hose, feste Schuhe und eine dicke Jacke sind das Outfit für die verbleibenden Tage. Auch die Lemuren kuscheln sich irgendwo im Dschungel zusammen. Nur Einzelne versuchen im Restaurant etwas Essbares zu ergattern. Wir besteigen das Boot zurück nach Ampanotoamaizina. Fast zwei Stunden fahren wir über den Canal de Pangalanes bis wir an dem heruntergekommenen, namenlosen Hotel ankommen, wo die Autos geparkt sind. Die Sandpiste bis zur RN 2 hat sich nach dem Regen in eine schlammige Rutschbahn verwandelt, die unser klapperiges Auto nur mit Mühe und der Hilfe von Straßenarbeitern bewältigen kann.

Terraforming im „Réserve spéciale d’Analamazoatra“ nahe Andasibe.
zurück nach Tana
Auf der RN 2 stürzen wir uns in den üblichen Verkehrswahnsinn aus hunderten Lastwagen, Fahrrädern, Rikschas, Autos, Motorrollern, Kleinbussen, Karren und Fußgängern.
Ein Mann auf einem Motorroller biegt auf die Hauptstraße ein. Vorn quer auf dem Kotflügel des Rollers, hat er ein großes rosa Hausschwein festgezurrt. Ein Ohr schleift auf der Straße und wirbelt Staub auf. Schade er ist zu schnell. Wir holen ihn nicht ein für ein Foto oder Video.
In einer Kurve ist ein Sattelschlepper umgekippt. So selten scheint das hier nicht zu sein. Kurz vor Andasibe sind Einheimische gerade dabei den Wald zu roden und das Holz auf einen Lastwagen zu verladen. Nur die kleinen dürren Bäume die nicht zur Verarbeitung taugen, lassen sie stehen. Vielleicht wird ja daraus bald Holzkohle gemacht. Ist das hier nicht ein Schutzgebiet? Haben die eine Konzession? Wir wissen es nicht.
Schlohweißer Himmel über Andasibe bei Nieselregen und 15 Grad Celsius. Mein Fahrer sagt, das ist hier meist so. Gut das ich das geskippt habe, dieses Wetter haben wir derzeit zu Hause auch und ich hasse es! So machen wir uns nach dem Mittag schnell wieder auf den Weg nach Antananarivo.
Im weiteren Verlauf der RN 2 hat der Fahrer eines Motorollers seinen Überholvorgang nicht beenden können und ist an einem Lastwagen zerschellt. In einer Kurve nahe Tana liegt dann wieder ein Sattelschlepper auf der Seite. Man fragt sich, wie viele dieses Schicksal im Jahr wo ereilt.
Von Ampanotoamaizina bis zum Hotel in Anatanarivo sind es 275 Kilometer. Wir brauchen dafür neu Stunden von denen insgesamt etwa eine Stunde Pause abgeht. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,55 Kilometern pro Stunde. Gar nicht so schlecht, wenn man berücksichtigt, dass einen in Tana Fußgänger überholen, die man meist nie wiedersieht.
Antananarivo ist zumindest für mich ein Alptraum. Habe ich die Idee irgendwo hinzufahren, dauert es meist nicht lange bis ich es bereue. Man steht im Stau. Minutenlang, stundenlang. Man steht zehn Minuten auf einer Stelle. Nicht selten in beide Richtungen. Genug Zeit die Reisfelder im Stadtgebiet und deren Bewirtschaftung zu beobachten. Genug Zeit auch sich anzusehen, wie sich die Menschen auf freien Flächen in den lehmigen Boden graben. Sie graben nach Lehm aus dem dann Ziegel gebrannt werden. Ziegel aus denen dann Häuser errichtet werden, für die immer weiterwachsende Anzahl von Einwohner. Ob auf dem Land oder hier in Tana, das Brennen von Ziegeln ist ein wichtiger Erwerbszweig für die ärmeren Bevölkerungsschichten.

Home sweet home Madagascar.
Lemurs Park
Wer wie ich aus Tana fliehen will, für den ist der Lemuren Park vielleicht ein Fluchtpunkt. Der von Franzosen geführte Park beherbergt acht Lemurenarten, mit denen man hier sehr leicht auf Tuchfühlung gehen kann. In dem ruhigen Park, wenn nicht gerade Reisegruppen die Ruhe stören, kann man Frischluft atmen und im Restaurant chillen. Fünf Minuten vor Mittenacht geht dann mein Flieger in die erste Welt.
Resümee
Das Geschriebene kann natürlich nur meine subjektive Sichtweise sein und man möge mir vorwerfen, ich sehe nur das Negative. Doch ich habe lange darüber nachgedacht. Das ich mit meiner subjektiven Betrachtung nicht ganz falsch liege, zeigt der Welthunger-Indes der Welthungerhilfe. Für eine realistische Darstellung habe ich weitgehend auf Bilder verzichtet, die eine Idylle zeigen, die es kaum noch gibt. Würde mich jemand fragen, wie es mir gefallen hat, könnte ich weder in einem noch in drei Sätzen antworten. Unfassbar ist das was man hier sieht, wenn man es denn nicht übersehen will. Armut, Umweltzerstörung und die Rodung der Wälder sind so drastisch und offenbar, dass man es auch nicht übersehen kann. Viele haben keinen Zugang zu sauberen Wasser, medizinischer Versorgung, ausreichender und ausgewogener Ernährung oder gar Strom. Die Wege zwischen den verbliebenen Nationalparks sind oft weit und beschwerlich. Flug und Fährverbindungen nicht zuverlässig. Für die Mehrheit der Madagassen macht die Korruption und die steigende Kriminalität Madagaskar zu einem alptraumhaften Land in dem nur der tägliche Kampf ums Überleben im Alltag zählt. Hier geht es zu Teil I