Dänemark

Dänemark Rubjerg Knude

11. Januar 2020

Dänemark ist Buschland – Büsche und niedrige Bäume prägen die Landschaft. Kleine Ackerflächen, zwischen denen sich Höfe in dichte Haine aus Bäumen schmiegen. Dürre Büsche, die sich im Wind biegen, teilen die Felder und sollen vor den Wind schützen, der allzu oft über das Land weht. Mit Wind und Regen ist Dänemark reich gesegnet, geizt dafür aber mit landschaftlichen Reizen.

Løkken

Løkken ist eine Kleinstadt an der Küste von Nordjütland, die sich dem Tourismus verschrieben hat. Deutsche Nummernschilder wo hin man schaut. Urlauber drängen sich auf dem schmalen Bürgersteig. Langeweile in den Gesichtern der Männer, während die Frauen in den Auslagen der kleinen Läden nach Konsumierbarem Ausschau halten. Autos fahren in Schrittgeschwindigkeit Slalom durch die schmalen Gassen, die vor hundert Jahren vielleicht ein Pferdefuhrwerk am Tag gesehen haben. Alles hier hat einen gewissen „Chabby-Charme“. Vom Glanz deutscher Nord- und Ostseebäder ist man hier noch weit entfernt. Die Möglichkeiten, sich hier an Regentagen zu beschäftigen, sind sehr begrenzt. Was macht man hier bei schlechtem Wetter? Genau so ein Tag ist heute. Bewölkt, stürmisch und mit fünfzehn Grad nicht gerade sommerlich.

Dänemark Lokken

Rubjerg Knude

Egal bei welchem Wetter, wer in Nordjütland weilt besucht den Rubjerg Knude. Der nicht mehr genutzte Leuchtturm von 1900 ist heute das Ausflugsziel gelangweilter Urlauber. Allein ist man hier natürlich nicht. Trotz des bescheidenen Wetters  pilgern Hunderte bis zum Einbruch der Dunkelheit zum Rubjerg Knude. Der Rubjerg Knude Leuchturm ist zu einem Wahrzeichen geworden. Da er jedoch droht in den nächsten Jahren von der Steilküste zu stürzen, wird er ab 14. August 2019 aufwändig um achtzig Meter landeinwärts versetzt. Großflächiges Terraforming verändert die Landschaft für die nächsten Jahrzehnte tiefgreifend und macht dem Leuchturm endgültig zu einem künstlich geschaffenen Tourismusziel.

Bei meinem Besuch am Rubjerg Knude habe ich mit dem Wetter kein Glück. Wind peitscht mit Windstärke acht über die Sanddünen, dass man sich kaum halten kann. Mein Stativ wird vom Wind unsanft in den feuchten Dünensand geworfen und die Kamera sieht aus als käme ich gerade aus der Sahara zurück. Ich bin ziemlich genervt. Aber die gute Nachricht ist, es regnet nicht!

Flucht vor dem miesen Wetter

Nach meiner ersten Nacht im Auto wache ich früh am Morgen auf. Es regnete die ganze Nacht und es regnet immer noch. Das kann ich hier vergessen. Ich checke alle Wettervorhersagen für die Orte in Dänemark, die ich noch besuchen wollte. Die nächsten achtundvierzig Stunden keine Hoffnung auf Besserung. Ich checke das Wetter für Süd-Schweden. Das ist nicht wirklich gut aber besser.

Bei Aalborg hört es auf zu regnen. So mache ich Zwischenstation in Mariager. Der Raddampfer Svanen, der täglich auf dem Mariager Fjord verkehrt, liegt noch im Hafen. Selbst um zehn Uhr am Morgen herrscht hier noch Stille. Die Cafés öffnen erst um elf Uhr. Als für ein paar Minuten die Sonne raus kommt, checke ich noch einmal das Wetter. Keine Chance. Es ist nur ein kurzes Intermezzo und es wird regnen. Mein Aufenthalt in Dänemark wird damit kurz ausfallen, denn ich beschließe weiter nach Schweden zu fahren.

Unterwegs kommt wieder die Sonne raus und ich beschließe dann doch noch nach Greena zu fahren. Dort soll es einen der schönsten Strände an der Küste Dänemarks geben. Nur dass ich eben Greena mit Grene verwechselt habe. Auf halber Strecke färbt sich der Himmel am Horizont wieder tiefblau. Doch trotz nasser Straßen, kommen mir kurzärmlige Radfahrer entgegen. Das kann doch keiner schön finden. Bei diesem Wetter würde ich lieber arbeiten, als mir im Urlaub mit dem Rad entlang der Fernverkehrsstraße einen abzuquälen.

Kitesurfer auf dem Kattegat.

In Greena kommt es wie es kommen musste. Nichts mit schöner Strand oder gar Sonne. Der Wind peitscht die Wellen und nur die Kitesurfer haben an diesem Wetter Freude.
Dieses Wetter ist nicht meins und ich fliehe nun nach Schweden…

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