SÜDSEETRAUM 2.0

Südsee Reise Tipps

19. April 2021

Die Südsee ist keine Destination für Europäer. Die Mühe der Anreise lohnt im Grunde nur, wenn man einige Monate Zeit hat sich dort herumzutreiben. Achtunddreißig Stunden Reisezeit von Tür zu Tür. Davon vierundzwanzig Stunden reine Flugzeit und vierzehn Stunden Wartezeit auf den Airports Berlin, Frankfurt, Singapur und Brisbane, ist die nüchterne Auflistung der Anreisetortour. Wir versuchen, so viel wie möglich auf den Flügen und Airports zu schlafen.

Flug Reise warten
Wartezeit verbringen.

Berlin – Frankfurt 1 Stunde
Frankfurt Übergang 3 Stunden
Frankfurt – Singapur 12 Stunden
Singapur Übergang 5,5 Sunden
Singapur – Brisbane 7,5 Stunden
Brisbane Übergang 3,5 Stunden
Brisbane – Port Vila 3 Stunden
35,5 Stunden

Doch so gut das auch gelingen mag, zumindest wir sind so ziemlich neben uns, als wir im „Moorings Hotel“ in Port Vila eingecheckt haben.Wir mühen uns einmal die Strandpromenade hinauf und hinunter, gehen Essen und fallen dann in komatösen Schlaf.

Vanuatu Port Vila seaside
Uferpromenade in Port Vila


VANUATU

Am Morgen, nach dem Frühstück, hüpfen wir vom Flughafen Port Vila in fünfunddreißig Minuten nach Tanna. Das Flugzeug verspätet sich natürlich wieder um fast eine Stunde. Auf Tanna haben wir das „White Grass Ocean Resort“ gewählt. Es liegt für Touren zum Vulkan nicht gerade günstig und man hat von dort auch keinen Blick auf den Vulkan. Doch auf Wunsch einer einzelnen Dame haben wir hier Komfort statt Lage gebucht. Das „White Grass Ocean Resort“ verschont seine Besucher mit einheimischer Küche und offeriert stattdessen exzellente Speisen für westlich geprägte Gaumen. Hier befindet sich auch eine Tauchbasis, ein Shop, Pool und ein Massagesalon.

Natürlich führt uns unsere erste Tour zum Vulkan Yasur. Zunächst fahren die Pick-Ups zu einer, man nennt es wohl am besten Touristen-Sammelstelle. Dort werden alle Gruppen aus den umliegenden Unterkünften gebündelt zu einer Zeremonie gebracht. Während der Zeremonie wird das Dorfoberhaupt, des dort siedelnden Stammes nach der Erlaubnis und dem Segen zum Besuch des Vulkans gefragt. Wird diese Erlaubnis erteilt, folgt ein zeremonieller Tanz der Dorfbewohner, in dessen Verlauf auch die Besucher mittanzen dürfen.

Vanuatu Yasur Tanna

Danach werden an jeden Besucher Helme verteilt, die am Vulkan getragen werden müssen. Diese Plastikhelme schützen dann die Menschen vor herabregnenden glühenden Lavabrocken. Ja genau! Die Guides, die mit auf den Vulkan kommen, tragen keine Helme.

Dann beginnt die abenteuerlich Fahrt durch eine tiefeingeschnittene Rinne, an dessen Grund Lavaasche eine Fahrbahn bildet. Auf einigen Abschnitten wirkt der Einschnitt eher wie ein ausgewaschenes Flussbett mit tiefen Furchen und Löchern. So geht es oft nur im Schritttempo voran. Dann wird die Landschaft weiter und man erreicht mehrere Aschefelder, auf denen hier und da Gräser und Palmen emporwachsen. Am Ende des Aschefeldes erhebt sich die Flanke des Yasur. Hier parken die Fahrzeuge und es beginnt ein kurzer leichter Aufstieg auf den Kraterrand.

Je nach Windrichtung kann man dann an verschiedenen Aussichtspunkten die Naturgewalten von Mutter Erde aus nächster Nähe beobachten. Unserer Winzigkeit und Verletzbarkeit bewusst, stehen wir tief beeindruckt auf dem Kraterrand, als sich eine riesige Magmablase nach oben wölbt und mit ohrenbetäubenden Knall explodiert. Der Schall der Eruption erreicht trotz seiner Heftigkeit erst unsere Ohren, als tausende glühende Lavastücken schon hundert Meter emporgeschleudert wurden. Nach Einbruch der Dunkelheit verlässt die Gruppe im Licht der Taschenlampen und Handys diesen eindrucksvollen Ort, dem die Insel Tanna seinen florierenden Tourismus zu verdanken hat.

Vanuatu Tanna Yasur

Wir fahren nach Yakel, dem Dorf , dass nach Auskunft der Einheimischen die beste Möglichkeit ist, einen Einblick in das traditionelle Leben der Menschen zu gewinnen.

Wir kommen keine fünf Kilometer weit, bis wir durch eine Fahrzeugkontrolle durch das „Amt für Registrierung und Statistik“ aufgehalten werden. Von allen Fahrzeugen und Fahrern werden die Papiere überprüft und mit einem Tablet Belegfotos gemacht. Das macht das Leben auf den Inseln besser und sicherer. Abgefahrene Reifen, gerissene Frontscheiben oder defekte Fahrzeugbeleuchtungen werden jedoch nicht bemängelt – das ist hier nun mal so.

Irgendwann und irgendwo biegen wir von der Hauptstraße ab und fahren ins Landesinnere. Von hier an müht sich der Allrad – Pick Up mit Schrittgeschwindigkeit über einen ausgefahrenen Dschungelpfad. Wir überqueren „Brücken“, die nur aus schmalen Eisenträgern bestehen und im Abstand der Fahrzeugspur in den Sand eingelassen sind. Zu beiden Seiten der Straße befinden sich kleinere Siedlungen aus schilfgedeckten Bambushütten, zwischen denen nackte Kinder spielen. Ferkel rennen aufgeregt über den Weg, Kühe grasen am Rand des Dschungels und abermals werden wir an der Weiterfahrt gehindert. Diesmal ist es jedoch nur ein störrischer Ziegenbock, der eine der Fahrspuren als Platz zum Dösen für sich auserkoren hat.

Einer der Männer in Yakel, bekleidet nur mit einem großen Penisköcher, verkündet unsere  Ankunft durch trommeln auf einem hohlen Baumstamm, dem Tam Tam. Frauen eilen herbei und breiten auf einer Matte ihren handgefertigten Schmuck und hölzerne Statuen aus.  Tom, der Fremdenführer des Dorfes, nimmt uns nun mit auf eine Wissensreise durch seine Welt.

Vanuatu Tanna Portrait
Yakel Village

Nakula Mene ist der Name des Stammes, der im Gebiet um Yakel siedelt. Die dazugehörige Volksgruppe nennt sich Tannasoul. Fünf Familien, mit etwa zweihundert Mitgliedern, so genau weiß auch Tom (Nako Nikien)das nicht, leben in Yakel. Tom ist ganz stolz, denn er ist Vater von dreizehn Kindern. Keine Seltenheit hier. Kleinere Ackerflächen und geschätzte zweihundert Schweine aller Größen sichern die Nahrungsversorgung des Dorfes. In Yakel sorgen jedoch die Touristen für ein überdurchschnittliches Wohlstand. Einem schmalen Pfad folgen wir tief hinab in ein Tal im Dschungel. Auf einem Baumstamm balancieren wir über einen kleinen Fluss, der neben Regenfällen auch das Wasser für das Dorf liefert. Strom und Kanalisation gibt es nicht. Bevor wir wieder die hundert Höhenmeter zurück ins Dorf in Angriff nehmen, machen wir eine kurze Pause an einem Wasserfall. Tom erzählt uns, wie das so mit dem Heiraten läuft. Möchte ein Paar heiraten, so gilt es einen Brautpreis an die Familie der Braut zu zahlen. Diesen Brautpreis richtet sich nach Aussehen (Größe) und Gesundheit der Frau. Kann ein Mann keinen Brautpreis bezahlen, bestimmt irgendwann der Dorfälteste, der Chief, welche Frau zu heiraten ist. Bei einem Nein bleibt man allein! Für unsere wohlgenährten, westlichen Frauen bekämen jedoch auch nur etwa zehn Schweine. Bei einem Wert von etwa 150 Euro pro Schwein, führt das ja dann die Wenigsten in Versuchung.  Tom erzählt auch vom Kannibalismus, der auf Tanna nicht mehr praktiziert wird. Er meint jedoch, dass in Malekula, einer anderen Insel in Vanuatu, Kannibalismus noch tägliche Praxis ist. Ich erzähle Tom, dass man mir in Malekula die gleiche Geschichte über Tanna berichtet hat. Das stimmt zwar nicht, drückt aber aus, wie wenig ich solchen Geschichten traue.

Vanuatu Yakel People

Zurück im Dorf wird uns von Frauen, Männern und Kindern der „Toka-Dance“ dargeboten. Der alte Chief Jonson Kauya verkündete vor etwa zwanzig Jahren das Ende der Toka-Dance Tradition. Es sollen deutsche Tourismusveranstalter gewesen sein, die nach seinem Tod im Jahr 2009, die Wiederbelebung dieser Tradition angeregt haben. Der Nachfolger des verstorbenen Chief, Jack Malia freute sich über die Widerbelebung der Tradition. Heute kann man in Yakel einen Eindruck von der Kultur, wie sie über Jahrhunderte gelebt wurde, bekommen.  Der Toka-Dance wird heute nicht nur als Touristenspektakel vorgeführt, sondern auch von den Tannasoul bei eigenen Feiern getanzt.

Eine Familie Buckelwale mit einem Jungen schwimmen am Riff vor dem Resort entlang, während wir frühstücken. Aufgeregte Gäste stehen mit Handys an den Fenstern und fotografieren die etwa zweihundert Meter entfernten Meeressäuger, die sich den ganzen Vormittag vor dem Riff aufhalten.

Wir haben gehofft, die Wettervorhersage würde unzuverlässig sein, doch sie ist es nicht. Etwa um 14:00 Uhr, fängt es an zu regnen. Auch in den vergangenen Tagen waren immer wieder mal ein paar Tropfen gefallen, doch nun ist es monsunartiger Dauerregen. In der Hoffnung, dass es auf der anderen Inselseite nicht regnet, fahren wir wieder zum Vulkan.

Heute haben wir ein Auto für uns allein. Phil ist der Fahrer und Bryant, der Dive-instructor aus dem White Grass ist auch mit dabei. Briant erzählt uns, dass Phil ihm das Autofahren beigebracht hat. Dann sind sie zur Polizei gefahren, haben denen Geld gegeben und dafür einen Führerschein bekommen. Als Gegenleistung bringt Bryant Phil jetzt das Tauchen bei und Phil wird dann im „White Grass Ocean Resort“ anstelle von Bryant als Tauchlehrer arbeiten. So unkompliziert ist das hier.

Draußen regnet es immer noch und es regnet auch auf der anderen Inselseite. Es regnet so stark, dass die Zeremonie und der Ringelpietz am Touristen-Sammelplatz nicht stattfinden. Da wir nun schon einmal soweit gefahren sind, beschließen wir abermals auf  den Vulkan zu gehen. Eine sinnlose und idiotische Entscheidung wie sich zeigen wird. Auf dem Kraterrand fegt ein Sturm mit feinsten Sandkörnern über die Kante, dass man sich kaum halten kann. Die Sicht ist nahe Null und giftige Gase nehmen uns den Atem. Der peitschende Regen dringt durch das Regencape und nach einer halben Stunde sind wir klitschnass  und  durchgefroren. Geduckt gehen wir wieder hinab und hoffen uns im Auto wieder aufwärmen und trocknen zu können. Doch die Fahrzeuge hier haben weder eine Heizung, noch Schlitze, welche die Frontscheiben von innen freiblasen. So sitzen wir im Wind einer Klimaanlage die nur kalte Luft erzeugt und frieren eineinhalb Stunden bis wir in der Lodge sind. Dort versuchen wir uns unter der heißen Dusche aufzuwärmen und mit dem Fön Schuhe und Hosen zu trocknen. Klack und die Hütte ist duster. Nein, kein Stromausfall und keine Sicherung. Die anderen Hütten haben Licht. Nur in der Hüte wo man jetzt Strom bräuchte, ist  der Strom ausgefallen. Wie sich herausstellt ist es ein größeres Problem. Eine andere Hütte können wir nicht bekommen, da alles belegt ist. So bleibt uns nichts, als uns nach dem Abendessen ins Bett zu verkriechen wo es wenigsten warm ist.

Vanuatu Blue Cave
Blue Cave fotografiert mit Samsung S 10.

Es hat die ganze Nacht geregnet. Unsere Sachen trocknen bei der Luftfeuchtigkeit kein bisschen. Meine Kamera hat die Nacht nicht überlebt. Feuchtigkeit ist in die Optik eingedrungen und sie ist bis auf weiteres unbenutzbar. Während eine Brigade von Elektrofachkräften das Problem mit dem Strom in unserer Hütte zu lösen versucht, machen wir einen Bootstrip zur Blue Cave. Unterwegs sehen wir einen Mantarochen, der unmittelbar unter der Oberfläche dahingleitet. Die Blue Cave ist ein einzigartiges und lohnenswertes Motiv. Besonders wenn man eine funktionierende Kamera sein Eigen nennt.

Wir haben wieder Strom in der Hütte und können nun beginnen Sachen zu trocknen und ich versuche das Kameraproblem zu lösen. 

Vanuatu, gehört zu den interessantesten Inseln in der Südsee. Nirgends sonst in dieser Region findet man solch eine Vielfalt an Kulturen und Naturerlebnissen. Alle wichtigen Inseln sind mit Flugverbindungen und Fähren gut vernetzt und trotzdem touristisch nicht überlaufen. Einzig das Wetter kann einem hier den Aufenthalt gründlich versauen. Wir haben das Wetter in Vanuatu fast ein Jahr lang beobachtet und es war höchstens fünf Tage lang zusammenhängend sonnig. Sicher gibt es viele Reisende die andere Erfahrungen gemacht haben. Wir sind jedoch froh, dass es nun weiter geht nach Fiji.

Wie sich die Einzelheiten der Flugverspätung zugetragen haben, ist unerheblich. Es gibt bei Air Vanuatu immer einen Grund, Flüge zu verzögern oder zu streichen. Das betrifft etwa die Hälfte aller Flüge. Ein Professor aus Sydney, der auf Vanuatu laufend in Hilfsprojekten tätig ist, erzählte uns, dass er von zehn Flügen nur zwei Mal den Anschlussflug in Port Vila erreicht. Unser Flug von Tanna nach Port Vila verspätet sich um sechs Stunden! Unser Anschlussflug nach Fiji ist weg. Wir werden in ein widerliches Hotel verfrachtet und mit einem Essensgutschein im Wert von 20 Euro pro Person abgespeist. Von Südseefeeling keine Spur.

Vanuatu Tanna child Kinder
Warten am „White Grass Airport“ auf Tanna.

15.09.2019 Bleigrau ist der Himmel und es regnet. Ich ziehe ein paar Bahnen im eiskalten Pool, bevor wir frühstücken. Die Zeit bis Mittag verbringen wir im Wesentlichen damit, nach Hotels, alternativen Flügen und Fährverbindungen zu suchen, damit nicht der Rest unseres Fidschi Aufenthaltes in die Grütze geht.

Die Schwierigkeit dabei ist jedoch, dass Internetverbindungen auf Vanuatu und anderen Südseeinseln nicht die beste Performance haben. Hat man irgendwo mal eine WLAN-Verbindung und ruft eine Seite auf, kann man danach in Ruhe einen Kaffee zubereiten, in der Hoffnung, dass sie inzwischen geladen wurde. Je nachdem wie viele User gerade online gehen wollen, kann es auch passieren, dass dann doch nichts passiert. So schön kann Urlaub sein. Die gute Nachricht: die Sonne scheint ab und zu und es regnet nicht mehr. Zum ersten Mal seit wir auf Vanuatu sind tragen wir kurze Hosen und T-Shirts!


Fiji oder Fidschi?

Am Mittag treffen wir am Flughafen Port Vila ein. Anders als zugesichert, sind wir nicht auf den Flug nach Nadi gebucht. Nach dreieinhalb Stunden hat es das Personal von Fiji Airways dann doch geschafft, uns Flugtickets auszuhändigen.

Die ATR 72-600 landet in Nadi auf einem Flughafen, der eher einem See gleicht. Das Flughafenpersonal bringt uns Schirme, damit wir einigermaßen trocken das Terminal erreichen. Wir können es kaum fassen, Regen, wohin wir kommen. Doch der Taxifahrer versichert uns, dass von Mai bis September die trockenste Zeit mit den geringsten Niederschlägen ist, und dass es erst am Abend zu regnen begann. Und tatsächlich, hört es auf zu regnen als wir das Apartment mit zwei Schlafzimmern, Wohnbereich und drei Bädern beziehen. Das „The Terraces Apartments“ verfügt sogar über einen 50 Meter Pool. Leider können wir das alles nicht nutzen, da wir zwei Tage verloren haben und morgens um sieben Uhr am Fährterminal Tickets besorgen müssen.

16.09.2019 Bula! Willkommen in Fidschi. 360 malerische Südseeinseln, von denen nur etwa 100 bewohnt sind, bieten all das, was wir uns unter Urlaub im Paradies vorstellen. Zwischen weißen Sandstränden und Kokospalmen erheben sich bis zu 1300 Meter hohe Berge. Eine fast intakte Unterwasserwelt, mit lebendigen Korallen, Mantas und Haien und nicht zuletzt die warmherzigen Menschen.

Fiji Yasawa Kuata
Kuata Island Beach

Wir sitzen auf dem Oberdeck der Fähre. Die Sonnen scheint und am Horizont tauchen die ersten kleinen Inseln der Yasawa Inselgruppe auf. Jetzt ist das Südseefeeling da.

Noch schöner wird es als wir auf Kuata unser luxuriöses Zelt am Strand beziehen. Beim Schnorcheln entdecken wir Schwarzspitzen-Riffhaie und einen Rochen (Blue-spotted Stingray), sowie die schnöden Fische, die sich an jedem Korallenriff finden. Wir treiben so durch den Nachmittag, genießen, diesen paradiesischen Ort und haben nach den Strapazen der vergangenen Tage wenig Lust noch Etwas zu unternehmen. Doch am Abend raffen wir uns dann doch zu einen Spaziergang auf der Insel auf, der unvorhergesehen zu einem Dschungel-Walk wird, der auf dem Gipfel eines Berges endet. Von hier oben genießen wir das Lichtspiel des Sonnenuntergangs bevor wir wieder ins Camp hinabsteigen.

17.09.2019 In 22 Meter Tiefe, gleitet ein drei Meter langer Bullenhai auf mich zu und dreht erst einen halben Meter vor meinem Gesicht ab. Seine silbrig schimmernde Haut ist zum Greifen nah. Hypnotisierend wirkt der Blick in die gelben kalten Augen. Er ist kein Killer. Er ist ein perfekter Jäger und in Neptuns Reich die Spitze der Nahrungskette. Hier, nahe der Insel Kuata kann man diesen faszinierenden Wesen so nahe kommen wie an kaum einem anderen Ort der Welt. Diese unglaubliche Erfahrung werde ich nie wieder vergessen und sie macht Lust auf mehr. Hier her zu kommen war mein Ziel. Aus diesem Grund habe ich überhaupt einen Tauchschein gemacht und es war jede Mühe wert. 24 Bullenhaie und zwei Riffhaie wetteiferten um die größten Happen der Fischköder.

Fiji Shark Dive
Bullenhaie

Unter Wasser wirkt alles größer, als es in Wirklichkeit ist und auch das Zeitgefühl wird verzerrt. Ich denke: „Zehn Minuten filmen ist erstmal genug.“ Doch es waren nur drei Minuten und ich war fast enttäuscht als ich erfahren habe, dass die von mir auf vier bis fünf Meter geschätzten Haie, nur drei Meter lang waren.

Wir legen vor dem Mittag gleich noch mal nach und fahren hinaus, um mit Schwarz- und Weißspitzen-Riffhaien zu schnorcheln. Die Tour ist ganz nett, aber natürlich nichts im Vergleich zu dem Tauchgang am Morgen. Sie dient im Wesentlichen dem Zweck meiner Caroline, die Unterwasserwelt nahe zu bringen, verfehlt aber sein Ziel. Sie, Spielball der Wellen mit leerem Magen macht erneut die Erfahrung, dass einem beim Offshore-Schnorcheln ziemlich schlecht werden kann.

Fiji Riffhai snorkel
In zwei bis fünf Meter Tiefe lassen sich beim Schnorcheln Schwarzspitzenriffhaie beobachten (screenshot von GoPro).

Wir sind vollkommen in der Südsee angekommen und vergammeln einfach den Rest des Tages im Paradies.

18.09.2019 Man bereut immer dass, was man nicht getan hat. Meistens jedenfalls.  Diesem Motto folgend, machen wir uns nun gemeinsam mit einer Rolle rückwärts auf in die wundersame Unterwasserwelt. Auch all jene, die nicht im Besitz eines Tauchscheins sind, können auf Kuata die unglaubliche Erfahrung mit den Haien machen. Nach einer gründlichen Einweisung, samt Trainingseinheit, geht es in Begleitung eines erfahrenen Tauchers in die Tiefe. In der Tiefe von 12 Metern im Schutz eines Riffs werden dann die Bullenhaie angefüttert. Wir haben das Glück auch beim zweiten Tauchgang 17 Bullenhaie und einen Riffhai zu sehen.

Fiji shark dive
Bullenhaie

19.09.2019 Sanft weht der Wind über das Meer. Weiße Wölkchen ziehen über den strahlend blauen Himmel, während wir mit der Fähre zur Insel Drawaqa weiterfahren.  In Buchten mit Palmen gesäumten Stränden liegen Resorts, die von dem Schiff angefahren werden. Einige Passagiere können es kaum erwarten, springen gleich vom Oberdeck in das glasklare türkisblaue Wasser und schwimmen an den Strand. Wir lassen uns ganz langweilig mit dem Boot von der Fähre an den Strand bringen.

Caroline und ich kommen in verschiedenen Lodges an. Meine Lodge ist paradiesisch. Ein Zelt am Strand, mit Dusche und Toilette, eine schöne Terrasse mit bequemen Stühlen auf der Palmen Schatten spenden. Das Restaurant ist nicht ganz so schön gestaltet, wie das im „Barfoot Kuata“ aber Okay.

Carolines Lodge, die Gestaltung der Anlage, der Service sind Scheiße und ihre Unterkunft ist ein Drecksloch!

Beide Unterkünfte heißen „Barefoot Manta“ und wir beide wohnen in ein und demselben Zelt.

Barefoot Manta accommodation
Unterkunft im Barefoot Manta

20.09.2019 Lali, ist ein mehr oder weniger hohler  Baumstamm, auf dem die Einwohner zu Zeremonien rufen. Im „Barefoot Manta“ wird das Lali am Morgen geschlagen, wenn die Nationalhymne erklingt und die Fahne gehisst wird. Die meisten Gäste nehmen diese Zeremonie aber nur beiläufig war. Erst wenn das Lali geschlagen wird und der  Ruf: „Mantaray, Mantaray“ ertönt, springen alle auf und rennen zum Dive-Shop. Wenig später sitzen wir alle in einem Boot und fahren zu dem schmalen Kanal, zwischen den Inseln Drawaqa und Naviti. Dieser Kanal ist einer der Orte, an dem man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Mantas trifft. Die bis zu sieben Meter großen Tiere, finden hier große Mengen an Plankton. Mit Schnorchelausrüstung und Kamera plumpsen wir ins Wasser und keine Minute später ist einer der Mantas so dicht vor mir, dass er nicht ins Bild passt. Die Gruppe schnorchelt etwa 20 Minuten in der Strömung des Kanals. Mehrfach sehen wir ein Paar an uns vorüber fliegen. Mal dicht unter der Wasseroberfläche und mal entschwinden sie im bodenlosen Blau des Ozeans.

Fiji Manta snorkel
Chase the Manta

Wer das „Barefoot Manta“ besucht, sollte unbedingt auf der Ostseite der Insel schnorcheln. Noch nie zuvor, habe ich so farbige Korallen und so viele verschiedene Fische gesehen.

21.09.2019 Man findet im Internet diverse enttäuschte Kommentare von Besuchern des „Barefoot Manta“, die hier keine Mantas sahen oder in Gruppen mit etwa 100 anderen Schnorchlern im Wasser waren. Zunächst konnten wir das nicht nachvollziehen. Doch heute, als wir wieder nach dem Frühstück mit unserer Technik bereitstehen, passiert nichts. Keiner schlägt das Lali. Der Typ, der sonst mit einer Drone nach Mantas sucht, ist nicht da und die Leute vom Dive-Shop können bei ihren Fahrten auf dem Kanal keine Mantas ausmachen. Wir warten und warten. Um 11:30 Uhrwird mir klar, heute wird es keine Wiederholung des Manta-watchings geben. Eine Stunde schnorchele ich noch auf der Ostseite der Insel in dem sagenhaften Korallengarten, bevor wir Mittagessen gehen. Die Fähre bringt uns dann aus dem Paradies zurück nach Denarau. Vorbei an Inseln, denen weiße Sandstrände in der Sonne leuchten. Vorbei an Riffen über denen sich Wellen tosend brechen. Vorbei an Sandbänken, die jetzt bei Ebbe von Seevögeln bevölkert werden. Im „Fiji Gateway Hotel“ schlafen wir voller Hoffnung, dass auch die letzte Station unserer Reise Samoa, genauso „Südsee-traumhaft“ wird wie unser Aufenthalt in Fidschi.

Samoa

22.09.2019 Schon bei der Ankunft am Flughafen wird uns klar, dass Samoa völlig anders ist, als die bisher besuchten Südseeinseln. Unsere Maschine ist die einzige auf dem internationalen Flughafen. Mit uns treffen etwa 40 andere Touristen ein. Die Mehrheit von ihnen fährt zu den Resorts auf der westlichen Hälfte der Insel Upolo, in der Hoffnung auf Sonne und eine freie Liege am Pool. Wir nehmen am Flughafen einen schrottreifen Hyundai Accent und unsere Fährtickets in Empfang. Die Fahrt nach Apia führt über eine desolate Asphaltbahn, durch ein scheinbar endloses Dorf. Die Wohnhäuser werden dominiert von großen, nach allen Seiten offenen Hallen, an die sich kleinere geschlossene Wohnbereich anschließen. Dominant sind die unzähligen Kirchen, von denen viele mit zwei massiven Türmen, wuchtig wie Kathedralen wirken. Die Hauptstadt Apia hat Touristen, nur wenig zu bieten und ist mehr das industrielle Zentrum des Inselstaates. In der 80 Meterlangen Fußgängerzone befinden sich einige Geschäfte und das Café „Milano“. Das von einem italienischen Auswanderer betriebene Café ist nicht nur für die wenigen Touristen ein „must go in“, sondern auch die Samoaner schätzen die qualitativ unschlagbaren Speisen, Kuchen und Getränke. Einmal um die Ecke befindet sich die schön restaurierte „Kathedrale der unbefleckten Empfängnis“, das einzige architektonisches Highlight in Apia.

cathedral Apia Samoa

„Kathedrale der unbefleckten Empfängnis“ in Apia

Nicht weit von der Kirche entfernt, hinter dem Fischmarkt, befindet sich der Busbahnhof. Die Busfahrer lieben ihre aus LKWs umgebauten Busse. Jeder der Fahrer hat seinen Bus nach eigenem Geschmack lackiert und verziert. So ist jeder einzelne dieser typischen Toyota-Busse, zu einem Unikat geworden. Als Tourist ist eine Fahrt in einem dieser Busse die beste Art, den Samoaner schnell näherzukommen.

Samoa Apia Bus Toyota 2019
Busbahnhof in Apia.

Samoa rockt! Ob Polizist, Schulkind oder Geschäftsmann. Viele bevorzugen den Rock als Beinkleid. Es gibt sogar teure Maßanzüge für Männer, die statt Hose mit Rock angeboten werden. Tätowierungen gehören ebenfalls zur Kultur und werden von jedem Samoaner, einschließlich Polizisten und Staatsbediensteten, mit Stolz getragen.

23.09.2019 Am Morgen machen wir uns auf zur Fähre, um zu sehen, wieviel Zeit wir brauchen und ob es schon Tickets für morgen gibt, denn Caroline hat noch keins. Von Apia bis zur Fähre braucht man nur eine knappe Stunde. Doch es können auch zwei Stunden sein, wenn man sich an das Tempo der Autofahrer in Samoa anpasst oder anpassen muss. Die meisten cruisen mit 25 Kilometer pro Stunde dahin. Taucht am Horizont ein Schlagloch oder einen Bodenwelle auf, wird das Tempo gedrosselt und davor angehalten. Dann wir das Fahrzeug über das vermeintlich Hindernis getragen und danach beschleunigt man das Auto sanft. Auch ein Abbiegevorgang kann mehrere ewig lange Minuten in Anspruch nehmen. Obwohl überall Schilder stehen „Keep left from the centerline“ eiern die meisten scheinbar orientierungslos in der Mitte der Fahrbahn oder kommen uns frontal entgegen. Die Gefahr eines folgenschweren Unfalls sind jedoch sehr gering, da die Einheimischen ja nur dahinrollen. Als 2009 der Linksverkehr eingeführt wurde, gab in der Folge nur einige wenige Blechschäden.

Da wir bis zum Fährhafen schon so weit nach Westen gefahren sind, umrunden wir die Insel, statt die „Ocean Cross Road“ zu nehmen. Erster Stopp ist der Sopoasa Wasserfall, der tief aus dem Dschungel in ein Tal stürzt.

Samoa Sopoasa Wasserfall
Sopoasa Wasserfall

To-Sua Ocean Trench ist das Highlight auf Samoa. Eine, vor langer Zeit eingestürzte Felsenhöhle, die zum Meer hin offen ist. Im Internet finden sich diverse Bilder dieses Ortes, mit extrem aufgedrehten Farben. Die Realität sieht etwas anders aus. Das im privaten Besitz befindliche Gelände rund um die Höhle ist zugemüllt mit diversen Holzgeländern, Hinweisschildern und baufälligen Gebäuden. Das Restaurant ist geschlossen und die Toiletten heruntergekommene Latrinen. Die geschäftstüchtige Besitzerin, erlaubt bestenfalls die Benutzung von Handys zum Fotografieren. Stative, Unterwassergehäuse, Drohnen und andere bedrohliche Technik ist verboten. Natürlich bin ich geflogen. Das kostete uns jedoch drei Stunden Zeit, die wir auf die Polizei warten mussten, 60 Euro und einige Nerven.

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Das Loch!

Das Wetter wird immer schlechter. Es ist grau, stürmt und regnet. Daher kehren wir in die vornehme „Aga Reef Resort and Spa“ ein und trinken dort einen Kaffee und es gibt Schokokuchen mit Eis. Doch in der Zwischenzeit bessert sich das Wetter nicht und der Lalumanu-Strand, der als einer der schönsten in der Südsee gilt, wirkt grau und fad. Weiter geht die Fahrt durch das Hochland, im inneren der Insel, auf der uns Regen und Nebel begleiten. Erst auf der Nordseite der Insel lassen sich für ein paar Minuten Impressionen vom Südseeidyll einfangen, bevor die Sonne hinter dichten Wolken untergeht.

Savaii

24.09.2019 Die „Lady Samoa III“ wühlt sich durch die raue See von Upolu nach Savaii. Auf der selten besuchten Insel gibt es noch viel zu entdecken, was noch nicht touristisch totgeritten ist. Zuallererst fällt uns jedoch auf, dass die Menschen hier viel netter sind, als die auf der Hauptinsel. Hier freut man sich noch über Besuch aus fernen Ländern. Als ich ein Foto in einem Dorf mache, schickt eine ältere Frau ihre Enkelin vor zur Straße und lädt uns in ihr Haus ein. Cilder ist 77 Jahre alt und spricht ein erstaunlich gutes Englisch. „Salmon“, die Hauskatze, die den Hof von Raten befreit, liegt zu ihren Füßen und rekelt sich. Sie fragt mich, warum ich ihr Haus fotografiert habe und wo wir herkommen. Als ich ihr erklärt habe, dass wir uns für die Lebensweise der Menschen hier interessieren, erzählt sie uns von ihrer Familie. Sieben Kindern hat sie, von denen eine Tochter in Amerika und eine in Australien lebt. Die Tochter in Salt Lake City habe zehn Kinder. Das sind zu viele meint sie. Ich frage sie nach dem Zweck der hallenartigen Gebäude, die jedes Grundstück hat. Dort findet das Familienleben statt, wenn alle am Abend wieder zu Hause sind und Feste werden dort gefeiert. Was wir auf Savaii alles unternehmen und wo wir wohnen, möchte sie wissen. Wir sollten vorsichtig sein und langsam fahren, die Leute hier auf Samoa könnten alle nicht Auto fahren. Oh, ja, das können wir unterschreiben! Dann lädt sie uns zum Essen ein und wir würden gerne auch noch mehr erfahren, doch wir sind nur kurz auf Savaii und müssen langsam los.

Portrait people Samoa
Cilder

Alofaaga ist unser nächstes Ziel. Hier trifft die See auf große Lavamassen, die sich einst ins Meer ergossen, als diese Insel entstand. In dem porösen Lavagestein sind durch Lufteinschlüsse und Auswaschungen Löcher entstanden. Die Wellen pressen dort von unten Wasser hinein, dass dann unter hohen Druck aus den sogenannten „Blowholes“ emporschießt. An einem stürmischen Tag wie heute, mit hohem Tidenstand, erheben sich die Wassersäulen aus den Löchern fauchend über die Wipfel der Palmen am Strand. Während man tief beeindruckt das Schauspiel beobachtet, hat man den Eindruck, dass Meer wird immer wütender. Mit jeder Welle die sich donnernd an dem schwarzen Gestein bricht, dringt das Wasser etwas weiter vor und irgendwann wird auch das Gras am Wegesrand überschwemmt. Kein Zweifel, die Geister der Meere wollen uns hinabziehen in ihr Reich. So mancher, der sich hier zu weit an die Kante wagte, verschwand für immer. Dass die Gefahr nicht zu unterschätzen ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die drei Jungs, die am Weg eine kleine Gebühr (5 Tala p.P.) für das Dorf kassieren, uns bei Einbruch der Dunkelheit suchen kommen. Sie befürchten wir seien ebenfalls ein Opfer der See geworden. Die Leute auf Savaii sind eben viel netter und hilfsbereiter, als die auf Upolu.

Samoa Alofaaga Blowholes
Die größte Show der Welt!

Zwischen unserem Besuch am Vormittag und am Abend bei den Alofaaga Blowholes, besuchen wir noch drei weitere Lodges, die jedoch alle nicht für anspruchsvolle Touristen geeignet erscheinen.

Etwas Zeit bleibt uns noch und wir nutzen sie, um den „Canopy Walk“ zu besuchen. Zwei alte Männer, warten in einem Unterstand auf Besucher. Der Eintritt kosten 20 Tala und berechtigt auch zum Besuch des „House of Rock“ und des „Moso´s Footprint“. Auf dem „Canopy Walk“ erklimmt man gigantische Baumriesen und geht von einem zum anderen über eine Brücke. Auf dieser Wanderung eröffnen sich ungewohnte Perspektiven auf die ursprüngliche Dschungelwelt Savaiis.

Canopy Walk auf Savaii.

Nach dem Sonnenuntergang an den „Alofaaga Blowholes“ fahren wir zurück in unsere bescheidene Unterkunft.

25.09.2019 Es regnete die ganze Nacht und jetzt sind die Tropfen so groß, dass ein einziger Tropfen ein Wasserglas füllen könnte. Wir verlieren unseren Optimismus trotzdem nicht und gehen beschirmt erst einmal frühstücken. Doch es hört nicht auf zu regnen. Wir fahren zum Hafen und versuchen, unsere Tickets für die Fähre um vier Uhr am Nachmittag gegen einen Platz auf der zehn Uhr Fähre nach Upolu zu tauschen. Die Fähre ist jedoch ausgebucht und wir stehen zu weit hinten in der Warteschlange. Da wir keine Lust haben viereinhalb Stunden auf die zwei Uhr Fähre zu warten, beschließen wir weiter die Insel und ihre Unterkünfte zu erkunden. Wir befürchten anfangs, dass wir bei Dauerregen hier nur die Zeit totschlagen und Benzin verfahren. Doch je weiter wir auf der Nordseite der Insel westwärts fahren, je besser wird das Wetter. Es hört auf zu regnen und es zeigt sich zwischen den Wolken ein erstes Blau des Himmels. Wenig später scheint die Sonne dauerhaft und die Temperatur ist von 27° Celsius auf 31° Celsius gestiegen. Die Luftfeuchtigkeit beträgt gefühlte 99 Prozent   und nichts von unserem Zeug trocknet wirklich. Im Auto riecht es schon gammelig. Da wir bald final packen müssen, gestalten wir den Innenraum des Autos in einen Wäschetrockner um. Wir fahren weiter an der Küste hoch. Diese Seite der Insel ist reich an Sandstränden, geschützten Buchten und „Beach Tales“. Hier finden sich Lodges mit unterschiedlichen Standards, die jedoch zumindest im Moment kaum ausgelastet sind. Mitunter gibt es Malzeiten nur auf Vorbestellung. Im „Stevensons at Manase“ Hotel wird mit Café und Kuchen geworben. Doch Kuchen gibt es nicht und die Kaffeemaschine ist defekt. Ähnlich enttäuschend ist die „Le Lagato“ Lodge. Ein Lichtblick ist „Asaga Netta´s Cafe Bed & Breakfast”. Hier gibt es immer frische Gerichte, eine funktionieren Kaffeemaschine und Kuchen aus der Kühlvitrine. Grundsätzlich gilt aber für alle Unterkünfte auf Upolu und Savaii, dass die Fotos und Beschreibungen bei „Bookingdotcom“ etwas anderes suggerieren, als es sich dann in der Realität darstellt.


“Swimming with Turtles”

Ein eigenartiges Gefühl beschleicht uns, als wir zu der “Swimming with Turtles”- Farm fahren. Einen Privatzoo zu besuchen, dessen Geschäftsmodell es ist, Schildkröten in Gefangenschaft für Touristen zu halten, ist streitbar. Doch da man Meeresschildkröten im offene Meer selten zu Gesicht bekommt und wir den Tag irgendwie sinnvoll gestalten wollen, werfen wir unsere Bedenken über Bord. Während man mit den Schildkröten in einem etwa 50 Quadratmeter großen Becken schwimmt, kann man erfahren, wie viel Kraft die Tiere in ihren Flossen haben und wie anmutig sie unter Wasser dahingleiten.

Samoa Turtle swimming
Grüne Meeresschildkröte

Am Nachmittag stellen wir uns wieder auf den Platz, wo die Fahrzeuge für die Überfahrt mit der Fähre Aufstellung nehmen. Diesmal ist es ein kleines Fährschiff auf das nur sechs Lastkraftwagen und fünf Autos passen. Die Sicherung der Fahrzeuge erfolgt mit Holzkeilen und nur einer der Lastwagen wird von seinem Fahrer mit Ketten gesichert. Das kleine Schiff ist anfällig für Wellen und so schlingern wir eineinhalb Stunden über die offene See, während die Lastwagen im Takt der Wellen schaukeln und wippen.

Samoa Ferry Savaii Fähre
Fähre nach Savaii

Wir haben trotz des schlechten Wetters versucht, den Inseln Upolu und Savaii das Maximale abzuringen. Die beiden Inseln sind aus unserer Sicht touristisches Entwicklungsland. Hier fühlt man sich noch als Abenteurer und Entdecker. Ein Gefühl das die touristischen Hotspots schon lange nicht mehr bieten können.

Apia – Auckland 4 Stunden
Stoppover Auckland 20 Stunden
Auckland – Singapur 11 Stunden
Singapore Übergang  4,0 Stunden
Singapur – München 12,5 Stunden
München Übergang 1 Stunde
München – Berlin 1 Stunde +30 Minunten Verspätung
Koffer nicht gekommen + 1 Stunde Zeitverlust
57,5 Stunden

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