INCREDIBLE INDIA PART II

Indien taj Mahal

12. Januar 2020

Indien India Tiger Ranthambhore Bandhavgarh New Delhi

Incredible wäre es einen Tiger aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu erleben.
Einst streiften fünfzigtausend Tiger über den Subkontinent und prägten weltweit die Vorstellung der Menschen von einer intakten Fauna. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Jagd auf Tiger ein beliebter Sport unter Maharadjas und reichen Besuchern aus dem Ausland. Dies führte zum totalen Zusammenbruch des Bestandes. In den 1960 er Jahren schätzte man die Zahl der Tiger auf etwa 5.000 Tiere.
Doch erst 1973 verbot die damalige indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi, die Jagd auf Tiger. In anderen asiatischen Ländern reagierten die Regierungen noch später. In der Folge starben bis in die 1980er Jahre drei Tiger-Arten aus. Die heute veröffentlichen Zahlen zum Bestand der Tiger schwanken stark. Vermeldet die indische Regierung gerne mal steigende Zahlen einer sich erholenden Population, so sprechen Tierschutzorganisationen von weiter sinkenden Zahlen. So wurde zum Beispiel berichtet, dass zwischen 2002 und 2005 mehr als die Hälfte der Tigerpopulation in Indien der Wilderei zum Opfer fiel. Selbst staatliche indische Organisationen schätzten den Bestand in 2011 nur noch auf eine Zahl zwischen 1.165 und 1.657 Exemplaren der gestreiften Raubkatzen. Andere Quellen geben an, dass in dreihundert Schutzgebieten noch etwa 3.750 Tiger leben. Der Nachweis ob sich die Population erholt, stabilisiert oder abnimmt ist aus meiner Sicht noch nicht geführt.

Die Situation für die Tiger bleibt unverändert kritisch. Obwohl sie weltweit unter Schutz stehen, steigt der Bevölkerungsdruck auf die Schutzgebiete durch eine zunehmende Überbevölkerung.
Weiter steigend ist auch die Nachfrage nach „Tigerprodukten“ auf dem chinesischen Markt. Die chinesische Mafia zahlt für ein Fell 10.000 bis 50.000 US-Dollar. Schnurrhaare, Krallen und Geschlechtsorgane der Tiger sind in der traditionellen asiatischen Medizin als Potenzmittel begehrt. Eine Portion Tigerpenis-Suppe kostet bis zu 800 Dollar! Unter reichen Russen ist ein echtes Tigerfell in ihrer Penthousewohnung zu einen Statussymbol geworden.
Insgesamt verdient die Mafia bis zu 400.000 Dollar pro Tiger. Die Wilderer vor Ort erhalten davon den kleinsten Anteil. Beispielsweise bekommt ein Wilderer in Indien nur 30 bis 50 Dollar für ein totes Tier.
Die Profit-Sucht, illegale Machenschaften und Ignoranz von wenigen spielen also eine große Rolle beim Aussterben der Tiger. Hauptgrund ist jedoch die materielle Armut der Menschen, sowie deren Unwissenheit. Sie töten diese wunderbaren Tiere, um ihre Familien zu ernähren. Eine Möglichkeit, dieses Problem an der Wurzel zu fassen, sind Aufklärung und Familienplanung. Denn je weniger Kinder die Eltern ernähren und ausbilden müssen, desto besser sind die Chancen der ganzen Familie, der Armutsfalle zu entkommen.
Die Befürchtung in zehn Jahren diese faszinierenden Tiere nicht mehr in freier Wildbahn sehen zu können inspirierte uns zu dieser Reise.Im Wartesaal bei „Cox and Kings“ in Berlin viel mir die Oktoberausgabe der Zeitschrift „Indien Aktuell“  in die Hände. Auf der Suche nach einem interessanten Artikel blieb mein Blick an einem Bild mit einem Tiger hängen.  Unter dem Bild las ich den folgenden Text: „ Im Juli untersagte der Oberste Gerichtshof Indiens den Tourismus in den Kernzonen der Tigerreservate im Land.“

Durch diese Entscheidung ist unsere Reise im Dezember die fast ausschliesslich auf den Besuch von Tiger Reservaten ausgerichtet war unsinnig geworden.
Glücklicherweise haben Tierschützer, Parkranger und die Tourismusbehörden erkannt, dass diese Entscheidung den Niedergang der Tiger eher beschleunigt. Solange den Menschen in Indien bewusst ist, dass ein lebender Tiger mehr wert ist als ein toter Tiger werden sie sich für den Schutz stark machen. Der Tigertourismus bringt nicht nur Arbeit und Auskommen für die Menschen in der Region. Die Gelder aus dem Tourismus wurden darüber hinaus auch zur Erweiterung der Schutzgebiete verwendet. Kommen keine Touristen mehr, fehlen alsbald auch die Gelder für die Ranger und sofort wäre der Wilderei Tür und Tor geöffnet. Die verwerteten Kadaver dieser stattlichen Tiere könnten dann für einen begrenzten Zeitraum nur noch auf dem chinesischen Markt besichtigt werden.
Doch manchmal siegt auch die Vernunft. So lockerte der Oberste Gerichtshof  Indiens  am 16.Oktober 2012, das im Juli verhängte Verbot von Tigersafaris in den Kernzonen der Schutzgebiete. Dies war möglich, nachdem die National Tiger Conservation Authority (NTCA) neue Richtlinien für einen regulierten Tourismus in den Tigerschutzgebieten erlassen hatte. Ab sofort dürfen Touristen wieder bis zu zwanzig Prozent der Gebiete mit geführten Touren besuchen. Doch nach wie vor ist es trotz der temporären Erholung der Population in manchen Schutzgebieten für die Tiger 5 vor 12.

Einst streiften fünfzigtausend Tiger über den Subkontinent und prägten weltweit die Vorstellung der Menschen von einer intakten Fauna. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Jagd auf Tiger ein beliebter Sport unter Maharadjas und reichen Besuchern aus dem Ausland. Dies führte zum totalen Zusammenbruch des Bestandes. In den 1960 er Jahren schätzte man die Zahl der Tiger auf etwa 5.000 Tiere.
Doch erst 1973 verbot die damalige indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi, die Jagd auf Tiger. In anderen asiatischen Ländern reagierten die Regierungen noch später. In der Folge starben bis in die 1980er Jahre drei Tiger-Arten aus. Die heute veröffentlichen Zahlen zum Bestand der Tiger schwanken stark. Vermeldet die indische Regierung gerne mal steigende Zahlen einer sich erholenden Population, so sprechen Tierschutzorganisationen von weiter sinkenden Zahlen. So wurde zum Beispiel berichtet, dass zwischen 2002 und 2005 mehr als die Hälfte der Tigerpopulation in Indien der Wilderei zum Opfer fiel. Selbst staatliche indische Organisationen schätzten den Bestand in 2011 nur noch auf eine Zahl zwischen 1.165 und 1.657 Exemplaren der gestreiften Raubkatzen. Andere Quellen geben an, dass in dreihundert Schutzgebieten noch etwa 3.750 Tiger leben. Der Nachweis ob sich die Population erholt, stabilisiert oder abnimmt ist aus meiner Sicht noch nicht geführt.

Die Situation für die Tiger bleibt unverändert kritisch. Obwohl sie weltweit unter Schutz stehen, steigt der Bevölkerungsdruck auf die Schutzgebiete durch eine zunehmende Überbevölkerung.
Weiter steigend ist auch die Nachfrage nach „Tigerprodukten“ auf dem chinesischen Markt. Die chinesische Mafia zahlt für ein Fell 10.000 bis 50.000 US-Dollar. Schnurrhaare, Krallen und Geschlechtsorgane der Tiger sind in der traditionellen asiatischen Medizin als Potenzmittel begehrt. Eine Portion Tigerpenis-Suppe kostet bis zu 800 Dollar! Unter reichen Russen ist ein echtes Tigerfell in ihrer Penthousewohnung zu einen Statussymbol geworden.
Insgesamt verdient die Mafia bis zu 400.000 Dollar pro Tiger. Die Wilderer vor Ort erhalten davon den kleinsten Anteil. Beispielsweise bekommt ein Wilderer in Indien nur 30 bis 50 Dollar für ein totes Tier.
Die Profit-Sucht, illegale Machenschaften und Ignoranz von wenigen spielen also eine große Rolle beim Aussterben der Tiger. Hauptgrund ist jedoch die materielle Armut der Menschen, sowie deren Unwissenheit. Sie töten diese wunderbaren Tiere, um ihre Familien zu ernähren. Eine Möglichkeit, dieses Problem an der Wurzel zu fassen, sind Aufklärung und Familienplanung. Denn je weniger Kinder die Eltern ernähren und ausbilden müssen, desto besser sind die Chancen der ganzen Familie, der Armutsfalle zu entkommen.
Die Befürchtung in zehn Jahren diese faszinierenden Tiere nicht mehr in freier Wildbahn sehen zu können inspirierte uns zu dieser Reise.

Indien India Tiger Ranthambhore Bandhavgarh New Delhi Agra Taj Mahal

In Agra gibt es mehr Taj Mahals als Tuc Tucs!

 

27.12.2012 Berlin – Wien – Delhi
Lange vorbei die Zeiten als man voller Vorfreude die Koffer packte und unbeschwert zum Flughafen fuhr um eine Reise anzutreten.
Oder ist das nur unsere Wahrnehmung?
Schon beim Packen gilt es darauf zu achten die Vorgaben der Fluggesellschaften einzuhalten. Inzwischen gibt es mehrere Internetseiten, die auflisten wie viel Gepäckstücke mitgenommen werden dürfen, wie schwer und wie gross diese sein dürfen. Keine Feuerzeuge, Mobiltelefone, Nagelfeilen, Nagelscheren, flüssige Cremes oder gar Kontaktlinsenflüssigkeit ins Handgepäck! Tourist, Terrorist – wer von den Angestellten der outgecoursten Sicherheitsfirmen kann das heute noch unterscheiden? Das im Januar 2002 in Kraft getretene Terrorismusbekämpfungsgesetz  sollte auf fünf Jahre befristet sein, wurde aber  kurz danach durch die Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 ergänzt und manifestiert.
(Welcher Wähler erinnert sich auch schon an die Worte von Politiker von vor fünf Jahren?)  Besonders spürbar ist das bei Getränken. Kauft man hinter der Sicherheitskontrolle auf einem grossen Flughafen wie zum Beispiel Frankfurt eine Flasche Wasser und bewahrt den Kassenbon auf, so muss man an der nächsten Sicherheitskontrolle die Flasche trotzdem austrinken oder wegwerfen. Das ist besonders bei langen Übergangszeiten ärgerlich und auch umweltpolitisch fragwürdig.

In Frankfurt müssen jede Woche einundzwanzig Tonnen Getränke, Kosmetika und Zahnpasta entsorgt werden.
Seit Jahren diskutiert man in Brüssel über die Unsinnigkeit dieser Regel – geändert hat sich jedoch bisher nichts.
Am meisten jedoch ärgern mich die „Handgepäckreisenden“. Auch  diese Zielgruppe wurde ja inzwischen von den Kofferherstellern definiert. Es gibt demzufolge Koffer die genau auf die zulässigen Masse konfektioniert sind. Verständnis habe ich für die Kategorie Businesmen, die nur einen Tag in München, Frankfurt oder sonst wo zu einem Meeting weilten und ohne am Kofferband warten zu müssen nach Hause wollen. Wenn ich jedoch auf meinem Platz darauf warte, das alle ihre Plätze eingenommen haben und dann kommen Reisende die zum Teil einen „Handkoffer“ vor sich her schieben und einen weiteren hinter sich durch den engen Gang der Holzklasse zerren, dann Frage ich mich was in aller Welt ist da so wichtiges drin, dass es in die Kabine muss? In den meisten Fällen werden die Koffer auch während des Fluges nicht angerührt.
Haben sie dann ihre Sitzposition erreicht überkommt sie die Erkenntnis, dass nicht mehr genügend Platz in den Handgepäckfächern ist, was sie aber nicht daran hindert, auf Zehenspitzen stehend, die Koffer mit aller Gewalt in die Fächer stopfen zu wollen. Das da schon zerbrechliche und zumindest ideell wertvolle Andenken aus dem jeweiligen Reiseland oder mehrere tausend Euro teure Fotoausrüstungen liegen, wird konsequent ausgeblendet. Die gleichen Personen stehen dann später mit allen anderen am Kofferband um ihre anderen Koffer zu holen. Da stehen zum Beispiel zwei Frauen, die aus dem Urlaub kommen, mit zwei Koffern aus dem Handgepäck, zwei Handtaschen und holen ihre Koffer vom Kofferband. Einer der Koffer ist so riesig wie ich es noch nie gesehen habe der andere ein großer Rollkoffer. Was um alles in der Welt schleppen die Leute mit?
Wenn ich nicht meine Fotoausrüstung hätte ich wüsste gar nicht was ich in die Kabine mitschleppen soll. Eine Zahnbürste, Creme, ein Buch, eine Stift, Taschentücher, den Pass, Geld, Reiseunterlagen und das war es.
Dieser Egoismus und diese Ignoranz werden eines Tages dazu frühen, das das Handgepäck ausnahmslos für alle Flugreisenden limitiert und kontrolliert wird.
Dafür heute schon einen Dank im Voraus an alle die die Grenzen der Fluggesellschaften bis auf das letzte Gramm und den letzten Millimeter ausnutzen.

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Schatten der Vergangenheit

28.12.2012 Delhi – Agra
Wie auch schon in den vergangenen Tagen ist es sehr nebelig. Wir sind auch etwas überrascht, wie kalt es mit nur 9 Grad Celsius ist. Vorbei am India Gate verlassen wir Delhi auf dem Expressway Richtung Agra. Die Sonne vermag nicht  dien Nebel zu durchbrechen. Nur bleiernes Weiss ringsum. Hier und da zeichnen sich  geisterhaft die grauen Betonrohbauten neuer Wohngebiete ab, aus dessen Pfeiler die Armierungseisen senkrecht ins weisse Nichts stechen.

Jaypee Greens Wish Town und Jaypee Greens Sport City verkünden überdimensionale Werbeschilder. Hier im Süden Delhis sollen Parks, Sportanlagen und „High Rise Appartements“ für die reicher werdenden hohen indischen Kastenangehörigen entstehen. Die tristen Betonbauten sind zum Teil schon fertig. Die versprochenen grosszügigen Parkanlagen werden jedoch noch lange eine Wunschvorstellung in Wish Town bleiben.
Wir begegnen kaum einem Auto auf dem Maut pflichtigen Expressway. Langweilig ist die Fahrt, doch sie spart mehr als eine Stunde Zeit gegenüber der alten Landstrasse. In Agra angekommen besuchen wir zuerst das Mausoleum Itimad-ud-Daula.
Unser Hotel Taj Resorts besticht nicht nur durch Freundlichkeit und Sauberkeit sondern auch durch die exponierte Lage gegenüber des Ticketcounters für das Taj Mahal und mit Sicht auf das Grabmal. Nachdem wir eingecheckt haben besuchen wir das Agra Fort (Eintritt 250 RP p.P.). Der Tag klingt im Park Mehtab Bagh (100 RP p.P.) mit Blick auf das Taj Mahal aus.
Das Gelände um das Taj Mahal ist zu beiden Seiten des Flusses eine Hochsicherheitszone. Es ist nicht mehr erlaubt  hinunter zum Flussufer zu gehen. Das Flussufer ist gesäumt von Wachtürmen, Sicherungsanlagen und Stacheldraht. Es ist ebenfalls nicht gestattet ein Stativ zu benutzen. Alle diese fragwürdigen Massnahmen werden von Wachleuten uns Polizisten durchgesetzt. Nähert man sich über die Strasse  dem östlichen Hauptzugang gilt es drei Kontrollposten mit bewaffneten Polizisten hinter sich zu bringen. Am Eingang wird man durchleuchtet und abgetastet. Wehe man hat dann noch Zigaretten, ein Feuerzeug oder gar eine Schachtel Pralinen in der Tasche! Es ist fast schon überflüssig zu erwähnen, dass das Mitführen von Rucksäcken und Stativen verboten ist. Ebenso ist das Fotografieren oder Filmen in den Innenräumen des Taj Mahal untersagt.
Die Kammer im Innern ist nur das Scheingrab. Die eigentliche, darunter liegende Grabkammer von Mumtaz und Shah Jahan ist seit Jahren nicht mehr zugänglich, wofür ich dann doch wieder Verständnis habe. Immerhin handelt es sich um die letzte Ruhestätte zweier Menschen und nicht um eine Plastikburg in Disneyland. Als sehr angenehm empfanden wir, das auf der Strasse zum Taj Mahal fast ausschließlich Kamelkarren, Elektroautos und Pferdewagen verkehren. Hier ist die Energiewende bereit vollzogen.

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Agra ECO Transport

29.12.2012 Agra
Träge wie flüssiges Quecksilber strömt das Wasser den Yamuna River hinunter, eine Gruppe Kamele ziehen am Ufer, geführt von einem Rajika entlang. Im Hintergrund malt die aufgehende Sonne die Silhouette des Taj Mahal vor dem sich orange färbenden Himmel. Was für eine traumhafte Klischeevorstellung von dem wohl bekanntesten indischen Bauwerk.
So traum- und klischeehaft wie seine Entstehungsgeschichte. Mumtaz Mahal selbst soll ihrem Mann Shah Jahan gesagt haben: „Nach meinem Tod wünsche ich mir ein Grabmal, wie es die Welt noch nie gesehen hat.“ Kurz nach dem Tod von Mumtaz wurde im Jahr 1631 mit dem Bau begonnen. Die Bauweise sowie der Stil waren damals weder neu noch richtungsweisend. Man könnte fast sagen es wurde einfach von vielen bestehenden Grabmälern kopiert. Beispielsweise sind die monumentalen Eingangsportale vom Grabmal des Vaters von Shah Jahan übernommen worden und die imposante Kuppel stammt vom Grabmal des Grossvaters von Sah Jahan. Einzigartig waren jedoch die perfekte und harmonische Verschmelzung der Stilrichtungen und die Lage an einem grossen Fluss, der die Baumeister vor grosse Herausforderungen stellte. 20.000 Arbeiter waren mit der Errichtung der Fundamente, die bis unter den Flussgrund reichen und das folgende Hochmauern des Baus beschäftigt. Der Taj Mahal ist ein Ziegelsteinbauwerk, welche mit Marmorplatten verkleidet ist.
Der Marmor wurde aus dem 360 Kilometer entfernten Makrana in Rajasthan mit Elefanten herantransportiert. Die Farbe Weiss symbolisiert damals wie heute die Spiritualität.

1643 wurde der Bau vollendet. Doch wo Licht ist, dort ist bekanntlich auch Schatten. Die 20.000 Bauleute mussten irgendwie versorgt werden und so liess Shah Jahan Getreidelieferungen nach Agra umleiten, was in anderen Regionen zu Hungersnöten führte. Der gesamte Bau verschlang derart viele Recourcen im Moghulreich, dass das Reich der Staatspleite entgegentaumelte und auch die Aussengrenzen militärisch kaum noch zu halten waren. Als Shah Jahan 1657 erkrankte entbrannte ein erbitterter Bruderkrieg aus dem sein Sohn Aurangzeb, ein orthodoxer Muslim, der sich in seinem Handeln in erster Linie vom Koran leiten liess, als Sieger hervor ging. Er hielt seinen Vater bis zu seinem Tod im Fort von Agra gefangen. Seine älteste Tochter Jahanara, welche seit dem Tod ihrer Mutter Mumtaz Mahal die Aufgaben der ersten Dame bei Hofe erfüllt hatte, pflegte ihn aufopfernd.
Der Legende nach blickte Shah Jahan bis zu seinem Tod im Jahr 1666 unablässig aus dem Fenster seiner Zelle von wo aus er das Grabmal seiner geliebten Frau Mumtaz sehen konnte.
Er wurde im Taj Mahal neben Mumtaz Mahal beigesetzt.

Indien India Tiger Ranthambhore Bandhavgarh New Delhi Agra Taj Mahal Jamuna River

Wäscher am Ufer des Jamuna River in Agra.

30.12.2012 Agra – unfreiwillige Verlängerung
Wenig traumhaft war das Wetter während unseres Aufenthaltes in Agra. Im Dezember, bis in die erste Januarwoche, ist es in Agra fast immer nebelig und kalt, was wir jedoch auch erst hier in Erfahrung gebracht haben. Der Nebel ist manchmal so dicht, dass man das Taj Mahal nur erahnen kann, wenn man auf zwanzig Meter heran geht. Oft ist die Wolkendecke so dicht, dass die Sonne es nur zwischen 12 AM und 2 PM schafft den Dunst zu durchbrechen und die Luft etwas zu erwärmen. So war es dann auch sinn frei an unserem letzten Tag irgendwelche besonderen Unternehmungen zu starten, da die Sichtverhältnisse mehr als bescheiden zu beschreiben waren. Um 4 PM sind wir dann auch schon zum Bahnhof gefahren, um dort auf unseren Zug zu warten, der um 6:50 PM nach Katni fahren soll.
Gegen 6 PM entdeckten wir den 12412 „Gondwana Express“ auf der Anzeigetafel. Die Abfahrtszeit war mit 7:20 AM und die Verspätung mit 13 Stunden angegeben. Der Versuch auf den Zug 12190 um 8:30 PM umzubuchen verlief in etwa so wie mein Versuch auf meiner vorhergehenden Indienreise einen Anschlussflug für den 11 Stunden verspäteten Flug von Varanasi zu bekommen. Man wird von einem Bahnangestellten zum nächsten geschickt, mit dem Ergebnis, dass ein Umbuchen für diesen Abend nicht mehr möglich war. Wir riefen unseren Fahrer an und fuhren zum unterkühlten Hotel „Mani Ram Palace“, um eine weitere Nacht im von Smog und Nebel eigehüllten Agra zu verbringen. Im Hotel war es kälter als draussen aber der Aufenthalt auf der Strasse oder in irgendeinem Restaurant war für uns auch keine wirklich attraktive Alternative. So lagen wir sehr früh im Bett und versuchten unter der Decke irgendwie wieder warm zu werden.

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Agra Cantt station

31.12.2012 Agra- Bandhavgarh NP
Natürlich gibt es in dem Hotelgefrierschrank kein Frühstück! In der Hoffnung unser Zug würde die 13 Stunden Verspätung einhalten, fahren wir zum Bahnhof Agra Cantt.  8:22 AM steht nun als Abfahrtszeit für den „Gondwana Express“ auf der Anzeigetafel. Noch zwei Stunden Zeit um „Hare Krishna“ im Restaurant in der Endlosschleife zu hören und Tee zu trinken um nicht vollkommen auszukühlen. Die Abfahrt wird jedoch noch mehrfach auf einen späteren Zeitpunkt geändert, so dass wir schon wetten ob wir es vor 10 AM oder doch erst um die Mittagszeit schaffen Agra mit dem Zug zu verlassen. Die Kälte hat inzwischen die Gummisohlen meiner ALL STARs durchdrungen.
Ja, zugegeben, wenn wir die Touristen mit Schal und Mantel oder dicken Wanderschuhen, Hosen und Jacken der bekannten Expeditionsausrüster sehen, dann sind wir auf das Wetter in Agra wohl sehr schlecht vorbereitet gewesen. Mit fünfzehn Stunden und zwanzig Minuten Verspätung setzt sich dann der „Gondwana Express“ 12412  um 10:10 AM am Bahnsteig 1 in Bewegung. Monoton gleitet der Zug durch die indische Landschaft. Wie ein verblichener Film laufen die Bilder, Farben und Lichter, gefiltert durch eine getönte Scheibe vor dem Fenster ab. Mit etwas schlafen, lesen, Bilder sichten und Kekse essen versuchen wir die Reisezeit kurzweilig werden zu lassen…und ach ja…inzwischen sind auch meine Füsse unter der Wolldecke wieder warm geworden. Unterbrochen von vielen Halten auf freier Strecke und auf Bahnhöfen rollt der Zug gemächlich seinem Ziel entgegen.

Währenddessen färbt sich der Himmel über der Landschaft vor dem Fenster erst in getöntes Graublau um nach und nach dunkler zu werden bis die Schwärze der Nacht alle Felder, Blumen, Bäume, Flüsse, Kühe, Ziegen Mauern, Müllhaufen und Menschen  verschluckt hat.
Punkt 9 PM fährt der „Gondwana Express“ in die quirlige Metropole Katni ein. Von hier sind es noch 89 Kilometer bis zum Bandhavgarh NP. Die Strasse über Umaria bis zum Nationalpark ist auf Teilstücken mit 80 Kilometer pro Stunde befahrbar, die Hälfte der Strecke ist aber in einem Zustand der nahelegt, dass die Strasse unter tagelangen Granathagel  gestanden hat. Hier müht sich das Auto mit Schrittgeschwindigkeit um die Löcher und um die Kolonnen von LKW die auch noch spät in der Nacht unterwegs sind. Man benötigt für die Strecke von 89 Kilometer zweieinhalb Stunden. In der Bandhavgarh Jungle Lodge angekommen nehmen wir noch einen kleinen Snack ein, versuchen unseren Guide loszuwerden und schaffen es um 11:45 PM vor unserer lauschigen Hütte zu sitzen. Wir stossen mit zwei Piccolo Proseccos auf das neue Jahr an und entschwinden mit Wärmflaschen ins Bett da wir morgen wieder vor Sonnenaufgang los müssen.

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White-throated Kingfisher

01.01.2013 Bandhavgarh NP
Fünf Uhr am Morgen ist es, als wir uns aus dem Bett quälen und alles anziehen was der Koffer hergibt. Nach einem heissen Tee sitzen wir eine halbe Stunde später in Decken gehüllt im offenen Jeep und hoffen einen Tiger zu sehen. Von 6:30 AM bis 10:30 AM streifen wir im Jeep durch den Park.
Rehe (Chital/gefleckt), Hirsche (Barasingha), Störche, Wildschweine (Asian Wild Hog), Elefant, Langur (Affe), Pfaue (Peafowl) ein Indian Roller (ähnlich Eisvogel)  – aber ausser ein paar Spuren im Sand kein Tiger.
Getilgt wird diese kleine Enttäuschung durch das unendlich freundliche Personal der Lodge, die den Gästen jeden Wunsch von den Augen ablesen und den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten. So fahren wir nach dem Mittag auf unsere zweite Safari. In Ermangelung von Tigern, die im schönsten Nachmittagslicht dekorativ am Wegesrand sitzen und nur darauf warten formatfüllend auf den Chip gebrannt zu werden, erfreuen wir uns inzwischen auch an allem anderen Getier. Es braucht in jedem Fall viel Glück einen Tiger zu sehen. Unser Jeep fuhr heute die Route AB. Hätten wir die Route C bekommen, wären wir auf eben genau die beschriebene Gruppe von fünf Tigern am Wegesrand gestossen, Auch die Fahrer wussten per SMS inzwischen von dieser aussergewöhnlich seltenen Sichtung. Da jedoch auch der Parkdirektor mit einem Jeep dort hineilte, war es unseren Fahrern nicht möglich ohne einschneidende Konsequenzen die Route AB zu verlassen und zu der nur zwei Kilometer entfernten Tigersichtung zu fahren. Es bleibt uns also nur mit ihnen die Enttäuschung zu teilen. Besucher die im Rathambore NP acht Safaris machten, erzählten uns, dass sie zwei Sichtungen hatten.
Nach Gesprächen mit den lokalen Guides, anderen Reiseleitern und den Auflistungen der Sichtungen in der Lodge, beträgt die Wahrscheinlichkeit der Sichtung eines Tigers, bei zwei Safaris nicht mehr als fünf Prozent. Diese Quote erhöht sich mit der Zahl der in Folge gemachten Safaris. Eine Sicherheit gibt es aber auch bei zwanzig Safaris nicht.

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Langur Monkey

02.01.2013 Bandhavgarh NP
Da am Mittwoch der Park geschlossen ist, was von unserer Agentur nie kommuniziert wurde, waren wir heute zu Untätigkeit, manche nennen es auch Entspannung, verdammt. Zweimal haben wir einen Spaziergang nach Tala gemacht. Die Erwartungen der lokalen Bevölkerung vom Tourismus partizipieren zu können scheint sehr gross zu sein. Viele Hotels, Restaurants und Shops warten auf zahlende Gäste. Doch leider reisen die meisten in einer Gruppe betreuten Reisens an und verirren sich nie in den Ort. Die Akzeptanz für die Nationalparks wird bei der lokalen Bevölkerung immer nur so gross sein, wie sie vom Tourismus als alternative Erwerbsquelle profitieren können. Es ist als egal was ein Andenken kostet oder ob man es wirklich haben will. Allein der Erwerb von Handwerk oder der Konsum irgendwelcher Leistungen wird ein winziger Baustein zum Erhalt der einzigartigen Natur in den Nationalparks sein. Die verbleibende Zeit des Tages verschwenden wir mit lesen und Internet surfen. Am Abend machen wir uns auf den Rückweg nach Katni. Diesmal jedoch nicht die katastrophale Strasse über Umaria, sondern eine bessere Route über Barhi. Der “Dayodaya Express“ Nr. 12181 verlässt 10:05 PM Katni (planmässig 9:50 PM). Während er laut hupend in der tiefschwarzen Nacht Sawai Madhopur entgegen strebt, können wir im Zug etwas schlafen.

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Tala main street

03.01.2013 Ranthambore NP
Etwas zerknittert entsteigen wir dem “Dayodaya Express“ der um 11:40 AM (plan. 9:30 AM) am Bahnsteig der Station Sawai Madhopur  zum halten kommt. Nachdem wir in der Agentur angerufen haben und darum baten, dass man uns von Bahnhof abholt, kommt um 11:30 AM ein Jeep und fährt uns zur Ranthambore Safari Lodge. Von dem Begriff  Lodge sollte man sich aber nicht in die Irre führen lassen. Dieses Hotel im indischen Stil, bietet schmalen Service, lauwarmes Wasser zu festgelegten Zeiten, abgewohnte Zimmer im Stil der späten fünfziger Jahre und echte indische Küche. Als wir beide durchgefroren von der Safari in der Zone 2 kamen, auf der wir, fast vergass ich es zu erwähnen, keinen Tiger gesehen haben, freuten wir uns auf eine heisse Dusche. Doch mehr als lauwarmes Kleckern gab die Dusche nicht her. Als wir beide mit dem lauwarmen Wasser geduscht hatten, rief die Rezeption an. „Ob wir denn fertig wären mit duschen?“ Von mir ein verwundertes: „Ja“  Ob er den Boiler den  wieder abstellen könne? „Ja“ Das nenne ich doch mal ökologisch verantwortungsvolles Handeln!
Es ist so lausig kalt! In Funktionsbekleidung für alpine Winterwanderungen wäre man hier nicht overdressed! Nur um die Mittagszeit gibt es ein schmales Zeitfenster in dem man sich in der Sonne mal seines Pullovers entledigen kann. (Abendsafari in der Zone 2) Zum Abendessen, das wie alle Mahlzeiten auf der Dachterrasse gereicht wird, sind wir die einzigen Gäste. Für die etwa 950 Besucher die pro Morgen- oder Abendsafari durch den Rathambore NP geschleust werden können, erscheinen die Hotelkapazitäten deutlich überdimensioniert.

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Padma Talao Lake – Ranthambore National Park

04.01.2012 Ranthambore NP
Der Heizlüfter den wir vom Hotel bekommen haben, lief den ganzen Abend und die Nacht im Dauerbetrieb. So fällt das Aufstehen um 6 AM nicht ganz so schwer. Um 7 AM fahren wir im offenen Jeep bei 5° Celsius erst mit 70 Sachen die Strasse runter andere Tigerspotter abholen und danach dreieinhalb Stunden durch Zone 2 des Ranthambore NP. Die felsige Landschaft mit dem dichten Wald, den beeindruckenden riesigen „walking trees“ und dem Fort, welches weit sichtbar auf dem alles überragenden Berg thront ist wirklich mehr als einen Besuch wert. Durchfährt man im Dschungel den Torbogen der alten Festungsmauer, fühlt man sich wie in einem Indianer Jones Film.  Wieder sehen wir viele Rehe (spotted deers, samba deer), Indien Trebai (die bunten Vögel mit schwarzem Kopf die das Brot aus der Hand und vom Kopf picken), gefleckte Eule (Spotted awl, die im Baumloch sitzt), Braune Fisch Eule (Brown fish awl, die grosse die auf dem Ast sitzt). Auf der Route 5, wurde heute früh ein Tiger mit drei Jungen auf dem Weg gesehen. Die Tigerin war wohl etwas aggressiv wegen ihrer Nachkommen. Aus diesem Grund wurde  Zone 5 gesperrt. Wir waren während der Abendsafari in Zone 1 unterwegs und haben keinen Tiger gesehen.

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Brown Fish Owl

05.01.2012 Ranthambore NP
Unser neuer bester Freund „HOMESTAR“ der Heizlüfter, hat uns heute Nacht wieder vor schweren Erfrierungen bewahrt. Das rührend nette Personal tut ein Übriges und bringt uns um 6:30 AM ein Tablett mit heissem Tee und Zitrone.
Gut vorbereitet und hoffnungsvoll starten wir in den eiskalten Morgen. Nach einer halben Stunde entdecken wir in Zone 3, Female Tiger T 16. Majestätisch und anmutig geht er nur einen Meter an unserem Fahrzeug vorbei und scheint dabei die Anwesenheit der Menschen zu ignorieren. Mehr gibt es diesem Morgen nicht zu tun. Als der magische Moment vorbei ist, verlassen wir den Park und fahren zum Frühstück mit der uns innewohnenden intensiven Hoffnung dieses Begegnung heute oder irgendwann wiederholen zu können.
In der Pause zwischen den Safaris fahren wir zu dem Tempelfeld nahe dem Eingang zum NP, das wohl aus dem 12. Jahrhundert stammt. Einige der Tempeln werden zur Zeit restauriert und es erinnert ein wenig an Bagan (Myanmar). Touristisch ist dieses Gelände noch nicht erschlossen, ist aber begehbar. Zuerst nehmen wir einen Traktor, auf dessen Anhänger wir mitfahren können und steigen dann in ein altes Mahindra Jeep Sammeltaxi um.
Am Nachmittag um 2:45 PM, der Park öffnet um 2 PM fahren wir auf unsere vorerst letzte Safari in die landschaftlich schöne Zone 2. Wir sehen viele Tiere, wie ein Mongoos, das einen Frosch fängt, Krokodile, Kormorane, Affen, Eisvögel, sowie die Samba Hirsche und spotted deers. Auf der Rückfahrt treffen wir auf einen Fahrzeugrückstau und riechen den unverkennbaren Geruch eines Raubtiers.

Die anderen Fahrer gestikulieren, dass wir zurückfahren sollen. Ganz klar, dass dort etwas in unsere Richtung unterwegs ist, das weitaus interessanter ist als alle Tiere bisher. Es dauert nicht lange, da schreitet der Tiger (T 16) den Weg in unsere Richtung entlang. Nun ist sich jeder selbst der nächste. Wie bei einem sinkenden Schiff auf dem alle versuchen die letzten Rettungsboote zu erreichen, will nun jedes Fahrzeug als erstes den Tiger verfolgen. Vorwärts, rückwärts, wie die Fahrzeuge gerade standen versuchen sie auf dem schmalen Weg andere zu überholen. Aufgewirbelter Staub, Geschrei beinahe Karambolagen. Von allem anscheinend unberührt, obwohl bedrängt und verfolgt, schreitet der Tiger durch den Wald. Welch Glück, ein und denselben Tiger an einem Tag zweimal zu sehen. Sichtung auch in Zone 5 Tiger mit zwei Jungen, allerdings im hohen Gras versteckt und kaum sichtbar.

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T 16

06.01.2012 Ranthambore NP – Delhi  Mit nur zehn Minuten Verspätung verlässt der Super Fast 12059 „ Kota Jan Shitbdi“ Sawai Madhdopur. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten patrouillierten durch den Zug. Eiskalt ist es nicht nur draussen sondern auch im Zug. In Jacken und mit Schal eingemummelt sitzen wir Kekse essend eingeklemmt. An den Fenstern zieht eine Winterlandschaft vorbei in der sich schemenhaft einzelne Bäume oder Häuser im dichten Nebel abzeichnen. Superfast mit selten mehr als 60 Kilometern in der Stunde zuckelt die Wagenschlange Delhi entgegen. Bis zur Endstation in Nizamuddin (Delhi) hat der Zug wieder eine Stunde und fünf Minuten Verspätung was jedoch für indische Züge „on time“ bedeutet. In der unbeschreiblichen Menschenmenge auf dem Bahnhof, dem Gedränge und Geschiebe finden wir unseren Fahrer erst nach fast einer Stunde und checken um 3 PM im Hotel Florance Inn ein. Danach gönnen wir uns, auch wegen der uns verbleibenden knappen Zeit, ein Auto mit Fahrer für vier Stunden (800 RP). Auf einer der Strassen findet heute über vier Kilometer ein Verkauf von preisgesenkter Kleidung statt. Verkauft wird am Strassenrand. Stand an Stand. Paletten auf Ziegelsteinen oder auch einfach auf einer Decke ausgebreitet. Berge von Jacken, Hosen und Schuhen. Tausenden Menschen wühlen in Bergen von Pullovern, Shirts, Gürteln und Socken. Das Gedränge geht bis auf die Strasse. Zwei der vier Fahrspuren gehört in Gänze dem Markttreiben. Spureinteilungen haben aber in Indien ohnehin nur marginale Bedeutung. So drängen jetzt auf den verbliebenen zwei Spuren TucTucs, Motorräder, Autos und Busse in Dreierreihe durch die Strasse. Ein chaotischer Stau. Es geht nur im Schritttempo voran.
Die Jama Masjid Moschee ist nicht wie im Reiseführer beschrieben kostenfrei zu besichtigen. Für Touristen wird ein Eintrittsgeld von 200 RP pro Person berechnet. Auf unserer Eintrittskarte hatte man jedoch aus einer 2 eine 3 gemacht. Diskussion nutzlos! Für eine Kamera versuchte man uns am Zugang zum Turm noch einmal 50 RP abzunehmen.

Nachdem wir jedoch darauf verwiesen, dass man uns versicherte die Kamera sein im Preis eingeschlossen, wollte man für das „Bewachen“ unserer Schuhe, die man am Haupteingang kostenlos abstellen kann „nur“ noch einmal 20 RP haben. Macht 640 RP für den Besuch der Moschee für zwei Personen. Zum Chrandni Chowk wollte unser Fahrer nicht fahren, da der wohl sonntags geschlossen sei. Da wir ohnehin nicht mehr so viel Zeit hatten schauten wir uns dann zur Abwechslung mal die Flaniermeile der indischen Oberschicht, den Connaught Place an und kehrten im „Café Coffee Day“ ein. Eine uniforme Kette wie überall auf der Welt. Einzig bemerkenswert, das sich sechs männliche Angestellte um neun Gäste kümmerten.
Zur blauen Stunde fahren wir zum India Gate. Der gesamte Platz ist jedoch seit den Protesten wegen der Massenvergewaltigung und Tötung einer Studentin von der Polizei abgeriegelt. Zutritt derzeit auch für Touristen unmöglich. Bei der massiven Präsenz von Militär und Polizei die ich überall bei meinen zwei Indienaufenthalten in den vergangenen Monaten gesehen habe, komme ich mir manchmal vor wie in einem Land, das am Rand eines Bürgerkriegs steht.
Nach dem wir am Abend über die Flaniermeile Saraswati Marg gehen, kehren wir im Restaurant zur goldenen Möve einen Veggiburger und Pommes essen. Das beste indische Mahl auf der gesamten Reise (:-)

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Jama Masjid Moschee – Freitagsmoschee

 

07.01.2012 Delhi – Germany 9:30 AM
3° Celsius zeigt das Thermometer um 6:30 AM im Auto mit dem wir zum Flughafen gefahren werden. Die Süddeutsche Zeitung hat zu dem Wetter in Nordindien am 03.01.2013 die folgende Meldung der DAPD Nachrichtenagentur GmbH veröffentlicht:
„Mehr als 100 Kältetote im Norden Indiens Lucknow. Die ungewohnte Winterkälte in Nordindien hat schon jetzt weit über 100 Menschen das Leben gekostet. Im Bundesstaat Uttar Pradesh seien mindestens 114 Menschen umgekommen, jeder Fünfte davon binnen der vergangenen 24 Stunden, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Viele der Opfer seien Arme, deren Leichen in Parks und am Straßenrand gefunden worden seien. Nach Angaben der Wetterbehörde liegen die Temperaturen in dem Bundesstaat 4 bis 10 Grad unter dem üblichen Normalwert. In der benachbarten indischen Hauptstadt Neu-Delhi stieg das Thermometer am Mittwoch nicht über 9,8 Grad – die niedrigste Tageshöchsttemperatur, die dort seit 1969 gemessen wurde.“

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Nazakat Chicken Massacre

Quellen: Bowker, John: Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen (Hinduismus)
Recherchen vor Ort/ Angestellte des Bandhavgarh und des Ranthambore NPs
Situation, Zahlen, Daten, Fakten zu Tigern. unter Verwenndung von Material von Benny Rebel Photography
Süddeutsch Zeitung online

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